Sonntag, 27. Januar 2013

Rezension zu Lasst Knochen sprechen von Kathy Reichs


Amazon.de: Taschenbuch € 8,99
Amazon.de: 3 Audiobooks € 24,99
Verlag: Heyne
Autorin: Kathy Reichs
Facebook: Kathy Reichs
Twitter: Kathy Reichs

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (8. Juni 2012)
Klaus Berr
ISBN-10: 3453436571
ISBN-13: 978-3453436572
Originaltitel: Deadly Decisions

Während sie eine Übung für das FBI zur Leichenbergung in Quantico abhält, erreicht Tempe ein Notruf aus Montreal. Dort hat sich eine Rockerbande ausgerechnet mit den "Hell's Angels" angelegt. LaManche braucht dringend Unterstützung bei einem sehr ungewöhnlichen Puzzle: Bei einer Explosion wurden die Bombenleger - Zwillingsbrüder - buchstäblich in kleine Stücke gerissen.


Die Vendetta hat ein weiteres unschuldiges Opfer gefordert: ein kleines Mädchen, das zur falschen Zeit am falschen Ort war und mit einer Kugel im Kopf endete. Wieder einmal lassen Tempe ihre mütterlichen Gefühle nicht ruhen und sie schließt sich freiwillig der Sonderkommission an.

Ausgerechnet jetzt taucht auch noch ihr motorradverrückter Neffe Kit auf und will ein paar Tage bei ihr wohnen.

Und wo ist Andrew Ryan? Der hat selbst ein dickes Problem: Er wurde des Drogenhandels überführt und vom Dienst suspendiert.


In der Zusammenfassung wirkt der Plot tatsächlich sehr "überfüllt". Auf den über 350 Seiten des Buchs entwickelt sich jedoch eine vielschichtige Realität, die von den „Normalbürgern“ - in Person einer abendlichen Dinner-Runde – eher als exotisch empfunden wird, als bedrohlich und Teil der eigenen Wirklichkeit. Womit die Brücke geschlagen wird zu unserer Erlebniswelt, die täglich mit dem Grauen erfüllt ist, bei dem die meisten aber unbeteiligte Zuschauer sind.

Durch die Ich-Perspektive schlüpft der Leser in die Rolle der Anthropologin und teilt ihre Gefühle, die Verwirrung, aber auch ihre inneren Kämpfe mit sich selbst (sehr menschlich die Reaktion auf einen misslungen Friseur-Besuch).Jeder kennt die Situation, dass nach einer Zeit der Ruhe auf einmal alles gleichzeitig auf ihn einstürmt. Im Leben von Tempe scheint dies aber jedes Mal darauf hinaus zu laufen, dass sie sich und ihre Lieben in Lebensgefahr bringt.

Schon beim zweiten Buch kam diese Wendung nicht sehr originell rüber. In der dritten Wiederholung ist zwar der Spannungsbogen weiterhin gespannt, doch will man als Leser langsam eine weniger vorhersehbare Konstruktion. Die Einzelheiten zu den weltweit operierenden Rockerbanden sind bestens recherchiert und zeigen die Mechaniken von Gewalt und Kult. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Heldin so lange braucht, bis sie sich intensiver auf ihre Recherchen konzentriert.

Die rund 350 Seiten habe ich wieder in einem Rutsch durchgelesen. Wegen der angesprochenen Schwächen vergebe ich für „Lasst Knochen sprechen“ drei von fünf Sternen.

Rezensentin: die bessere Hälfte

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen