Natascha Krüger ist Kommissarin bei der Sieger Polizei. Sie ist eigentlich ein Großstadtkind und fühlt sich im eher ruhigen Siegerland nicht wirklich heimisch. Als jedoch der Schüler René Staudt spurlos verschwindet und wenig später in Geocache-Verstecken Fingerknochen auftauchen, muss sie sich an die Besonderheiten ihrer neuen Heimat gewöhnen, um zusammen mit ihrem Vorgesetzten Hannes Winterberg hinter die Rätsel dieses Falls zu kommen.
Als dann noch gewaltverherrlichende Videos bei seinen Schulkameraden gefunden werden, befürchten die Ermittler, dass die Zeit, René lebend zu finden, langsam aber sicher knapp wird.
Kritik:
Melanie Lahmer hat mit ihrem Erstlingswerk einen soliden Krimi geschrieben. Als Leser merkt man, dass sie sich mit Geocaching auskennt und sie diese Erfahrung auch gekonnt weitergeben kann. Die Beschreibungen von Siegen und Umgebung sind sehr gelungen und man meint, fast direkt vor Ort zu sein. Die Charaktere lassen den Leser mitfühlen und leiden.
Melanie Lahmers Schreibstil ist angenehm flüssig und die Kapitel relativ kurz, so dass die Geschichte schön zügig voran kommt.
Ich wurde dank der vielen Irreführungen sehr lange im Dunkeln darüber gehalten wer schließlich der Täter war. Umso angenehmer ist dann die Auflösung am Ende des Buches.
Negativ sind mir nur ein paar kleine logische Ungereimtheiten und die wohl notwendige Liebesgeschichte aufgefallen, doch diese trüben kaum den Gesamteindruck dieses zu empfehlenden Krimis.
Nun hat Siegen auch seinen Regionalkrimi, der hoffentlich in Serie gehen wird.
Hauptkommissar Claudius Zorn will vor allem eines: Ruhe. Doch das ist allerdings das Einzige, was er in nächster Zeit definitiv nicht bekommen wird. Ihm und seinem Kollegen, dem dicken Schröder, wird überraschend der erste Mordfall seit Jahren übergeben. Er überlässt dabei die Ermittlungen gerne Schröder und beschäftigt sich lieber mit Nachdenken und dem Versuch, sich nicht zu sehr anzustrengen. Als er jedoch erkennen muss, dass man ihn nur ausgesucht hat, da er der anscheinend unfähigste Ermittler der Behörde ist, wird sein Ehrgeiz geweckt und er widmet mit Intuition und viel Zynismus der Herausforderung.
Kritik:
Der Krimi hält, was der Titel verspricht. Es gibt reichlich Regen und auch den ein oder anderen Todesfall.
Das Ermittlerteam Zorn und Schröder wurde vom Autor hervorragend gewählt. Claudius Zorn ist mit so gut wie allem unzufrieden und will nur seine zigarettenrauchende Ruhe. Sein Kollege Schröder ist trotz seines fülligen Äußeren um einiges fitter und muss Zorn immer wieder mit seinem guten Gedächtnis unterstützen. Die beiden ergänzen sich hervorragend und so nehmen sie den Kampf gegen einen mysteriösen Täter und die Vorurteile ihrer Vorgesetzten auf.
Auch die anderen Hauptpersonen sind alle schön herausgearbeitet und haben Ecken und Kanten, die sie liebens-, bzw. hassenswert machen.
Die Geschichte spielt in einer nicht namentlich genannten Stadt, deren Größe von Stephan Ludwig hervorragend genutzt wird. Als Leser kann man sich fast bildlich in die verregneten Straßen hineinversetzen.
Der Fall selbst ist rätselhaft, fessselnd, herausfordernd und gipfelt in ein ziemlich überraschendes Ende. Die Morde sind sehr bildlich beschrieben, für den ein oder anderen wird es schon fast zu bildlich sein.
Obwohl das Buch immer mal wieder auf die Sicht des Täters wechselt, bleibt er bis zum Ende verborgen, gleichzeitig bringen diese Einblicke eine schöne Sicht auf die Gedankenwelt des Bösen.
Zusammenfassend kann ich mich nur dem Aufkleber auf dem Cover anschließen: "Unbedingt lesen!" Der Krimi fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Der Kommisar entwickelt sich vom zurückgezogenen Einzelgänger zu einem engagierten Ermittler der trotzdem seine Macken behält und so bleibt noch genug, was Leser und Autor in Folgekrimis an Zorn und Schröder entdecken können.
