Mittwoch, 20. Juni 2012

Rezension zu Winterkartoffelknödel von Rita Falk (Hörbuch)



Amazon.de: Hörbuch € 13,50
Amazon.de: Taschenbuch: € 8,95
Inhalt:

Kommissar Franz Eberhofer wurde nach einem traumatischen Vorfall von München in sein niederbayrisches Heimatdorf Niederkaltenbach versetzt. Dort soll er eigentlich allem Stress aus dem Weg gehen und sich nur mit den kleinen, alltäglichen Aufgaben eines Polizeibeamten beschäftigen. Doch wie sich schon bald zeigt, kann es selbst auf dem Land zu mysteriösen Todesfällen kommen. Seine Vorgesetzten glauben nur an Zufälle, doch Eberhofers Spürsinn ist geweckt und er lässt mit Hilfe seines ehemaligen Partners Rudi Birkenberger, der inzwischen zum Privatdetektiv umgeschult hat, nicht locker.

Kritik:

Wenn man die Inhaltszusammenfassung so liest, könnte man von einem ganz normalen Regionalkrimi ausgehen, doch weit gefehlt: Rita Falk hat einen Krimi geschrieben, der vor allem durch seine häufig lustigen Alltagsbegebenheiten, vor allem hervorgerufen durch die sehr eigenen Charaktere, glänzt.

Es fängt an mit Eberhofer, der sich ein gewaltiges Trauma eingehandelt hat und die Pistole bei jeder Gelegenheit zieht, seinem Beatles-liebenden Vater, der tauben Oma und seinem buchverkaufenden Bruder mit Händchen für die richtige Frau. Dann kommen noch die Dorfbewohner, Kollegen und Fremden hinzu, die alle so schön charakterisiert werden, dass ich mich bei ihren Gesprächen den ein oder anderen lauten Lacher nicht verkneifen konnte.

Der Fall an sich hat natürlich auch einige unerwartete Wendungen und wäre wahrscheinlich heute noch nicht gelöst, wenn man dem Eberhofer nicht ab und an mal in die richtige Richtung gestupst hätte.

Da ich das Buch als Hörbuch genossen habe, muss ich natürlich auch noch etwas zu Christian Tramitz‘ Leistung sagen: Eine bessere Wahl als Leser dieses Buches hätte es wohl kaum gegeben. Er geht in den Rollen auf, spricht mit verstellten Stimmen und lässt einen jede Minute der 4 CDs genießen.

Eine Zusammenfassung fällt diesmal leicht: Kaufen und reinlesen oder reinhören. Man kann nichts falsch machen, wenn man in die alltägliche Welt eines niederbayrischen Dorfes eintaucht.

Rezension zu Todesfrist von Andreas Gruber




Inhalt:
Sabine Gruber arbeitet als junge Kriminalbeamtin bei der Münchener Polizei. Allerdings strebt sie nach Höherem und will beim BKA als forensische Kriminalpsychologin anfangen, wurde jedoch schon drei Mal abgelehnt. Doch bevor sie sich um ihre Karriere kümmern kann, werden sie zu einer Leiche im Dom gerufen und ihr Vater gerät in Verdacht. Um ihn zu entlasten stellt sie Nachforschungen an, die Maarten S. Sneijder vom BKA auf den Plan rufen. Der äußerst exzentrische Ermittler bringt den Mord mit weiteren abscheulichen Taten in Verbindung und, nachdem Sabine ihn von ihren Ermittlerfähigkeiten überzeugen kann, mach sich daran, den Täter, der sich von einem Kinderbuch inspirieren lässt, mit ihrer Unterstützung aufzuspüren, um weitere Menschenleben zu retten.
Kritik:
Andreas Grubers neuester Thriller fesselt den Leser von der ersten Seite an. Er liefert tiefe Einblicke in die Psyche des Täters, die dank genauester Recherche glaubwürdig und nachvollziehbar sind.
Der alten Logik folgend, dass ein raffinierter und intelligenter Täter ein ebenso engagiertes Ermittlerteam benötigt, präsentiert Andreas Gruber uns Sabine Gruber und Maarten S. Sneijder, ein äußerst ungleiches Paar, deren Unterschiede gerade den Reiz ausmacht. Sabine ist mitfühlend, etwas unerfahren, sympathisch und gerechtigkeitsliebend, während Maarten das komplette Gegenteil darstellt. Er folgt seiner eigenen Agenda, ist abweisend, hochnäsig und dabei auch noch erfolgreich.
Die Tiefe der Charaktere, die Liebe zum Detail in Bezug auf Tat- und Ortsbeschreibungen und das Hintergrundwissen führen dazu, dass sich der Thriller sehr leicht lesen lässt. Ich konnte das äußerst spannende und fesselnde Buch kaum zur Seite legen, weshalb ich es rundum empfehlen kann.
Jeder, der wieder einmal ein frisches Ermittlungsteam bei der Arbeit erleben will, sollte zugreifen. Ein wirklich erfrischender Thriller eines österreichischen Autors, der in allen Aspekten überzeugt.

