Die Reise durchs #Lokiversum stoppt wieder bei mir und diesmal erwartet euch ein Interview. Petra Meier, Künstlerin und Autorin, hat die Charakterillustrationen zur Serie entworfen und sich meinen Fragen gestellt.
Ohne große Vorrede geht es dann auch gleich los. Wenn ihr mehr über Petra erfahren wollt, kann ich euch ihre Webseite empfehlen, auf der es auch noch viele weitere ihrer Bilder zu sehen gibt.
Liebe Petra, herzlichen Dank, dass du dich meinen Fragen stellst und wir ein bisschen Einblick in dein kreatives Schaffen bekommen können.
Lieber Uwe, ebenso vielen Dank für Deine Mühe!
Auf deiner Webseite kann man einiges über dich und deine liebsten Nebenbeschäftigungen erfahren. Bitte fasse doch in wenigen Worten das zusammen, was dich ausmacht, bzw. was wir alle unbedingt über dich wissen müssen.
Wie Du sagst, ist die Kunst in meinem Leben die liebste Nebenbeschäftigung, obwohl sie die meiste Zeit meine Gedanken beschäftigt.
Schon als Kind entstanden in mir immerzu Geschichten und Märchen, zu denen ich meist Bilder malte. Später, nachdem ich schreiben und lesen lernte, fing ich an, sie aufzuschreiben und meine eigenen Bilderbücher zu entwerfen.
Die Kunst verließ mich niemals ganz, obwohl ich bis zu meinem 28. Lebensjahr drei
Kinder zur Welt gebracht hatte. Das erste Kind ist Melanie, die (wie jeder weiß) ebenfalls schreibt, aber auch malt. Der einzig feine Unterschied zwischen uns ist, dass sie mehr schreibt, und ich schon immer mehr zum Malen neigte. So male ich eigentlich alles, was gewünscht wird und was mir Freude bereitet: Landschaften, Blumen, Stillleben, am liebsten jedoch Menschen.
Heute sind meine Kinder erwachsen. Jedes von ihnen ist künstlerisch veranlagt. Und ich hoffe nun, mich meiner Kunst mehr widmen zu können. Manchmal jedoch scheint es so, als würde mir die Zeit ein Schnippchen schlagen wollen und dermaßen schnell vergehen, dass ich kaum noch nachkomme! :)
Es gibt unzählige viele Projekte und Ideen, die ich gerne umsetzen möchte.
Was mich ausmacht - eine schwere Frage! Ich würde einfach sagen, dass ich sehr, sehr froh darüber bin, eine solche tolle Familie zu haben: Meine drei talentierten Kinder, die zudem noch so toll zusammenhalten, miteinander kreativ sind und zuletzt zugleich auch noch gebildet und humanistisch geprägt sind! Darauf bin ich stolz! Dazu gehört selbstverständlich auch mein Mann, der mit seinem klassischen Wissen und mit seiner Musik (Gitarrist, Komponist, etc.) viel beiträgt.
Du lebst mit deiner Familie in Regensburg und wie man bei der Lesung mit deiner Tochter hören konnte, scheint es schon etwas länger eure Heimatstadt zu sein. Was verbindest du mit der Stadt und welchen Insider-Tipp hast du für Besucher der Stadt?
Ja, in Regensburg lebe ich seit 1979. Hier lernte ich meinen Mann kennen - und blieb deshalb. Meine Eltern zogen schon immer sehr viel um. Inzwischen zähle ich wohl zu den Regensburgern. Es ist eine wunderschöne Stadt! Sie erinnert mich immer wieder mit ihrem Flair - vor allem im Sommer - an die Stadt Bozen, in deren Nähe ich als Kind (in Tramin) lebte. Dort ist zum Beispiel mein Bruder geboren.
Als Insider-Tipp würde ich die gesamte Altstadt empfehlen. Sie ist mit ihren alten Bauten, wie zum Beispiel der Steinernen Brücke, dem Dom und der berühmten historischen Wurstkuchl durchaus sehenswert.
Bevor wir uns der Malerei und den Loki-Charakteren widmen, würde ich gerne etwas mehr über dich als Autorin erfahren. Auf Amazon findet man ein Kinderbuch und einen historischen Krimi. Ich vermute, dass die Kinderbücher aus der Zeit stammen, als deine eigenen Kinder noch klein waren, während Was man verurteilt aus dem letzten Jahr stammt. Wie ist es zu dem Buch gekommen?
Ja, ganz recht, die Kinderbücher entstanden zu jener Zeit, als meine Kinder noch klein waren, was jedoch nicht der Grund war! Ich bekam den Auftrag und so ergab sich das damals einfach.