Am 11.12.2117 steht wieder einmal ein Venustransit bevor. Gus Hayden, Mitglied des planetaren Sicherheitsdiensts, begleitet eine Gruppe Reporter zur Raumstation Ariel. Von dort aus soll durch eine Liveübertragung das natürliche Ereignis noch mehr in den Mittelpunkt gerückt werden.
Als es jedoch zu einem Mord auf der Station kommt, verwandelt sich Gus' Routineeinsatz in ein Katz und Mausspiel, dessen Ausgang ungewiss ist, da jeder auf der Station etwas zu verbergen zu haben scheint.
Kritik:
Lucas Edel ist mit Venustransit eine fesselnde Science Fiction Geschichte gelungen. Kurze Kapitel peitschen die Handlung voran und dank der genauen Beschreibungen fühlt man sich als Leser sowohl in die Personen als auch in den Handlungsort hinein versetzt.
Die illustre Mischung der Charaktere, das bedrückende und sehr eigene Leben auf der Station über dem menschenfeindlichen Planeten Venus und der Mordfall und die darauf folgende etwas holprige Untersuchung führen dazu, dass man einfach nicht zu lesen aufhören kann.
Lucas Edel spickt die Geschichte mit wissenschaftlichem Hintergrundwissen, so dass man nicht nur unterhalten wird sondern auch noch ein paar Fakten aufschnappen kann.
Das Ende kommt nach 186 Seiten viel zu früh und ich und wahrscheinlich ein Großteil der
anderen Leser hoffen auf die schon vom Autor versprochene Fortsetzung, die uns mehr Begebenheiten aus Gus Haydens Leben offenbaren wird.
Dank eines großzügigen Angebots für die Besucher der Walpurgisnacht-Veranstaltung, waren wir letzten Donnerstag Abend abermals im relativ gut gefüllten KULT. Diesmal stand die "Linie 1" auf dem Programm.
Wie er betonte, ausnahmsweise, begrüßte uns Thomas Blaeschke, der Intendant des Hauses, der EUMAC und der BMC, in gewohnt launiger Form. Er stellte heraus, dass Linie 1 das erfolgreichste deutsche Musical ist. Von der Bühne des Grips-Theaters in Berlin wurde die Geschichte einer jungen Ausreißerin und ihrer Irrfahrt durch das Berlin der Kohl-Ära inzwischen in 22 Länder exportiert.
Ort der Handlung: Die U-Bahn-Station "Bahnhof Zoo" Berlin, die Züge und die ein oder andere weitere Haltestelle.
Das Bühnenbild, das wir teilweise am Montag schon zu sehen bekommen haben, wird noch raffiniert durch einige kleine Umbauten ergänzt und erweitert, so dass sich die einzelnen Szenen ausreichend unterscheiden.
Nicht nur in den 80/90er Jahren der Kohl-Ära war Berlin und die U-Bahn ein Sammelpunkt von Junkies, Dealern, Zuhältern, Nachtschwärmern und Businesstypen. Früh morgens herrscht hektisches Treiben und das junge Mädchen (Sara Dähn) aus der Provinz, das nach dem Weg fragt, steht verloren da.
Trotz der hochklassigen Leistung der Akteure wollte bei uns der Funke leider nicht ganz überspringen. Die Zeit hat auch diesem Stück etwas von seiner Aktualität genommen. Was wären wohl heute die Themen? Hartz IV? Altersarmut? Was bei anderen Stücken meist übertrieben wird, fehlt dieser Inszenierung: Die Umsetzung des Stückes in heutige Zeit. Dafür erhält man allerdings eine solide und gelungene Umsetzung des Originalmaterials, die einen in das Berlin der 80er Jahre versetzt, samt Berliner Dialekt und Eigenheiten.
Am Ende gab es begeisterten Applaus, der noch durch drei Zugaben der bekanntesten Lieder des Musicals gesteigert wurde. Wir haben den Abend nicht bereut und können nur empfehlen: "Fahr mal wieder U-Bahn."
Napoleon plant England anzugreifen und hält dies in den Albion-Plänen fest. Diese geraten in die Hände der jungen französischen Spionin Annique Villiers. Gefangengenommen von ihren eigenen Landsleuten trifft sie auf Robert Grey, den erfahrenen Geheimdienstchef der Engländer. Dieser will sie für die Seite der Engländer gewinnen, doch so schnell gibt die Füchsin nicht klein bei. Stattdessen kommt es zwischen den beiden zum romantischen und intellektuellen Kräftemessen, dessen Ende völlig offen ist.
Kritik:
Die Geliebte des Meisterspions ist ein typischer Vertreter der Marke "Romantic History". Joana Bourne gelingt es eine kribbelnde Liebesgeschichte zu entwickeln, die hervorragend in den historischen Kontext eingepackt wurde.
Obwohl man bei den Dialogen manchmal den Überblick verlieren kann, wer gerade spricht, liest sich der Roman sehr flüssig. Die Charaktere sind gut beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, wobei allerdings bei den meisten klar erkennbar ist, ob sie gut oder böse sind. Die beschriebenen Landschaften und Handlungsorte sind stimmig und erzeugen eine passende Atmosphäre. Das Leben im 18. Jahrhundert wird ebenfalls hinreichend skizziert.
Die Handlung an sich ist allerdings etwas zu geradlinig. Es gibt eigentlich keine Szene, die nicht vom Hauptstrang ablenkt, so dass ich eigentlich immer wusste, wohin das Buch mich führen will wodurch einiges an Spannung verschenkt wird.
Aber trotzdem ein Titel, der dem Romantic History Leserinnen und Lesern sehr gut gefallen wird und ich hoffe doch, dass der LYX Verlag, bei dem ich mich hiermit für das Leseexemplar bedanke, nicht lange warten wird, bis er das nächste Buch von Joanna Bourne veröffentlichen wird.
Die junge Apothekerstocher Adelina lebt im Jahre 1395 zusammen mit ihrem Vater Albert und ihrem zurückgebliebenen Bruder Vitus in Köln. Im Beginenhaus, das sie öfters besucht, kommt es zu mehreren Todesfällen und Adelina glaubt, die Ursache zu kennen. Sie wendet sich an Medicus Burka, ihren Untermieter, und macht sich, starrsinnig wie sie ist, daran, den politischen und persönlichen Hintergründen auf die Spur und der Identität des Täters auf die Schliche zu kommen.
Kritik:
Bei dem Buch handelt es sich um Petra Schiers ersten Historienroman aus dem Jahr 2005. Ihr sehr bildlicher, flüssiger und fesselnder Schreibstil hat mich von der ersten Seite an an dieses Buch gefesselt. Ohne großen Vorspann findet man sich gleich direkt im Köln des ausklingenden 14. Jahrhunderts wieder. Die Geschichte gewährt Einblick in das alltägliche Leben in einem Apothekerhaushalt, die verschiedenen Aufgaben, die eine starke, den Haushalt führende Frau damals erledigen musste und die Umwelt, die für eigensinnige Frauen nicht wirklich angenehm und ungefährlich war.
Die Charaktere sind so schön herausgearbeitet, dass man einfach mit ihnen fühlen und leiden muss. Jeder Charakter kriegt Raum um sich zu entfalten und alles, was in dem Buch passiert hat seinen Grund es gibt keine unwichtigen Nebenstränge, die wenig später im Sand verlaufen. Sicher einer der Gründe, warum sich das Buch so gut liest.
Neben dem historischen Aspekt gibt es natürlich noch den Krimianteil, der nicht zu kurz kommt und mich und wahrscheinlich jeden Leser miträtseln und mutmaßen lässt.
Der einzige negative Punkt, der mir eingefallen ist, ist, dass das Buch schon nach 347 Seiten endete. Zum Glück gibt es noch drei weitere Teile der Serie so dass auch dies leicht zu verzeihen ist.
Ein Historischer Roman den ich ohne Einschränkung empfehlen kann.
Es war einmal irgendwann in der Zukunft. Vier Menschen werden nach einem eher missglückten Attentat in Vampire verwandelt. Dieses Ereignis, dass der Teufel heraufbeschworen hat, um den Anforderungen des Engels gerecht zu werden, verändert den Lauf der Welt. Hundert Jahre vergehen, während derer Vampire unter Leons Herrschaft die Oberhand gewinnen und Menschen nur noch zur Zucht benutzt werden. Seine Schwester Anke, deren Mutter Martha und der befreundete Brain machen sich auf, in Ägypten den Sinn hinter dieser Entwicklung zu finden und geraten dabei in einen Konflikt zwischen Himmel und Hölle, der das Ende der Welt bedeuten kann.
Kritik:
Es ist nicht einfach, eine Kritik zu diesem Buch zu schreiben, da es die Erwartungen, die man in eine Vampirgeschichte gerne steckt, nicht wirklich erfüllt. Sie ist eher SciFi-Märchen, als Roman. Sie hat einen holprigen Einstieg und der geneigte Leser muss sich erst in Gunter Duecks Schreibstil hineinfinden. Gelingt dies jedoch, so erwartet einen eine Reise durch psychologische, mythologische, menschliche und vampirische Welten, in denen man vieles wiederfinden kann von dem man irgendwann irgendwo schon mal etwas gehört hat. Es reicht von der Zahl 42 über zu Adam und Eva bis hin ägyptischen Totenbuch.