Montag, 11. Juni 2012

Rezension zu Hüter des Uhrwerks - Wegstein von Ingrid Pointecker


Amazon.de: Broschiert € 14,55
Verlag: Mondwolf
Autorenpage

Inhalt:

Alle sieben Jahre treffen sich die zwölf Meisterhüter an einem der Wegsteine, um der Menschheit neues Wissen zurück zu geben. Dieses ist vor rund 170 Jahren vor dem ersten Ticken verloren gegangen.

Darmandres, der jüngste Meisterhüter, nimmt an seiner zweiten Versammlung teil und bekommt eine neue Schülerin, Saya, unterstellt. Doch bevor er sich ihr vorstellen kann, nimmt das Schicksal seinen Lauf und es kommt zu Ereignissen, die möglicherweise die Welt der Hüter für immer verändern werden.

Kritik:

Ingrid Pointecker ist es gelungen mit ihrem ersten Roman der "Hüter des Uhrwerks" Saga eine interessante, lebendige Fantasywelt zu erschaffen, in die der Leser eintauchen und sich verlieren kann.

Die Menschheit wurde durch ein Ereignis in eine mittelalterliche Welt zurück versetzt und man erfährt in kurzen Kapiteln, was sich bei der alle sieben Jahre stattfindenden Versammlung der Meisterhüter zuträgt.

Dank der lebendigen Charaktere fühlt und leidet man als Leser mit. Der gelungenen Cliffhangers macht es unmöglich, sich nicht auf das nächste Buch zu freuen, in dem die Geschichte um die Wegsteine und ihre Hüter ihre Fortsetzung finden wird.

Das Buch hätte ruhig hundert Seiten länger sein können, um es vielleicht leichter zu machen, einige zumindest für mich logische Ungereimtheiten zu verstehen. Dadurch wäre ein runderer Gesamteindruck entstanden und es bliebe erspart, an der einen oder anderen Stelle ins Grübeln zu geraten.

Nichtsdestotrotz kann ich "Hüter des Uhrwerks" empfehlen und freue mich auf den zweien Teil.

Ingrid Pointecker versteht es, Fantasy erlebenswert zu machen und ihre Leserschaft in ihre Welt zu entführen.

Weiter so.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Rezension zu Die Tribute von Panem 1. Tödliche Spiele von Suzanne Collins



Amazon.de: Hardcover € 17,90
Amazon.de: Broschiert € 9,99
Amazon.de: Hörbuch € 19,99
Amazon.de: DVD € 14,95
Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele - Filmausgabe
Die Tribute von Panem - The Hunger Games [Blu-ray] [Special Edition]
Amazon.de: Englische Ausgabe: The Hunger Games 01 (Hunger Games Trilogy 1) € 5,95
Verlag: Oettinger

