Gestern ist die Blogtour zu Verraten und Verkauft von Madison Clark bei Bambinis Bücherzauber gestartet. Dort wird euch der Gay-Romance-Thriller vorgestellt. Am zweiten Tag stoppt die Tour nun bei mir und es geht weiter mit einer Leseprobe, die euch lustige Szenen präsentiert und zeigt, was euch bei Verraten und Verkauft erwartet.
Da es dabei teilweise nicht jugendfrei zugeht, sei der Text nur Erwachsenen empfohlen, wobei dies bei dem Genre aber wahrscheinlich selbstverständlich sein dürfte.
Viel Spaß beim Lesen und Lösen der anschließenden Rätselaufgabe.
Leseproben aus „Verraten und
Verkauft“
Marc schloss die Haustür
auf und ging hinein. Bereits im Flur hörte er den Fernseher laufen.
Es roch nach frischem Kaffee und Zigaretten.
Das war’s dann mit
meiner Überraschung.
Trotzdem schlich er leise
vorwärts und blieb im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen. Mit einem
Lächeln beobachtete er Eric, der auf der Couch lag, eingehüllt in
eine Decke, und gelangweilt durch das Fernsehprogramm zappte.
»Guten Morgen«, sagte
er und musste gleich darauf lachen, als Eric erschrocken vom Sofa
sprang und ihn böse anstarrte.
»Wie wäre es mit
anklopfen?«, murmelte Eric und hielt die Decke an einem Zipfel vor
sich.
»In meinem eigenen
Haus?« Marc grinste und kam auf ihn zu. »Wie es aussieht, geht es
dir besser. Das freut mich. Julian hat auch ganze Arbeit geleistet.«
Er stellte dabei die beiden Papiertüten neben Eric auf das Sofa.
»Das ist für dich.« Dann brachte er die Tüte mit den
Lebensmitteln in die Küche. Als er wieder zurückkam, staunte er im
wahrsten Sinne Bauklötze.
Eric hatte die Decke
fallen gelassen und stand nackt, nur mit einer Bluejeans in der einen
und dem schwarzen Kapuzenpullover in der anderen Hand vor ihm.
Gestern noch hatte er keine Augen für das gehabt, was er jetzt sah.
Überrascht schluckte Marc und sein Blick wanderte über Erics
Körper. Abgesehen von den Verletzungen, fühlte er etwas, das ihm
nicht fremd war. Jahrelang hatte er dieses Gefühl nur noch bei
Frauen gespürt, doch Eric hatte es wieder an die Oberfläche
gekitzelt. Eric war ein Mann und er konnte nicht leugnen, dass er
sein Gegenüber attraktiv fand. Überraschenderweise sogar sehr
anziehend. Wiederholt schluckte Marc und entdeckte ein Tattoo an
einer Stelle, die ihn besonders faszinierte. Seine Wangen glühten,
aber er konnte die Augen nicht abwenden. Eric trug nicht nur auf der
rechten Schulter ein Schlangentattoo, sondern auch eines auf dem
Bauch, unterhalb des Nabels. Es war ein verschlungenes Muster aus
verschiedenen Ranken. Nur mühevoll gelang es Marc seinen Blick
langsam wieder nach oben schweifen zu lassen.
»Und?« Eric grinste ihn
über beide Ohren an.
Marc runzelte die Stirn
und versuchte, ganz unschuldig zu wirken.
»Gefällt dir, was du
siehst?«
Marc fühlte sich
ertappt. Verlegen lächelte er. »Oh … ähm … ja … ähm, ich
meine … du weißt …«, stammelte er und drehte sich um.
»Was weiß ich?«
Zwei Hände hielten ihn
plötzlich an den Schultern fest. Es war eine ganz normale Berührung,
aber für Marc sandten Erics Fingerspitzen sanfte, elektrisierende
Stromstöße aus. Sie kribbelten auf seiner Haut und brachten seinen
Puls zum Rasen. Er verharrte ganz still und schloss die Augen. Für
einen kurzen Moment genoss er dieses unglaubliche Gefühl, bis er
erschrak und sich hastig zu Eric umdrehte.
»Sag schon, was weiß
ich?« Erics Mundwinkel zuckten.