Was man verurteilt habe ich eigentlich vor ca. acht Jahren geschrieben. Veröffentlicht habe ich es vor einem Jahr über Amazon und andere Anbieter. Der historische Roman ist durch Zufall entstanden: Ich hörte in einer Fernsehdoku, dass Adam Weishaupt, der Gründer des Illuminatenordens, in die freie Reichstadt Regensburg flüchtete. Interessiert hörte ich zu, und die Idee war geboren. Geschrieben habe ich den Roman ziemlich schnell, obwohl Recherchen nötig waren, da ich die Schauplätze etc. so realistisch wie möglich darstellen wollte.
Die Story selbst ist frei erfunden.
Was man verurteilt wird hoffentlich nicht das letzte Buch von dir sein. Wie geht es also weiter, was können wir demnächst von dir lesen?
Oh, da gibt es noch Einiges!
So arbeite ich z.B. mit meinem Mann an einer Musical-Oper. Ich schreibe das Libretto und er die Musik. Die Lied-Texte entwerfe ich ebenfalls, mein Mann schreibt sie dann zur Musik um.
Seit Kurzem haben wir beschlossen, Melanie mit ins Boot zu nehmen. Viel wollen wir noch nicht verraten, aber eines: Es wird um die Filii Iani gehen! :-)
Außerdem habe ich den zweiten Teil des historischen Krimis im Sinn - heißt, der Ablauf, die Idee ist im Kopf. Geschrieben muss er noch werden :)
Genauso den 2. Teil für den neuen Filii Iani-Roman. Auch hier ist die Idee da ... den werde ich demnächst, nach der Überarbeitung des 1. Teils, „Christie: Das 5. Elend“, in Angriff nehmen.
Früher hatte ich ja schon viele Romane geschrieben, aber nicht veröffentlicht. All das gehört umgeschrieben, neu überarbeitet. Es sind meiner Meinung nach ein paar gute Ideen dabei, die ich irgendwann auch noch verwirklichen möchte.
Wie sieht es mit Lesungen aus, ist das genau dein Ding oder überwiegen doch die Panikattacken :-)? Gibt es in Regensburg Möglichkeiten für Autoren, ihre Werke vorzustellen? Wann gibt es das erste selbstgelesene Hörbuch?
Lesungen sind tatsächlich nicht so mein Ding. Ich arbeite gerne alleine. Panikattacken sind das jetzt aber auch nicht - eher große Anspannung. Bei Panik würde ich gar nicht soweit (zur Lesung) kommen! :)
Na ja, auch in Regensburg gibt es natürlich immer wieder Orte für Lesungen, klar. Aber Melanie und ich haben uns überlegt, dass wir so etwas in Zukunft genauso gut über einen Stream abwickeln könnten. Mal sehen ...
Ja, ein Hörbuch für den historischen Krimi "Was man verurteilt" war schon in Planung. Der Sprecher hatte sogar schon alles eingeübt. Nur die Umsetzung klappte noch nicht. Vielleicht bald :)
Verlassen wir damit die Schriftstellerseite und wenden uns der Malerei und Zeichnerei zu. Auch hier die Frage, wie hat es angefangen, wie würdest du dich als Malerin beschreiben? Probierst du gerne Neues aus, der hast du deinen Stil gefunden?
Oben habe ich ja schon beschrieben, wie es zum Malen kam. Es war mir schon immer
ein tiefes Bedürfnis. Vor allem Menschen male ich gerne, wie z.B. die Protagonisten für Melanies Romane. Oder auf Wunsch meines Sohnes Tobias malte ich für ihn ein Acrylbild auf Leinwand von Johnny Cash, oder als Geschenk Portraits von ihm und seiner Freundin Marissa, usw.
Für meine Töchter Natalie und Melanie malte ich auch schon viele Bilder. Eigentlich hängen in der ganzen Großfamilie Bilder von mir ... :)
Natürlich probiere ich immer wieder gerne Neues aus. Das macht mir stets großen Spaß. Es würde mich total langweilen, immer das gleiche Muster/Gewohnheiten beizubehalten. So experimentiere ich gerne mit neuen Malmittel, teste neue Stile aus, etc. Trotzdem denke ich, dass man in meinen Bildern einen gewissen mir eigenen Grundstil erkennen kann.
Welches ist dein Lieblingsbild auf der Webseite?
Im Moment Johnny Cash.
Woran malst du gerade? Ein Bild nach dem anderen oder mehrere parallel?
Das nächste Bild wird wieder für Melanie sein: Sie wünscht sich Loki auf Leinwand in einem Ohrensessel sitzend mit seinen Qi-Kugeln in der Hand. Die Leinwand steht vor mir - 1 x 1 m groß und wartet geduldig auf mich :) - bis ich endlich anfange.
Zum Malen: Meistens achte ich darauf, dass ich mit einem Projekt fertig werde, bis ich das nächste beginne - was aber nicht für die Malerei und das Schreiben gilt. Denn hier ist es so, dass ich vormittags lieber schreibe und später male. Die Konzentration ist für das Schreiben vormittags besser und für das Malen, das im Vergleich dazu für mich eher meditativ ist, bleibt der Nachmittag. Trotzdem lege ich mich nicht fest. Es kann durchaus passieren, dass mich ein Projekt, egal ob Schreiben oder Malen, so in den Bann zieht, dass ich nichts anderes mehr tun möchte.
