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Die in den 80er Jahren spielende Handlung sollte sowohl von den jüngeren Märchenfreunden verstanden werden, als erst recht bei den älteren reichlich Erinnerungen an die damalige Zeit hervorrufen. Die Sprache, der Schreibstil, die Schriftgröße sowie die klare Gestaltung der Charaktere passt für die Leser ab 12 oder wahrscheinlich schon ab 10 Jahren. Die 57 kurzen Kapitel führen in der Druckausgabe leider zu sehr vielen Leerseiten, die ich nicht unbedingt in Büchern haben muss.
Die Triggerwarnung in Bezug auf häusliche Gewalt, die am Rande eine Rolle spielt mag heutzutage dazugehören, wobei man dann bei Grimms Märchen gleich mehrseitige Triggerwarnungen zufügen müsste. Es ist ein Märchen, bei dem halt eine klare Ausgangssituation dargestellt wird.
Timo Kümmel hat das hervorragend märchenhafte Cover geschaffen und die passenden Innenillustrationen stammen von Nero Rensmann und sind kleine Highlights an den richtigen Stellen.
Doch zurück zur Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Sie ist spannend, gruselig und hat eine sehr schöne Auflösung. Die beiden Jungen versuchen dem heruntergekommenen Haus sein Geheimnis zu entlocken, in dem eine Hexe nach langer Zeit wieder erwacht zu sein scheint. Ihre Eltern verschwinden und sie sehen die einzige Möglichkeit, sie zu retten, darin, sich Zugang zum Haus zu verschaffen. Weitere Kinder werden in das Abenteuer verwickelt und selbst ein Polizist wird in den Bann des Hexenhauses gezogen. Es bleibt keine Zeit, um Langeweile aufkommen zu lassen. Es ist wunderbar gruselig, die Hexe richtig schön böse und die Kinder können sich hervorragend als angehende Helden beweisen. Natürlich gibt es noch unzählige Überraschungen, die sich in den Seiten verbergen und die dafür sorgen, dass ich das Lesen des Buches sehr genossen habe.
Eine Empfehlung für Märchenliebhaber, die sich gerne verzaubern lassen. Da neben Pete und Jo auch Jos Schwester Karin eine wichtige Rolle spielt, können alle Kinder ab spätestens 12 Jahren problemlos Identifikationsfiguren finden. Ich habe mich sehr gerne in die Charaktere des Märchens hineinversetzt, die in den 80er Jahren spielende Geschichte genossen und die Daumen gedrückt, dass die Hexe das Schicksal ereilt, was ihr standesmäßig zustehen sollte. Ob das Daumendrücken geholfen hat, müsst ihr nun selbst herausfinden.
Über die Autorin:
Nicole Rensmann, Jahrgang 1970, arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als Schriftstellerin. Über siebzig Publikationen für Erwachsene und Kinder sind in unterschiedlichen Verlagen und Medien erschienen.
Von 2003 bis 2010 führte Nicole Interviews mit nationalen und internationalen Größen der Literaturszene für das Magazin phantastisch! und verfasste Artikel und Rezensionen für Print-Magazine und Online-Portale.
Sie unterrichtete zwei Jahre lang Kreatives Schreiben an einem Gymnasium und war als Mentorin tätig.
Aktuell arbeitet Nicole Rensmann an einem biografischen Bildband über die Bildhauerin Lore Friedrich-Gronau und an verschiedenen Projekten, die in der phantastischen Literatur anzusiedeln sind.
Nicole ist Mitglied bei PAN e.V.
Sie lebt im Bergischen Land.
(Quelle: Amazon.de)
Kurzbeschreibung:
Jo und Pete sind beste Freunde. Als sie von den drei Raufbolden der Schule über die Straße gehetzt werden, endet die Jagd vor dem heruntergekommenen Haus an der Ecke, in dem eine Hexe leben soll. Keiner der Jungs ahnt, dass sie in diesem Moment einen jahrhundertlangen Fluch brechen. Pete entdeckt ein junges Mädchen am Fenster, doch das ist noch nicht alles: Wer ist diese seltsame Gestalt am Fenster, eine Etage tiefer und wo sind mit einem Mal ihre Familien abgeblieben? Gemeinsam wollen sie die Hexe aufspüren und ihre Eltern befreien. Einen Plan haben sie nicht, nur ihren Mut und unerwartete Hilfe. »Das Haus an der Ecke mit der Hexe darin« ist eine spannende Retro-Geschichte, die in den 80-er Jahren spielt. Mit dreißig Vignetten.Weitere Bücher der Autorin bei Amazon.de.
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