Montag, 14. Januar 2013
Rezension zu Die Keime - Old Souls I von Julia Mayer
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Taschenbuch: 306 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (31. Dezember 2012)
ISBN-10: 1481088637
ISBN-13: 978-1481088633
Julia Mayer hat mit die Keime ein sehr schönes Erstlingswerk abgeliefert. Ein Buch, das das Wort "unterwinden" enthält, muss mir einfach gefallen. Doch bevor ich das Fazit vorweg nehme, gehe ich lieber der Reihe nach vor:
Inhalt:
Das Buch spielt in einem zukünftigen Amerika. Die Menschen werden wiedergeboren und durchlaufen einen festen Zyklus vom Keim bis zur Asche, um dann wieder zurückzukehren. Doch auf einmal kommt dieser Kreislauf aus dem Gleichgewicht und man sieht nur eine Lösung, um das System wieder in Gang zu bringen: die überflüssigen Keime müssen beseitigt werden. Einer dieser Keime ist Avery, die auf ihrer Flucht und dem Weg zur nächstens Daseinsstufe, dem Splitter, verschiedensten Begleitern begegnen, die sie mehr oder weniger lange auf ihrem Weg begleiten.
Cover:
Das Buch hat gerade erst ein neues Cover erhalten, das von Laura Kok und Andra Dehelean designt wurde. Das blauäugige Mädchengesicht gepaart mit einem aufgehenden Keim sieht wirklich klasse aus und passt perfekt zum düsteren Dystopie-Szenario. Ich bin gespannt, wie das Design in den Folgebänden aufgegriffen wird.
Setting:
Das Buch im Jahr 2074 anzusiedeln, scheint mir fast etwas zu knapp gegriffen, um die Menschheit auf ein Wiedergeburtsszenario umzustellen. Allerdings wird durch die nicht zu ferne Zukunft die Wiedererkennungsmöglichkeit der beschriebenen Szenarien erhöht. Hinzu kommen äußerst passend eingefügte futuristische Elemente, wie Quallenlichter, Lebensumstände und die Hunting Agency. Alles fügt sich dank des sehr ausführlich beschreibenden Schreibstils zu einer Einheit, in die man als Leser ohne Probleme eintauchen kann. Natürlich ist das Leben in dem Endzeitszenario nicht wirklich erstrebenswert, aber trotzdem leidet und durchlebt man natürlich gerne mit den Charakteren deren "Alltagssituationen".
Charaktere:
Avery ist ein Keim und somit dazu verdammt, vom Rest der Gesellschaft gejagt zu werden. Sie kann nichts dafür, dass sie in dieser Rolle steckt und weiß auch nicht, wie sie aus ihr herauskommen kann, außer, wenn sie ihren Träumen folgt, da der Übergang zum Splitter nicht zeitlich festlegbar ist. Dies sieht man an ihrem weitaus älterem Leidensgenossen Skar. Dieses ungleiche Paar bietet unterschiedlichste Punkte, in denen sich der Leser wiederfinden kann. Trotz ihrer Ecken und Kanten folgt man ihnen gerne durch das Buch und vor allem Avery samt ihrer vielen Monologe bringt einem die Welt näher.
Um nicht nur die Sicht der Keime zu zeigen hat Julia Mayer noch Cosima und Cash hinzugefügt, die bereits die nächste Daseinsstufe erreicht haben und somit sicher, aber bei weitem nicht glücklich sind. Das Zusammenspiel dieser vier Charaktere und der anderen Mitspieler sorgt dafür, dass man sie gerne durch das Buch begleitet und mit ihnen fühlt und sich freut, dass sie immer noch Hoffnung haben, dass alles gut ausgeht.
Geschichte:
Als erster Teil einer achtteiligen Serie habe ich zum Ende des Buches das Problem, dass ich nicht weiß, wohin der Weg führen wird, bzw. wie es weiter gehen wird. Da muss ich dann wohl auf den demnächst erscheinenden zweiten Teil warten. Es gibt zwar einige Anspielungen am Ende des Buches, aber so richtig schlau werde ich nicht daraus und weiß nicht, was in den Folgebänden noch passieren soll. Die Geschichte an sich ist Averys Weg durch Amerika, ihren Träumen folgend. Ich hätte mir vielleicht etwas mehr Handlung und weniger Monologe gewünscht, aber in der Summe erzählt das Buch eine lohnenswerte Geschichte, die vielleicht noch mehr Nebenhandlungsplätzen vertragen hätte.
Fazit:
Julia Mayers Schreibstil zu beschreiben ist gar nicht so einfach. Ihre Beschreibungen von Orten, Personen und Situationen sind sehr ausführlich und bildlich. Die Ideen, die ihre Charaktere in den Köpfen haben sind manchmal sehr philosophisch, ihre benutzte Sprache herrlich poetisch. Es bringt definitiv viel Spaß das Buch zu lesen und in die mit viel Überlegung gesponnenen Sätze einzutauchen.
Dies führt vielleicht dazu, dass die Geschichte etwas in den Hintergrund tritt. Ich habe ein bisschen den roten Faden vermisst, bzw. das große Ziel, dass am Ende des letzten Bandes stehen wird. Die Handlung treibt zwar voran, aber man weiß nicht wirklich wohin
Außerdem geht es sehr viel um Drogen und Realitätsflucht, was vielleicht auch dem ein oder anderen Leser nicht so sehr gefallen dürfte.
Mir jedoch hat es gefallen, für meine Kritikpunkte würde ich einen halben Stern abziehen, da ich aber keine halben Sterne vergebe, wird wieder aufgerundet und ich bleibe dann doch bei fünf Sternen hängen. Ich freue mich, mehr von Julia Mayer zu lesen, Averys weiteren Weg verfolgen und mit ihr in die poetischen und philosophischen Tiefen der deutschen Sprache abtauchen zu können.
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