Wie lange musste Melanie dich davon überzeugen, dass du die ideale Künstlerin für Loki, Charlotte und Co bist?
Gar nicht. Sie kam, sah und sagte, und ich tat es! :) Mit Begeisterung! Ich liebe so etwas, eben solche Herausforderungen! :)
Erzähl bitte ein bisschen über den Entstehungsweg zu den Bildern. Hat es lange gedauert von den ersten Entwürfen bis zum fertigen Portrait?
Nach Melanies Anfrage war ich selbst gespannt, ob ich das hinbekomme! Sie hatte ja eine klare Vorstellung von ihren Protagonisten. Und das hat sie auch immer ehrlich gesagt, wenn ich ihr Entwürfe zeigte und etwas für sie nicht stimmig war.
Mit Loki fing ich im Juli dieses Jahres an. Ihn hat Melanie so gut beschrieben, dass ich mit ihm keinerlei Probleme hatte. Es ging zügig voran und klappte wie am Schnürchen. Als Melanie den ersten Entwurf sah, flippte sie fast aus :) - was mich natürlich extrem freute!
Das nächste Bild war Charlotte. Auch sie erfasste ich anscheinend gut und setze sie derart um, dass Melanie zufrieden war.
Dann kam Tim. Und er stürzte mich in wochenlange Arbeit, die mich ganz schön in Zeitnot brachte. Es war nicht so lustig, da ich ja meinen Roman für die Lesung fertig schreiben wollte. Ehrlich: Der Roman war nicht fertig. Das, was ich auf der Lesung vorgelesen habe, war noch nicht ganz trocken - die Tinte glänzte sogar noch :) !
Na ja, und ich wollte Tim unbedingt fertig machen für Melanies Aktion. Aber Tim war ja nicht der Letzte. Eigentlich sollten noch Severin und Bartovic und Aki als Bilder vorgestellt werden.
Da Severin aber ein wichtiger Protagonist für uns ist, wollte ich es schaffen, ihn auch noch zu malen.
Tim strapazierte mich mächtig. Irgendwann gab ich es auf. Ich hatte mich festgerannt. Da habe ich kurzerhand beschlossen, ihn neu anzufangen. Dann ging es auf einmal - es entstand ein neuer Tim. Und dann war er da!
Was es mit Severin auf sich hat? Er wird die Hauptrolle in unserem Musical spielen. Und deshalb hatte ich von ihm eine genaue Vorstellung. Er machte mir am meisten Spaß und es war gut, dass ich ihn zum Schluss malte.
Als ich die Bilder fertig hatte, waren für meinen Roman gerade noch 2 Wochen übrig. Aber ich denke, das hat schon so gepasst - sicher kennt jeder den lustigen Spruch vom Hundertjährigen: Es ist wie`s ist, und es kommt wie`s kommt.
Vielleicht war ich auch deswegen ein wenig übernervös auf der Lesung. Melanie und ich hatten ganz schön geschwitzt, um alles fertig zu stellen. Wochenlange, nein, eigentlich monatelange Arbeit ohne Pause. Aber Spaß hat es auf jeden Fall gemacht! Und noch schöner war der liebe Beifall all der netten Blogger und anderer Fans, die uns mit ihrer Tatkraft und ihrem Lob motivierend zur Seite standen.
Und so möchte ich hier jetzt allen danken, die mitgemacht haben!
Welcher Charakter hat die besonders Spaß gemacht, welcher war die größte Herausforderung?
Wie gesagt, Tim war die größte Herausforderung, und Severin hat am meisten Spaß gemacht.
Liegt dir noch etwas am Herzen, über das du uns etwas erzählen möchtest?
Man kann mich z. B. auf Facebook finden - würde mich riesig über Freundschaften und Feedbacks freuen!
Und natürlich bin ich immer offen für Mal-Aufträge. Einfach anfragen - man kann mit mir über alles reden. Ich würde mich sehr freuen!
Wie sieht die Zukunft aus, was wird es Neues geben, welche Termine stehen an?
Die lasse ich auf mich zukommen. Ich male und schreibe weiter - erst einmal aus Freude am Tun. Alles Weitere wird sich ergeben.
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich bin gespannt, was deiner künstlerischen Ader weiterhin entspringen wird und freue mich, mehr von dir zu sehen und zu lesen.
Vielen Dank zurück! :-)Habt ihr vielleicht noch Fragen an Petra, dann stellt sie doch gerne in den Kommentaren. Ansonsten wünsche ich euch weiterhin viel Spaß auf unseren Ausflügen ins #Lokiversum. Vergesst die Gewinnspiele nicht.
Hallo und guten Tag,
AntwortenLöschenso jetzt hätte ich fast diesen interessanten Beitrag verpasst.
Echt große Klasse, wie diese Frau malen kann oder? Total schön und so lebensecht...
LG..Karin..