Dienstag, 29. Januar 2013

Rezension zu Glasseelen (Schattengrenzen # 1) von Tanja Meurer


Amazon.de: Taschenbuch € 14,99
Amazon.de: eBook € 5,99
Verlag: Bookshouse
Webseite: Schattengrenzen
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Webseite: Tanja Meurer
Google+: Tanja Meurer

Taschenbuch: 404 Seiten
Verlag: bookshouse (31. Dezember 2012)
ISBN-10: 9963722407
ISBN-13: 978-9963722402

Ein Buch, das eine sehr interessante Geschichte erzählt, dabei allerdings einige Längen aufweist. Ein Mystery-Thriller, der größtenteils unter Berlin spielt.


Inhalt:

Die 19-jährige Camilla ist mit ihrer Freundin Theresa zu Besuch in Berlin. Auf der Museumsinsel stürzt sich ein Mann vor ihren Augen zu Tode. Sie erleiden einen Schock, landen im Krankenhaus und erfahren von der Polizei, dass ein Serienmörder, der die Augen seiner Opfer herausschneidet, in Berlin sein Unwesen treibt. Wenig später verschwindet Theresa und Camilla stößt bei ihrer Suche nach ihr auf eine Stadt unter der Stadt und findet Unterstützung bei ihrem neuen Ziel, dem "Sandmann" das Handwerk zu legen.

Cover:

So ganz gefallen hat mir das Cover nicht. Ich kann mir einfach auf den ersten Blick nicht viel darunter vorstellen, worum es im Buch gehen könnte. Eine junge Frau weint Blut und sieht nicht besonders glücklich aus. Dieses Gefühl des Nichtwissens könnte allerdings auch dazu führen, dass man zum Buch greift und sich näher damit beschäftigt. Auf jeden Fall würde ich hinter dem Cover nicht unbedingt einen Mystery-Thriller vermuten.

Setting:

Tanja Meurer nimmt sich sehr viel Zeit, die einzelnen Schauplätze zu beschreiben, so dass es dem Leser leicht fällt, sich in die von ihr erschaffene Welt zu versetzen. Ancienne Cologne mit seinem durcheinander an Baustilen, das Innere der Häuser und die beklemmenden Jagten durch die Dunkelheit sind sehr gelungen. Ein rundum gelungener Rahmen für die Geschichte.

Charaktere:

Wir erleben durch Camilla die Geschichte. Ihre Entscheidungen sind realistisch. Die neuen Erfahrungen, die sie im Verlauf sammelt, passen zu dem Charakter. Ihre "Fähigkeit" wird schön langsam aufgebaut. Es bringt Spaß, mit ihr neue Erfahrungen zu sammeln, ob positiv oder negativ.
Die Liebesgeschichte ist mir etwas weit ausgetreten. Als Leser kapiert man schnell, worum es geht und muss es nicht immer wieder vorgesetzt bekommen.
Die anderen Charaktere sind alle so vielschichtig, dass es kaum zu übertreffen ist. Camille erfährt immer nur scheibchenweise Neues und so dauert es dann auch, bis sie und der Leser sich einen Überblick verschaffen können.
Amadeo und der Sandmann sind sehr schön ausgearbeitete Charaktere und als Leser ist man lange verwirrt, wer nun was mit wem und wie und warum und weshalb denn überhaupt macht.

Geschichte:

Eine einfach geniale Idee, die Tanja Meurer da umgesetzt hat. Man nehme ein Stück klassische Literatur, transportiere es in die Neuzeit und lässt dann der Geschichte seinen Lauf. Allerdings kommt man als Leser dann kaum drum herum, sich den Klassiker etwas genauer anzuschauen.
Die Geschichte wird spannend, glaubhaft und mit vielen Überraschungselementen erzählt. Das Buch fesselt und man weiß bis zum Ende nicht, wie es ausgehen wird. Die anfänglichen Ungereimtheiten, die Camilla überhaupt zu ihrer Flucht bringen, erklären sich im Verlauf des Buches und man sollte sich nicht von ihnen abschrecken lassen.

Fazit:

Tanja Meurer hat einen sehr schönen Mystery-Thriller geschrieben, der die historische Vorlage perfekt benutzt und den Leser in die faszinierende Unterwelt Berlins entführt. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle doch etwas mehr Tempo und weniger genaue Ausführungen gewünscht, so dass ich doch ab und an in Querlesegeschwindigkeit übergegangen bin. Doch diese Tatsache soll den geneigten Leser nicht abschrecken. Gerade wenn man in der Schule schon mal etwas von dem Sandmann gehört hat oder mehr über ihn erfahren will, lohnt es sich zuzugreifen. Auch Berlin Fans werden ihre Stadt von einer anderen Seite kennenlernen können.
Also Mystery-Thriller Fans greift zu! Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Serie, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.


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