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Inhalt:
Vier Jahre sind seit dem ersten Teil vergangen. Die drei Freunde haben sich aus den Augen verloren und bekommen nun zufällig wieder Kontakt zueinander. Die Roma Viorica ist mit einem gewalttätigen Mann verheiratet, dem sie schließlich entflieht. Sie landet bei ihrem Freund Tiberiu, der ihr einen eher gewöhnungsbedürftigen Job bei der Securitate besorgt, wo der Ungar Attila inzwischen zu einem angesehen Mitarbeiter aufgestiegen ist. Es geht um Verschwörung und Revolutionsgedanken, verbotene Homosexualität, Liebe, Hass und vor allem Freundschaft, die es in dem totalitären System nicht wirklich leicht hat.
Cover:
Die Cover der Serie unterscheiden sich nur durch den jeweiligen Titel der Bände, ansonsten sind sie gleich, was leicht für Verwirrung sorgen kann. Die Rückansicht eines Mannes in blauer Uniform, dahinter die alte Fotografie eines Gebäudes. Passend, prägnant und dank des Timisoara-Schriftzugs leicht wiederzuerkennen.
Setting und Stil:
Die Autorin ist selbst zu dieser Zeit in Rumänien aufgewachsen und musste deshalb hautnah miterleben, was es heißt unter dem Regime zu leben. Man spürt jeder Seite an, dass sie weiß, worüber sie schreibt und man glaubt ihr, dass die beschriebenen Situationen so stattgefunden haben können. Ein äußerst gelungener Einblick in eine andere Zeit, die sich besser nicht wiederholen sollte. Ein ungeschönter Blick, den man als Leser erst einmal verdauen muss.
Die Geschichte wird aus Sicht der drei Hauptcharaktere erzählt, die völlig unterschiedliche Sichten auf die damalige Situation präsentieren.
Charaktere:
Viorica, Tiberiu und Attila sind Menschen, die das System geprägt hat. Es fällt sehr leicht sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen die doch meist ziemlich unangenehmen Ereignisse zu durchleben. Sie sind sehr unterschiedlich und haben trotzdem dank ihrer Freundschaft eine gemeinsame Basis. Die Möglichkeiten, sich gegenseitig zu helfen, sind beschränkt und dank Tiberius Abwanderung in den Widerstand hart auf die Probe gestellt. Ich bin gespannt, wie sie die nächsten Jahre durchstehen werden, das Ende ist auf jeden Fall sehr ungewiss.
Geschichte:
Attila meint sich dank seines hohen Postens bei der Securitate so ziemlich alles erlauben zu dürfen, wenn er sich da mal nicht getäuscht hat. Er hilft seiner alten Freundin Viorica, indem er sie bei sich arbeiten lässt, wobei ich diese Arbeit nicht wirklich einer guten Freundin geben würde. Tiberius plant inzwischen seine eigenen Schritte gegen das Regime und es spitzt sich alles langsam zu. Spannende Geschichten, schonungslose Momente und reichlich Hintergrundwissen über das Leben in Rumänien zu dieser Zeit.
Fazit:
Ein lohnenswerter und manchmal auch unangenehmer Ausflug in die Geschichte eines Landes, über das man zur damaligen Zeit hier nicht viel erfahren hat. Man merkt, dass es ein Anliegen der Autorin ist, diese Geschichten zu erzählen und es gelingt ihr, den Leser hautnah an den Ereignissen teilzuhaben. Mir hat der zweite Teil der Serie sehr gut gefallen, ich habe einiges über die damalige Zeit gelernt und einen Einblick in ein anderes Rumänien erhalten, das zum Glück nicht mehr existiert. Ich empfehle das Buch Lesern, die gerne realitätsnahe Geschichten lesen, mehr über Rumänien in den 80ern erfahren wollen und einfach Bücher lieben, die erzählt werden müssen.
Über die Autorin:
We fled Romania for Germany in 1990, after the revolution and the civil war between Hungarians and Romanians. For the most part, we were looked down upon as poor, illiterate gypsies. So I denied I was born and raised in Romania, in an attempt to assimilate with German culture. Over the years, my teachers recognized my talent for writing. Somehow, I always wrote stories set in the USA. But my 6th grade literature teacher encouraged me to write something about Romania. "You have so many unique stories to tell," she said. But at that time, I'd buried my identity deep within me.
