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Leo arbeitet als Assistenz eines Gerichtsmediziners und zwei Leichen, um die er sich kümmern muss, bewegen ihn dazu, selbst Ermittlungen anzustellen. Die eine ist ein angeblich Ertrunkener, der im Besitz einer Flasche mit der Gravierung „Mercy“ ist und die zweite seine Geliebte Maria, die sich eigentlich mit ihm treffen wollte, dann aber zu diesem Treffen nie aufgetaucht ist. Er gerät selbst in Verdacht, was ihn nur noch mehr bestärkt, weitere Nachforschungen anzustellen, auch wenn dies bedeuten könnte, dass das Geheimnis, das er seit seinem 15. Lebensjahr mit sich herumträgt, aufgedeckt werden könnte.
Bis dahin hört es sich nach einem normalen Fall an, der im viktorianischen England, in London 1880 spielt. Aber einen Großteil des Buches geht es nicht um die Ermittlungen, sondern um Leo selbst. Man bekommt dank der Ich-Perspektive einen sehr guten Eindruck in Leos Seele und Verhalten, die Handlungsorte und Situationen werden sehr atmosphärisch beschrieben und man kann sehr gut am eigenen Leib miterleben, was Leo bewegt und was er alles durchleben muss.
Das ungekürzte Hörbuch wird hervorragend von Viola Müller gelesen. Ihre Stimme passt perfekt zum Hauptcharakter und macht die Handlung noch greifbarer. Gleichzeitig gelingt es ihr auch auf den Punkt den anderen Charakteren ihr eigenes Profil zu geben und es macht einfach Spaß sich die Handlung von ihr vorlesen zu lassen.
Kommen wir dazu, was Leo so besonders macht. Und dafür muss ich ein bisschen spoilern, wer sich also die Überraschung bewahren will, sollte nicht weiterlesen und mir einfach so glauben, dass es sich lohnt, dem Haus in der Half Moon Street einen Besuch abzustatten.