Inhalt:
Die sechzehnjährige Katniss ist eine hervorragende Jägerin, die gut für sich, ihre kleine Schwester Prim und ihre Mutter sorgt. Sie lebt im 12. Distrikt, dessen Bewohner genau wie die aus den anderen elf Distriken von der Hauptstadt Kapitol unterjocht werden. Als Beweis der Überlegenheit der Hauptstadt lässt diese jedes Jahr die Hungerspiele veranstalten, zu denen jeder Distrikt zwei zufällig ausgewählte Jugendliche schicken muss, die dann bis auf den letzten Überlebenden gegeneinander antreten müssen. Als dieses Mal Prim ausgewählt wird, übernimmt Katniss freiwillig deren Stelle und begibt sich somit auf ein Abenteuer dessen Ende wahrscheinlich der Tod sein wird, denn schon seit Jahren hat niemand mehr aus ihrem Distrikt gewonnen.

Kritik:
Die Tribute von Panem ist ein hervorragenden Science Fiction Roman, dessen Einstufung als Jugendbuch meiner Meinung nach nicht ganz zutreffend ist. Die Hungerspiele an sich sind so realistisch und manchmal fast erschreckend geschrieben, dass sie kaum von Jüngeren zu lesen und zu verstehen sein dürfen.
Es ist meiner Meinung nach also eher ein Buch, das sich an ein erwachseneres Publikum wendet.
Die Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet, man fühlt, leidet und lebt mit ihnen. Das futuristische Nordamerika, die Arena, die Distrikte und die Hauptstadt sind so beschrieben, dass man sich vorstellen kann, direkt vor Ort zu sein.
Die knapp über 400 Seiten werden nie langweilig und obwohl es der Beginn einer Trilogie ist, bietet das Buch eine abgeschlossene Geschichte.
Die Beschreibung vor allem der Tode in der Arena, sowie den Verletzungen und deren Folgen sind schon ziemlich heftig, passen aber einfach in das Konzept des Buches.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, dem hoffentlich zwei ebenbürtige Bände folgen und das nicht nur für Science Fiction Fans ist, sondern sich auch an Leser wendet, die eine gute, spannende Geschichte lieben, voller Charaktere, die sich in einer Extremsituation befinden und trotzdem Zeit haben, um zu lieben, leiden und hoffen.

Rezension zu Meeresblau von Britta Strauß


Amazon.de: Taschenbuch € 16,50
Amazon.de: eBook € 8,99
Verlag: Sieben

Inhalt:

Der gutaussehende Christopher Jacobsen gibt seine Professur für Meeresbiologie auf, um sich nach dem Tod seiner Eltern auf der Isle of Skye um seine jüngere Schwester Jeanne zu kümmern. Er arbeitet aushilfsweise als Fischer und fühlt sich unerklärlicherweise immer mehr dem Meer hingezogen. 

Als einer von einer Tiefseeexpedition vor die Küste Chiles erfährt, die von Maya Mawatha geleitet wird, bietet er seine Unterstützung an, in der Hoffnung, seiner wahren Natur auf den Grund zu kommen.

Kritik:

Als Leser erkennt man schon nach wenigen Seiten, dass Britta Strauß dieses Buch besonders am Herzen liegt. Sie beschreibt detailverliebt und gekonnt die Ereignisse rund um Christopher Jacobsen, den Sohn einer Meerjungfrau.

Man fühlt sich mitten hineinversetzt in die Geschichte und kann fast die Sehnsucht nach den Weiten des Meeres spüren. Gespickt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuartigen Handlungsideen begleitet man ihn und seine Lieben auf die Reise zu seinem wahren Ich.

Natürlich darf dabei die Liebe nicht zu kurz kommen, doch auch dieser Teil der Geschichte wird hervorragend bedient.

Geschrieben ist der Roman in einem sehr angenehmen Stil, der einem das Lesen erleichtert und es einem ermöglicht, die Realität zurück zu lassen und völlig in die Geschichte einzutauchen.

Die Vernachlässigung einiger Hauptcharaktere und das kurze Ende sind die einzigen Kritikpunkte die ich anbringen möchte.

Ein Buch, dass sich wohl vor allem an Leserinnen wendet, die gerne träumend in eine Geschichte eintauchen und sich von ihr in andere Welten voller Liebe, Vertrauen, Heroismus und Aufopferung entführen lassen.