Auf einmal war seine
Kehle ganz trocken. Er räusperte sich und wählte die
Ablenkungstaktik. »Wie wäre es mit einem guten Frühstück? Ich war
einkaufen.«
»Keinen Hunger.«
»Frischen Kaffee?«
»Schon erledigt.«
»Na dann. Ich geh in die
Küche und hole mir eine Tasse.« Marc wollte sich abwenden, aber
Erics Hände berührten ihn erneut an den Schultern. Sofort kehrte
dieses elektrisierende Kribbeln zurück. Inzwischen musste sein
Gesicht einer Tomate gleichen, dachte er, während er da stand und
nicht wusste, wie er reagieren sollte. In diesem Augenblick wanderten
Erics Finger langsam in seinen Nacken, und Marc konnte keinen klaren
Gedanken mehr fassen. Sein Herz hämmerte wild in der Brust, seine
Hände wurden ganz feucht und sein Atem ging schneller. Eric näherte
sich seinem Gesicht und dann flüsterte er ihm ins Ohr: »Bring mir
eine Tasse mit.«
Wie geohrfeigt schnappte
Marc nach Luft und die knisternde Atmosphäre war verpufft.
Einerseits erleichtert, andererseits durcheinander nickte er wortlos.
So schnell er konnte, eilte er in die Küche, lehnte sich gegen den
Kühlschrank und atmete tief durch.
Was war das eben? Hat
Eric versucht, mich zu küssen?
Was auch immer gerade
passiert war, ein kleiner Funke in ihm wünschte sich, Eric wäre
noch einen Schritt weiter gegangen. Doch sein Verstand riet ihm,
einen klaren Kopf zu behalten.
Du hast dir das alles
nur eingebildet, sagte er sich und wiederholte die Worte im
Stillen wie eine Beschwörung. Nebenher holte er zwei Tassen aus dem
Schrank und schenkte den frisch aufgebrühten Kaffee hinein. Eric
hat nicht versucht, dich zu küssen. Das ist totaler Irrsinn!
Du tust einfach, als wäre nie etwas passiert.
Trotz dieses Mantras
bekam er ziemlich weiche Knie, als er zurückkehrte und sich schnell
auf die Ledercouch setzte. Marc versagte kläglich bei dem Versuch,
dem Drang zu widerstehen, seinen jungen Besucher zu beobachten, und
so schielte er immer wieder zu ihm hinüber, während dieser nackt
vor ihm stand und überlegte, welche Pants er anziehen sollte. Die
graue in der linken Hand, oder die schwarze in der rechten. Das
Glühen in seinen Wangen wurde intensiver.
»Woher kennst du meine
Größe?«, fragte Eric, während er sich für die schwarze Unterhose
entschied.
»Ich habe geraten.«
»Auf jeden Fall hast du
Geschmack.«
»Danke. Was trägst du
da eigentlich für eine Kette?«
Eric antwortete nicht,
sondern nestelte plötzlich hektisch an dem Verschluss herum, um sie
abzulegen.
»Warte, ich helfe dir.«
Marc stand auf, um seinen
Worten Taten folgen zu lassen, als der Verschluss unversehens aufging
und Eric die Kette aus den nervös zittrigen Fingern auf den Boden
glitt.
»Mist!«
Marc ging vor ihm in die
Hocke, um die goldene Kette aufzuheben, die ihm bei näherem Hinsehen
bekannt vorkam.
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»MARC!«
Die schneidende Stimme,
die diesen Schrei ausstieß, fuhr ihm durch Mark und Bein, ihm
stockte der Atem und sein ganzer Körper verkrampfte sich.
»VERDAMMT! MARC! WAS
MACHST DU DA?«
Ein dicker Kloß bildete
sich in seiner Kehle. Langsam drehte er den Kopf und sah über die
Schulter Nicole in die schockgeweiteten Augen.
»Nicci, was machst du
denn hier?« Marcs Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern.
Anstatt zu antworten,
machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand im Flur.
---
»Gefällt es dir?« Eric
drehte sich einmal im Kreis.
»Die Sachen stehen dir.«
Der Anblick ließ Marc das Telefongespräch mit Emerson vergessen. Er
hatte nur noch Augen für den unwiderstehlichen Blondschopf.
»Dann werden dir die
anderen Klamotten auch gefallen.« Eric hob die Hand und lockte Marc
mit dem Zeigefinger näher zu sich heran. »Wie wäre es mit einer
ganz privaten Anprobe?«, wisperte er ihm zu.