Gunter Dueck versteht es gekonnt seine Geschichte in einen mythologischen Kontext zu setzen, der zum Ende hin ein logisches Ende erzeugt. Ein Buch, dass man nicht einfach nebenbei lesen kann, sondern auf das man sich einlassen muss. Dafür wird man mit einer Geschichte belohnt, die zum Nachdenken und zur ein oder anderen philosophischen Reflektion anregt.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich ärgere mich fast, es nur als E-Book zu besitzen, wodurch ich ihm keinen Platz in meinem realen Bücherregal spendieren kann. Ein Buch dass man sicher öfter mal hervorholen kann, um noch das ein oder andere Neue zu entdecken.
Ich empfehle die Leseprobe zu lesen, bevor man sich das Buch kauft. Gefällt diese, so ist das Buch eine Empfehlung von mir, ansonsten, lieber zu einem anderen Vampirroman greifen und glücklich werden.
Zum Glück fand ich einen Tag
vorher im Internet, dass die Bremer Musical Company (BMC) zur Walpurgisnacht
eine Mystic Musical Night veranstaltete. Schnell stand fest, dass wir den
"Tanz in den Mai" diesmal ins KULT in Walle verlegen.
Wie schon zu Halloween, bevölkerten die Künstler
der BMC und der European Musical Academy (EUMAC) als Untote verkleidet das
Foyer. So sorgten sie bereits vor Vorstellungsbeginn für die richtige
Einstimmung auf den Abend.Verschiedene Bräuche zur Walpurgisnacht, wie das Läuten von
Glocken und das Wohnungsverbinden von Liebenden, konnte der Besucher zusätzlich
für sich entdecken.
Schließlich zogen sich die Darsteller zurück und der Saal wurde geöffnet.
Mancher Besucher schreckte dann doch nach Abriss der Karten zurück: Ein Zombie
besetzte seinen Platz und weigert sich diesen zu räumen. War mir letztes Jahr
an Halloween auch schon so gegangen, blieb mir aber dieses Mal zum Glück
erspart.
Diesmal hatten wir uns für Tickets im hinteren Bereich entschieden - eine gute
Entscheidung, wie wir bald feststellten. Ein Steg verlängerte die Bühne ins
Publikum. Somit bekamen die ersten Reihen die Solisten regelmäßig nur von der
Seite oder von hinten zu sehen. Das Bühnenbild - eine gekachelte Unterführung
oder U-Bahnstation - war wohl von dem Stück "Linie 1"
übernommen, das erst vor wenigen Tagen an gleicher Stelle Premiere gefeiert
hatte.
Mehr oder minder pünktlich um
20.00 Uhr betrat Thomas Blaeschke, der Chef von BMC, EUMAC und KULT in
Personalunion, in Jeans, Stiefeln, T-Shirt und zu enger Rockerjacke die Bühne.
Die Begrüßung in gewohnt charmant kurzweiliger Form - gespickt mit Anekdoten,
Ankündigungen für die nächsten Großevents und der Bitte, die Handys
auszuschalten - fiel dank der letzten technischen Korrekturen etwas länger aus.
Schließlich gingen die Lichter im Saal doch aus, Musik (Michael Jackson
"Thriller") setzte ein und es kam Bewegung in die Untoten. Wie
einstmals im berühmten Video stampften die Tänzer vom Zuschauerbereich auf die
Bühne. Die EUMAC/BMC-Mitglieder brauchen auch den Vergleich mit dem berühmten
Vorbild nicht zu scheuen.
Die "Moderatorin" des
Abends erschien in einer prachtvollen schwarzen Robe - Kaiserin Elisabeth von
Österreich (Nina Arena) höchstselbst.
Und wo die Kaiserin ist, da ist ihr Mörder auch nicht weit: Luigi Lucheni (SaraDähn).
Der Abend am Fuße des Blocksbergs
- oben feierten ja die Touristen - drehte sich um die Vergabe des Hexenpokals
der Hexen von Oz für den schaurigsten Act.
Die letztjährigen Gewinner, die Vampire aus "Tanz
der Vampire", durften zuerst ran. Hervorzuheben ist hierbei Dirk Siebenmorgen. Der Krefelderbrachte den Grafen Krolok
gekonntund
zog sein Publikumin seinen Bann. Wer ihn bereits in den
Vorjahren erlebte, kann auch eine deutliche Verbesserung seines leichten
Lispelns feststellen.