No, never.
Never would I write a novel set in Romania.
Twenty years later, after my first published novel - A Century Divided, set in New York City - I needed a new idea for a second. By happenstance, I landed back in Romania. I wanted a story set in Eastern Europe because I loved Russian novelists like Tolstoy and Pasternak and their very own strong, melancholic narrative. And because I'm a lazy bitch and didn't want to do research on Russia, I decided to set my next piece in Western Romania, where I was born.
As the plot developed over the weeks, I was stuck in the middle and in order to finish a novel, I need to know the end in an early stage of writing. But I didn't know where it should lead, so I reached out for the writer's best friend. Google.
"Romanian History 1980s" was my search query. And if an old agent of the Securitate monitored me, he would've thrown up his hands in despair as to my ignorance.
"Romanian Revolution 1989" was the first answer and I nearly fainted. Of course! I had totally forgotten. Like a black hole in my memories and my brain, this event no longer existed in my life.
Slowly, from an author's point of view, I dug into the Romanian history and into my own. While writing, I had to remind myself that I was there; in that scene, with my characters walking around in Timișoara and in that Romanian village they call their hometown; this wasn't just their story, but my own as well. It's borderline crazy describing such a feeling. Like living in two alternate universes, I re-discovered my own heritage.
Near the end of writing "Dear Comrade Novák", I watched Ceaușescu's last speech conserved on youtube. The piece of footage every Romanian knows and love-hates to this day. The footage my beta readers and editors still remember, shown on US and British TV. But for me, it was the first time I witnessed that confused old man become lost in the sudden uprising of the people he oppressed for so many years.
To this day, the turning point of my own childhood had always been the opening of the Berlin Wall. I didn't know anything about the events in December 1989 in Romania. But with every documentary I watched while writing DCN, I felt like reclaiming my own identity. No, not the Berlin people dancing on the ruins of the Wall had shaped me, but the December events of 1989. Ceaușescu, the last bastion of communism in Europe, fleeing in his helicopter. The Romanian flag with the cutout communist sigil in the middle. The people in Timișoara lighting a thousand candles for the murdered masses, shot on 17th December.
There: forty kilometers from my hometown, the bloodiest, most epic of the 1989 revolutions began.
"Why wander into the distance, when the good is so close?" is a popular German saying. And it's true.
I'm excited what future ideas I'll have in my writing career. But I know one thing: Romania will continue to play a big part in it.
(Quelle: Amazon.de)
Kurzbeschreibung:
Folge 2: "Der einsame Hirte"
Vier Jahre sind seit dem tragischen Unfall, der Attilas Leben veränderte, vergangen. Die drei Freunde haben sich aus den Augen verloren. Doch da bringt ein Zufall sie wieder zusammen. Attila trifft seinen Securitate-Kollegen in einer geheimen Schwulenbar. Da ist mehr zwischen ihnen als nur Freundschaft. Aber dürfen sie eine Beziehung wagen? Viorica sieht ihre Chance darin, ihre Träume endlich wahr werden zu lassen, als Tiberiu sie darum bittet, Attila zu bespitzeln. Auf was für ein gefährliches Spiel lässt sie sich da nur ein...?
Rumänien in den 1980ern. Drei Freunde trotzen den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit. Der Ungar Attila schwärmt heimlich für seinen Lehrer. Sein bester Freund Tiberiu, Sohn des Chefs der rumänischen Geheimpolizei, möchte sich in der Armee beweisen, sympathisiert aber mit einer Revoluzzergruppe. Und die Roma Viorica wird zur Hochzeit mit einem gewalttätigen Mann gezwungen.
Als ein politischer Skandal die drei auseinanderreißt, müssen sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen wollen. Für oder gegen den Diktator Ceausescu. Für oder gegen das eigene Glück.
Eine Geschichte über Verschwörung und Revolution, Liebe und Hass, und wie Freundschaft tiefe Gräben überwinden kann.
Weitere Bücher der Autorin bei Amazon.de.
Link zur Lovelybooks Leserunde.
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