Verlegen schweifte Marcs
Blick durch die Boutique. Sie waren keineswegs die einzige
Kundschaft, aber Eric schien kein Nein zu akzeptieren. Ehe er
sich versah, standen beide in der Umkleidekabine und der Vorhang
wurde hinter ihm zugezogen. Fast im selben Moment verstrickte Eric
ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Überrascht von dem intensiven
Zungenspiel zögerte Marc zuerst, denn sie waren nicht allein. Eric
lenkte mit seiner Zunge Marcs Aufmerksamkeit ganz geschickt auf sich,
bis Marc die Initiative ergriff und den Zungenkuss hungrig erwiderte.
Kurz darauf hauchte Eric ihm zärtliche Küsse ins Gesicht. Betont
langsam ließ er keine Stelle aus und seine Lippen wanderten bis zum
Hals.
Marc stöhnte und
versuchte sich zusammenzureißen, doch bei Erics frecher
Herausforderung wollte es ihm nicht gelingen. Erics Finger
streichelten seinen Nacken und schließlich die Brust. Am liebsten
hätte er seinen Mantel und das Hemd ausgezogen, um ihn noch
deutlicher zu spüren, aber das traute er sich nicht. Bereits im
nächsten Augenblick übernahm Eric die Führung. Seine Hände
strichen weiter nach unten, während er gierig an Marcs Hals
knabberte, um dann ganz geschickt die Gürtelschnalle und den Knopf
von Marcs Hose zu öffnen.
»Nicht … nicht hier …
wir …« Marc seufzte und seine nächsten Worte wurden von einem
erneut heißen Zungenspiel verschluckt. Eric saugte an seinen Lippen
und biss immer wieder spielerisch hinein.
Bevor er richtig begriff,
was gerade passierte, hatten Erics Finger den Reißverschluss
geöffnet und streichelten Marcs Glied durch den Stoff der
Boxershorts. Diese zarten Berührungen entlockten ihm ein lustvolles
Seufzen und er musste sich mit den Händen an der Kabinenwand
abstützen.
Du verdammter Teufel,
dachte er und presste die Lippen fest aufeinander.
Eric war in die Knie
gegangen und begann Marcs hart gewordenes Glied zu küssen. Zuerst
durch den dünnen Stoff, bis er alles mit einem Ruck nach unten zog.
Seine Hände massierten Marcs nackten Hintern, seine Zunge spielte
mit Marcs Eichel, wobei er sie abwechselnd küsste, leckte und daran
saugte.
Marc wusste nicht mehr,
wie ihm geschah. Schnell atmend schloss er die Augen, legte den Kopf
in den Nacken und biss sich auf die Lippen, um nicht laut
aufzustöhnen. Aber offenbar schien Eric genau darauf hinauszuwollen,
denn er narrte ihn fortwährend. Mal hauchte er zarte Küsse auf
Marcs Schaft, dann lutschte er wieder und biss zart hinein, während
seine Hände immer noch Marcs Hintern kneteten. Marc nahm nichts mehr
um sich herum wahr. In seinem Inneren brodelte ein anwachsender
Vulkan und Eric schürte die glühende Lava mit jedem weiteren
Zungenschlag. Eric ging noch einen Schritt weiter und nahm seinen
hart gewordenen Penis in den Mund. Die plötzliche Wärme und
Feuchtigkeit brachten Marcs Körper vor Lust zum Beben. Und um Marcs
Libido noch zu steigern, fuhr Erics Zunge immer schneller auf und ab
und seine Hände massierten Marcs Hoden. Das war der Punkt, an dem er
sich nicht mehr zurückhalten konnte und laut aufkeuchte. Es kostete
ihn alle Mühe, still stehen zu bleiben, wobei er versuchte, sich an
den Wänden der Umkleide festzuhalten, die dadurch jedoch anfing zu
wackeln. Für einen Moment wurde er sich bewusst, dass draußen Leute
herumliefen und der Vorhangstoff nicht bis auf den Boden reichte.
Schließlich spürte Marc
ein verräterisches Ziehen in den Lenden und der Gedanke löste sich
in Luft auf. Er stand kurz vor seinem Höhepunkt. Aber bevor er ihn
erreichte, wollte er das Gefühl noch einmal richtig auskosten. Daher
fing er an, ganz sachte zuzustoßen, während Erics Zungenspiel an
Leidenschaft zunahm, bis Marc sich nicht mehr zurückhalten konnte.
Fest auf die Unterlippe beißend schoss nur wenige Atemzüge später
sein Samen in Erics Mund. Zitternd und stöhnend sackte er nach
vorne. Verglichen mit den letzten beiden Malen war dies eindeutig der
beste Blowjob gewesen.