Als erste Nominierte folgten die Hexen von Oz - die Gastgeber, wie Sissi
feststellte. Deren Vertreterin (Sharon Rupa) das Nominierungslied sehr verträumt und verspielt vortrug.
Die Geister der
Täter und Opfer der Französischen Revolution ("Les Miserables")
sorgten zunächst bei der Kaiserin und anschließend mit den berühmten Hymnen
"Bring ihn heim" und "Lied des Volkes" beim Publikum für
Gänsehaut.
Um auch - in ihren Augen - unschuldigen Opfer zu Worte kommen zu lassen, führte
Elisabeth dann ihre Freundin Marie Antoinette (Lara Trautmann) auf die Bühne.
Bei "Das Einzige, wasrichtig ist" kamen Erinnerungen an
die Aufführungen im Musical-Theater im letzten Jahr auf.
Mit der letzten Abteilung konnte Hoheit dann nichts anfangen. Wer ist denn bloß
dieser Freddy Mercury? Lucheni konnte da weiterhelfen. Und schon wurde die
"Bude gerockt": Freddy (die "Hamburger Leihgabe" Phil Georgopoulos) muss sich erst einmal unter dem Haufen von
"untoten" Groupies hervorkämpfen. Die Songs der legendären Gruppe sind dann allerdings sehr "weiblich" besetzt.
Kurz vor der Pause bekommen die Besucher noch einmal die Regeln von Ihrer
Majestät erklärt. Diese verzieht sich dann schaudernd als Lucheni mit
"Kitsch" ihr und dem Publikum die Leviten liest.
Bei den üblichen
Erfrischungen an der Bar, werden tatsächlich Stimmzettel verteilt. Jeder
Besucher kann zwischen den 3 Nomierten wählen, aber auch selbst jemanden
nominieren. Der Chef der Truppe nutzt die Zeit um Besuchern geduldig Fragen zu
beantworten und erste Stimmungen einzufangen.
Und welche Ehre -
statt eines banalen Gongs bittet uns Lucheni höchstpersönlich wieder in den
Saal.
In einer Art
"Schnelldurchlauf" bringt es jeweils ein Mitglied der Gruppen noch
einmal auf den Punkt.
Nachdem die französische
Revolution den dritten Platz belegte kam es schließlich bei der Titelvergabe
zum Eklat, weil es Lucheni irgenwie gelungen ist, seinen Namen auf den
Siegerplatz zu setzen.
Stolz lässt er es mit "We are
the Champions" von Queen krachen.
Doch damit nicht genug, wird die
Moderatorin noch mit zarten Klängen des "Engels der Lieder"
verabschiedet, endet das Schlussbild mit dem Maskenball aus "Phantom der
Oper".
Tosender Applaus war schließlich
der Lohn für die Künstler, die sich mit mehreren Zugaben bedankten, wobei die
arme Sharon Ruppa mit ihrem prachtvollen roten Korsagenkleid zu kämpfen hatte.
Der Reißverschluss hielt nicht und ließ sie stetig mit der Tücke des Geschicks
kämpfen. Jede Andere hätte sich vermutlich hinter die Bühne verabschiedet. Sie
aber hielt tapfer durch und wurde schließlich von Lucheni unter die
Fittiche/Umhang genommen.
Den Abschluss bildeten Stücke aus "Linie
1", das gerade im KULT aufgeführt wird und damit endete um 23 Uhr dann
auch ein sehr unterhaltsamer Musical-Abend.
Künstler und Gäste konnten sich nun noch im
Foyer miteinander unterhalten und den Abend bei Getränken ausklingen lassen.
Folgende Solisten sind mir noch aufgefallen und
sollen nicht unerwähnt bleiben. Mareike Heyen als Margrid
Arnaud mit "Blind vom Licht der vielen Kerzen" hat fast Gänsehaut bei
mir erzeugt und konnte dann noch als Glinda mit "Heißgeliebt" sowie an der Seite von Freddy Mercury glänzen. Das holländischeEUMAC-Mitglied, deren Namen mir leider entfallen ist, hat mit
einem Stück aus Wicked ebenfalls eine super Leistung hingelegt. Aber eigentlich
sollte man alle Teilnehmer loben. Sie waren alle Teil eines erfolgreichen
Ganzen, jeder hat seine Rolle erfolgreich ausgeübt und ich bin überzeugt dass
wir nicht das Letzte von ihnen gehört und gesehen haben.
Die nächste Chance, diese Gala zu sehen, gibt es zu Halloween, oder dann
wieder nächstes Jahr um diese Zeit.