Dienstag, 2. Juli 2013

Rezension: Verschwörung im Zeughaus von Petra Schier


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Rowohlt Taschenbuch Verlag
 
Petra Schier



Broschiert: 397 Seiten
Verlag: rororo (1. Juli 2013)
ISBN-10: 3499259222
ISBN-13: 978-3499259227
ASIN: B00COD6V9K

Zum fünften Mal kehrt Petra Schier zu ihrer Apothekerin Adelina zurück und entführt uns dabei ins mittelalterliche Köln. Wieder geht es spannend her, das Herz kommt nicht zu kurz und viel zu schnell findet das Buch sein Ende. Es lohnt sich also...

Inhalt:

In letzter Zeit war es sehr ruhig um Adelina, ihren Mann und ihre Familie geworden. Doch diese Ruhe wird urplötzlich gestört, als ihr Bruder Tilmann sich schwer verletzt in ihr Haus rettet. Er ist im Zeughaus angegriffen worden, konnte knapp entkommen und wird nun selbst des Mordes an seinem Freund verdächtigt. Seine Verletzungen sind lebensbedrohlich, sein Überleben nicht garantiert und so bleibt ihr keine andere Wahl als ihn zu verstecken und wieder einmal selbst die Ermittlungen aufzunehmen. Die Zeit drängt und es kommen immer mehr Details über die Verschwörung im Zeughaus ans Licht, die allerdings nicht zur Entlastung ihres nicht ansprechbaren Bruders beitragen. Doch so schnell gibt die mutige Apothekerin nicht auf, immerhin geht es um ihre Familie.

Cover:

Passend zur Serie wurde wieder ein mittelalterliches Motiv vor schwarzem Hintergrund gewählt. Nicht unbedingt sehr aussagekräftig oder schön anzusehen, ist es für mich kein wirkliches Highlight. Bezogen aufs Buch könnte man natürlich einiges passendes hineininterpretieren, trotzdem wäre mir wohl ein Bild des Zeughauses an sich lieber gewesen.

Setting und Stil:

Hat man schon andere Teile der Reihe gelesen, so findet man sich ohne Orientierungsschwierigkeiten sofort inmitten der Geschichte wieder. Inzwischen ist es so, als ob man bei alten Bekannten vorbeischaut, die man länger nicht gesehen hat und auf deren neueste Erzählungen man sich schon im Vorhinein gefreut hat. Für die Neueinsteiger wird der Einstieg jedoch auch sehr erleichtert, indem die vergangenen Ereignisse drei Jahre zurück liegen, kurz zusammengefasst und somit das fehlende Hitnergrundwissen vermittelt wird.
Das mittelalterliche Köln erwacht fast greifbar zum Leben, es gibt viel Neues zu entdecken und das "Adelina-Universum" wächst und wächst.
Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm flüssig, schön beschreibend und es besteht auf keiner der fast 400 Seiten die Möglichkeit, dass man nicht gefesselt weiterlesen will.

Charaktere:

Tilmann erhält trotz seiner schweren Verletzung natürlich einiges an Raum in der Geschichte. Er darf diesmal beweisen, dass er nicht nur bärbeißig ist, sondern es auch versteht, Gefühle zu zeigen. Adelina und Neklas führen wie immer souverän ihren Haushalt,  stürzen sich furchtlos auf die Anschuldigungen ihre Familie betreffend und bilden ein gut eingespieltes Team. Der restliche Haushalt funktioniert gefühlt besser als früher. Vitus ist nicht mehr ganz so hilfsbedürftig, Griet wächst zur jungen Frau mit eigenem Kopf heran und Mira darf sich so richtig schön zickig gebären. Ludmillas Wissen, ihre Fertigkeiten und ihr loses Mundwerk dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Andere alte Bekannte tauchen auf, neue Mitspieler drängen sich ins Bild und es ergibt sich eine bunte Mischung, die man gerne auf ihrem Weg begleitet.

Geschichte:

Die Verschwörung entwickelt sich sehr schön, zieht immer größere Kreise und überrascht natürlich an allen Ecken und Enden. Natürlich geht es nicht nur um den Mord, sondern auch familiär gibt es einiges an Klärungsbedarf. Hinzu kommen die hervorragend beschriebenen Details der mittelalterlichen Heilkunst. Es passiert einiges, alles ist miteinander verwoben und auf verschlungenen Pfaden und mit vielen Aha-Momenten geht es aufs Ziel zu. Wunderbar unterhaltsam, fesselnd und emotional.

Fazit:

Ein lohnenswerter historischer Roman, der nicht nur Fans der Reihe begeistern wird. Eine Geschichte um Familie, Liebe, Verrat und Intrigen. Man findet sich im mittelalterlichen Köln wieder, dass lebhafter kaum beschrieben werden kann. Eine absolute Leseempfehlung für Krimi und Historienfreunde, die sich gerne in den Haushalt einer Apothekerin entführen lassen, der weit mehr zu bieten hat, als man sich vorstellen kann.




Buchvorstellung:

Über die Autorin:

Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Lektorin und Autorin.
Ihre historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening.
Sie ist Mitglied im Syndikat, bei Quo Vadis sowie bei DeLiA.
Mila Roth ist ein Pseudonym der Autorin Petra Schier. Unter diesem Namen veröffentlicht sie verlagsunabhängig die erste Vorabendserie im Buchformat um den Geheimagenten Markus Neumann und die Zivilistin Janna Berg.

(Quelle: Amazon.de)

Kurzbeschreibung:

Ein spannender Kriminalroman, eingebettet in das fabenprächtige Gemälde des mittelalterlichen Köln. Im frühen Dämmerlicht, als die Stadt zum Leben erwacht, nähert sich verstohlen eine Gestalt dem Haus von Apothekerin Adelina: Ihr Bruder Tilmann - schwer verwundet. Der Hauptmann der Kölner Stadtgarde kann nur noch ein paar Worte stammeln, bevor er zusammenbricht. Die zweite Begegnung an diesem Morgen ist nicht weniger verstörend für Adelina: Ihr Bruder wird wegen Mordes gesucht. Von einer Verschwörung ist die Rede, im Zeughaus wurde eine Leiche gefunden, neben ihr Tilmanns Dolch. Was ist geschehen? Während Tilmann mit dem Tode ringt, kämpft Adelina ihren eigenen Kampf: Soll sie den ungeliebten Bruder verraten, um ihre Familie zu schützen?

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