Der Blondschopf leckte
noch den letzten Rest mit der Zungenspitze auf und erhob sich.
Mit einem frechen Grinsen
sahen sie sich tief in die Augen. Marc schüttelte schließlich den
Kopf und zog Eric in eine liebevolle Umarmung.
»Du bist ein Biest«,
murmelt er und küsste ihn auf die Haare.
»Wohl eher eine
Raubkatze«, flüsterte Eric und kuschelte sich in Marcs Halsbeuge.
»Wollen Sie da noch
länger drin bleiben?«, sprach plötzlich eine genervte
Männerstimme. »Es gibt noch andere Kunden in diesem Geschäft.«
Erschrocken zuckte Marc
zusammen und Eric grinste noch breiter.
»Wir sind gleich
fertig«, rief Eric zurück, während Marc sich die Hose zuknöpfte
und im Spiegel betrachtete.
»Alles sitzt wieder an
seinem Platz«, flüsterte Eric ihm ins Ohr und schlang seine Arme
von hinten um ihn.
Marc küsste seine
Fingerspitzen und drehte sich zu ihm um. »Du bist wirklich ein
Bastard.«
»Immer wieder gerne.«
Eric schmunzelte und verschloss ihre Lippen ein letztes Mal mit
liebevoller Hingabe.
Marc hätte nicht genug
davon bekommen können, aber es war Zeit, von hier zu verschwinden,
sonst würde Eric noch auf einen weiteren versauten Gedanken kommen.
Und diesen wollte er dann lieber allein und ungestört mit ihm
ausleben.
»Dann lass uns gehen.«
Marc deutete mit dem Kinn auf Erics neue Kleidung. »Willst du sie
gleich anlassen?«
»Gute Idee und die nehme
ich auch gleich mit.«
Zum ersten Mal, seitdem
sie in der Umkleidkabine waren, fielen Marc noch weitere
Kleidungsstücke auf. Zwei Jeans, eine schwarz, die andere
dunkelblau. Ebenso ein schwarzes Hemd und zwei Pullover in dunklen
Farben. Marc wagte einen Blick auf die Preisschilder und rechnete
schnell durch. Alles zusammen kostete mehr als dreihundert Pfund.
Trotzdem gab er sich einen Ruck, denn Eric würde auch in diesen
Klamotten sehr verführerisch aussehen. Somit hatten sie beide etwas
davon.
»Wird’s bald?«, rief
die Männerstimme wieder.
Eric schob den Vorhang
zur Seite und ging voraus. Marc folgte ihm mit glühenden Wangen.
Beim Hinausgehen sah er sich einem Mann um die Fünfzig gegenüber,
der sie beide mürrisch musterte.
»Wird auch langsam
Zeit.« Der Fremde drängelte sich an ihnen vorbei in Richtung
Kabine.
»Wenn ich meinem Freund
einen blase, kann ich nicht mittendrin aufhören«, erwiderte Eric
zwinkernd.
Wenn vor Marc ein tiefes
Loch aufgetaucht wäre, er wäre sofort hineingesprungen. Stattdessen
nahm Eric ihn an die Hand und zog ihn in Richtung Kasse. Ein Blick
über seine Schulter zeigte den Fremden, der konsterniert da stand
und den beiden hinterher sah.
Als Marc im Eiltempo
bezahlt hatte, wollte er nur noch auf die Straße, wo sie schließlich
in Gelächter ausbrachen. Eben hatte er sich noch geschämt, aber nun
gestand er sich ein, dass er sich nie besser gefühlt hatte als
jetzt. Eric war und blieb einfach unbezahlbar für ihn. Seine
spontanen Überraschungen waren mit nichts vergleichbar, was er
bisher erlebt hatte.
»Ich danke dir«, sprach
Eric und küsste ihn auf die Wange.
»Wofür?«
»Na für die Klamotten.
Und jetzt habe ich Durst und brauche dringend was zum Essen.«
Ohne lange zu überlegen
beschloss Eric, dass sie beide das nächste Fastfood-Restaurant
aufsuchen sollten. Marc war es egal und stimmte widerstandslos zu.
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»Jetzt nimm einen
Schluck davon.«
»Was ist das?« Marc hob
ein Stück weit seinen Kopf an, genau in dem Moment, als Eric ihm die
Wodka-Falsche an die Lippen presste. Von einem plötzlichen
Hustenanfall geschüttelt, fiel Marc wieder zurück auf das Kissen.
»Ich … ich will das
nicht«, beschwerte sich Marc und stöhnte.
»Du bist der
schwierigste Patient, den ich kenne.« Eric seufzte und stellte die
Flasche auf den kleinen Couchtisch, der mit weiteren
Operationsutensilien
belagert war. In Gedanken fügte er hinzu: »Eigentlich bist
du mein erster Patient überhaupt.«
Sein ganzes Wissen über
Medizin beruhte aus dem Biologieunterricht und dem, was das
Fernsehprogramm in der heutigen Zeit zu bieten hatte. Aber das
behielt er besser für sich. Ebenso, dass er nervöser war als sein
Freund. Doch er wusste, was getan werden musste, um ihm zu helfen.
Ohne Behandlung bekam Marc womöglich noch ein eitriges Bein oder
sogar eine Blutvergiftung. Mit einem Blick zum Tisch überprüfte er
ein letztes Mal, ob er auch nichts vergessen hatte.
Eine Schüssel mit
abgekochtem und immer noch warmem Wasser hatte er aufgebaut. Daneben
hatte er den Verbandskasten aus dem Auto ausgebreitet. Kurz davor
hatte er, auf Marcs Hinweis, ein Taschenmesser im Handschuhfach
entdeckt, das er im Wasser abgekocht hatte. Der Wodka musste als
Desinfektionsmittel genügen.
»Ich … ich will das
nicht«, flüsterte Marc und sah ihm mitleiderregend an.
»Fuck! Bei deinem
Hundeblick kann ich mich nicht vorbereiten. Am besten machst du die
Augen zu.« Dabei kniete er sich vor das Sofa und nahm Marcs Hand,
die ganz kalt und feucht war. »Du musst da jetzt durch. Wenn die
Kugel nicht entfernt wird, kann es schlimmer werden. Und dann müsste
ich dich ins Krankenhaus bringen.«
»Bloß kein
Krankenhaus.« Marc versuchte ein Lächeln, aber es misslang. »Ich …
habe … Angst.« Schutzsuchend schmiegte er seine Wange an Erics
Hand und hauchte ihm einen Kuss darauf.
»Das wird schon. Okay?«
Marc nickte.
Eric lächelte, um ihm
und sich Mut zu machen. »Dann sei ein braver Patient und tu, was der
Onkel Doktor dir sagt.« Während er sprach, beugte er sich über
Marcs Gesicht und küsste ihn ganz sanft auf den Mund.
»Doktorspiele kenne ich
… anders.«
»Du Scherzkeks.« Eric
schüttelte den Kopf und stand auf. »Solange du noch Witze reißen
kannst, stirbst du nicht.«
Obwohl ihm überhaupt
nicht zum Scherzen zumute war, freute er sich, wenigstens Marc damit
ein wenig von dem Bevorstehendem abzulenken. Innerlich war jedoch
jeder Muskel in seinem Körper aufs Äußerste gespannt.
»Je länger wir es
hinauszögern, umso schlimmer wird es. Bist du bereit?«
Abermals nickte Marc.
Eric wusste, das war
gelogen. »Dann sei stark für mich.«
Er nahm, wie zuvor
besprochen, zwei Mullbinden und befestigte eine an Marcs Handgelenke
und anschließend an der Holzlehne des Sofas. Das Gleiche tat er mit
den Beinen. Marc durfte nicht um sich schlagen, wenn sein Vorhaben
gelingen sollte. Danach griff Eric nach der Flasche Wodka und trank
erst einmal einen Schluck, danach schüttete er sich ein wenig über
die Hände und rieb sie damit ein. Eigentlich hätte er gerne
Handschuhe getragen, aber die fehlten im Verbandskasten. Ohne weitere
Worte zu verlieren, griff er nach einem kleinen Handtuch – das er
zusammen mit dem Kochtopf in der Küchenzeile gefunden hatte –,
tauchte es ins warme Wasser und wusch vorsichtig die Wunde aus. In
den Augenwinkeln sah er Schweißperlen auf Mars Stirn glitzern,
während dieser immer wieder laut stöhnte, sich vor Schmerz fest auf
die Unterlippe biss und den Kopf hin und her wälzte. Als er das
Handtuch auf den Boden warf, war es voller Blut. Nebenbei stieg ihm
der metallische Geruch in die Nase, und ihm wurde erst jetzt so
richtig bewusst, was er vorhatte. Eric schluckte merklich.
Anschließend nahm er eine Kompresse aus dem Verbandskasten, tränkte
sie mit Alkohol und wusch noch einmal über die Wunde.
Aus Marcs Stöhnen wurde
ein gellender Schrei, der ihm durch Mark und Bein fuhr. Eric durfte
nicht die Kontrolle verlieren und biss die Zähne zusammen. Er schob
Marc ein Stück Holz in den Mund, worauf er beißen sollte. Bewusst
mied er dabei Marcs Blick, um sein schmerzverzerrtes Gesicht nicht zu
sehen, sonst hätte er nicht weitermachen können. Dann nahm
er seinen ganzen Mut zusammen und griff nach dem Taschenmesser. Mit
zittrigen Fingern näherte er sich der geröteten Wunde und hielt für
etliche Sekunden inne.
Es gibt keinen anderen
Weg, redete er sich ein. Ich kann das. Ich kann das. Ich kann
das. Ich muss das können!
Mit der linken Hand
stützte er sich auf Marcs Bein ab, mit der rechten, die das
Taschenmesser hielt, näherte er sich dem Einschussloch. Entschlossen
drang er mit der Spitze ein und schnitt ins Muskelgewebe, aber nur
soweit, dass er mit dem Finger hineinfassen und die Kugel ertasten
konnte.
Ein ohrenbetäubender
Schrei ließ sein Trommelfell vibrieren und es schmerzte ihn, Marc so
leiden zu lassen, aber er machte unbeirrt weiter. Schließlich
entfernte er das Messer, bohrte mit dem Zeigefinger in der Wunde
herum und fühlte die Kugel. Sie war gar nicht so tief eingedrungen.
Das Blut und den erstickten Schrei ignorierend, fasste er sich ein
Herz und griff mit Daumen und Zeigefinger nach dem Projektil.
Plötzlich war alles ganz still. Nun wagte er doch einen Blick auf
Marc, der ohnmächtig geworden war.
»Gott sei Dank.«
Erleichtert zog er
Momente später die Kugel heraus und hielt sie triumphierend in der
Hand. Blutig glitzerte sie im Licht.
»Ich habe sie!«, rief
er jubelnd.
Eric warf die Kugel in
die Wasserschüssel und griff mit den blutverschmierten Händen nach
der Wodkaflasche, aus der er einen tiefen Schluck nahm. Die brennende
Flüssigkeit rann seine Kehle herab und es tat so unglaublich gut.
Ein riesiger Felsbrocken war von seinen Schultern gefallen.
»Verdammte Scheiße, ich
habe das Ding echt aus dir rausgeholt.« Er beugte sich nach unten,
entfernte das Holzstück aus Marcs Mund und küsste ihn zärtlich,
obwohl er es nicht mitbekam. »Du bist mein süßer Held. Ich habe
dich lieb. Ruh dich jetzt aus und ich mache dir einen Verband. Du
wirst sehen, alles wird gut.«
---
Plötzlich glaubte er
leise Schritte zu hören und diese stammten nicht von Eric. Sie waren
anders, tapsig und dennoch schwerfällig. Als wollte das Geräusch
beweisen, dass er es sich nicht eingebildet hatte, spürte er etwas
an seinem Hosenbund. Erschrocken fuhr er zusammen und konnte gerade
noch einen Aufschrei verhindern.
»Was ist denn los?«,
zischte Eric und tauchte im Türrahmen auf.
»Irgendwas ist an meinem
Bein«, antwortete Marc. Im selben Moment klingelte ein Glöckchen.
»Das gibt’s doch
nicht!« Zu Marcs größter Überraschung knipste Eric das Licht an.
»Spinnst du?«
»Nein, das ist Sir
Robby!«
»Was?« Fassungslos
starrte er seinen Freund an, der vor ihm in die Knie ging. Sein Blick
wanderte nach unten und der nächste Schock traf ihn. Auf dem
Fliesenboden hockte ein Hund und schnupperte an seinem Hosenbein.
»Ahhhh … weg mit dir.« So schnell er konnte hinkte er zur Seite.
Eric verbiss sich ein
Lachen und gab dem Hund einen Kuss auf den Kopf, danach streichelte
er ihn ausgiebig. Und das Tier genoss es in vollen Zügen.
»Wer ist das?«, fragte
Marc leise und hoffte, dass niemand im Haus mitbekam, dass in der
Küche Licht brannte. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr am
Mikrowellenherd zeigte, es war kurz vor vier. Um diese Uhrzeit
schliefen hoffentlich alle im Haus.
»Darf ich dir vorstellen
…«, