Am 16.10. gastierte Johannes Flöck mit seinem aktuellen Soloprogramm "Der Geschmack der mittleren Reife" im kleinen Saal des
Theaterschiffs in Bremen.
Bremen4u sei dank wurde ich auf die Veranstaltung aufmerksam und kam so zu einem sehr unterhaltsamen Comedy-Abend, bei dem durchaus Tränen gelacht wurden.
Um halb acht am Theaterschiff angekommen, ging es erst einmal die Treppe runter. Vereinzelt waren schon Gäste zu sehen und der Pfeil zur Kasse führte mich erst mal an die Bar, an der ich dann zum Umwenden aufgefordert wurde, da sich die Kasse samt Garderobe natürlich direkt unter der Treppe befand. Danach gab es keine weiteren Probleme. Ich kam zu den Karten und schaute mich noch bis zum Beginn auf dem Schiff um.
Im oberen Bereich befindet sich die Hauptbar, samt Möglichkeit Flammkuchen oder überbackene Taco-Chips zu kaufen, und der wetterbedingt leere Außenbereich. Wieder zurück auf dem Unterdeck ging es in den kleinen Saal, der knapp über 100 Leute fasst und diesmal mit ca. 70 Gästen relativ gut gefüllt war. Die Plätze 83/84 in der siebten Reihe waren völlig ausreichend, wobei alle zwei Reihen eine kleine Stufe zur Staffelung führte, so dass in Reihe sechs eine noch bessere Sicht gewesen wäre. Im oberen Bereich des Raums kann man direkt die vernietete Außenwand des Schiffes betrachten, während der untere Bereich mit Holz verschalt ist. Die Bullaugen sind ebenfalls verdeckt, so dass man sich nicht mit vorbeifahrenden Verkehr ablenken konnte.
Kurz nach acht war es dann soweit, die Türen schlossen sich, die Musik änderte sich und voller spannender Vorfreude wartete der Saal auf Johannes Flöcks Auftritt. Mir war Johannes Flöck bisher nur aus dem Fernsehen bekannt und so wusste ich nicht, was mich erwartet. Der Titel der Show ließ aber schon darauf schließen, dass es mich allerdings irgendwie auch betreffen dürfte.
Die Einleitung vom Band endete und unter aufmunterndem Klatschen betrat Johannes Flöck, gekleidet wie im unteren Video, die Bühne und begann ohne große Einleitung mit dem Programm.
Er ist inzwischen 45 Jahre alt und musste erkennen, dass sich in seinem Leben so einiges geändert hat. Für ihn und seine Freundin sind die samstäglichen Pärchenabende zur Regel geworden. Die Themen haben sich auf fast allen Bereichen geändert. Das Essen wurden von einem Junggesellen Sieben-Gänge-Menü (Sixpack und Tüte Chips) inzwischen zu aufwendigen Kochexzessen, wobei ihm als Metzgerssohn die Hauptarbeit zukommt, während seine Freundin nur die im Vergleich zum Aufwand hochgelobten Rosmarin-Kartoffeln zubereitet. Und wehe er beginnt darauf hinzuweisen, dass Roastbeef viel schwerer auf den Punkt zu braten ist.
Die Pointen sitzen, das Publikum wird dank Bestimmung der Jüngsten (26 Jahre, danach noch 2 in den 30ern und der Rest mehr oder minder leicht darüber), später folgender Aufteilung in Stimmungsmachergruppen und Eingehen auf die Reaktionen sehr gut eingebunden. Da wir Getränke mit in den Saal nehmen durften, war es gut, dass wir durch Lachen unsere Zustimmung abgeben musste und nur vereinzelt zum Klatschen aufgefordert wurden. Gestenreich und mit etwas häufigen Zurückstreichen seiner imaginären langen Haare hinter rechte Ohr schafft es Johannes Flöck unseren Blick Richtung Bühne zu bannen. Weitere Themen aus seinem Leben und seinen Beobachtungen folgen und so verfliegt die erste Stunde sehr schnell. Aufgelockert durch Werbung, die Vertrauen schafft und leicht eckige Tanzeinlagen war dann auch schon die Pause da.
Ich begab mich erst einmal an die frische Luft, die für die Jahreszeit dann doch noch sehr mild war. Getränk nachgetankt und wieder zurück auf den Platz an der Außenwand. Anscheinend fuhr draußen gerade ein Schiff vorbei, so dass das Theater erst einmal ins Schwanken geriet. Eine lustige Erfahrung, dank fehlendem Sichthorizont. Im Saal roch es inzwischen ein bisschen seltsam, was wohl aber eher an dem Schiff, als an den Gästen lag.
Nachdem sich alle wieder eingefunden hatten, ging es munter weiter. Die Idee uns alle in nicht zum Wetter passender Kleidung auf der Bühne einzufinden, wurde von uns zurückhaltenden Norddeutschen allerdings eher skeptisch aufgenommen. Geschichten über sich und seine Freundin, die einiges einstecken muss, lassen uns kaum aus dem Lachen herauskommen. Da ich nicht zu viel verraten will und im Video ja schon einiges gezeigt wird, kann ich nur betonen, dass jeder, egal welchen Alters, die Chance nutzen sollte, Johannes Flöck und sein Programm zu sehen, wenn er demnächst in eurer der Nähe auftreten sollte.
Zum Schluss der zweiten Stunde gab es andauernden Applaus, den Johannes Flöck schnell zu einer Zugabe bewegen konnte. Er erzählt, wie er von seiner Freundin einen Aufenthalt im Kosmetikstudio geschenkt bekommen hat, was er dort erleben musste und wie er schließlich bei angekündigtem Tagesmakeup die Flucht ergriff. Ein absoluter Höhepunkt, der mich noch einen größeren Bogen um solche Etablissements machen lässt. Wir bedankten uns mit verdientem Applaus und somit endete der erlebnisreiche und sehr unterhaltsame Abend und wir verließen in Gespräche vertieft das Theaterschiff.
Tourtermine und weitere Informationen findet ihr auf Johannes Flöcks Webseite und über ein Facebook "Gefällt mir" freut er sich sicher auch. Ich freue mich schon darauf, ihn in der ein oder anderen Form wiederzusehen und werde wohl mal in sein Buch "Wenn Happy und Birthday getrennte Wege gehen - Männer um die 40" reinriechen, da es mich mit meinen 43 Jahren dann ja wohl doch direkt trifft und betrifft. Leider konnte man es nicht vor Ort kaufen oder die Chance nutzen, es sich signieren zu lassen.
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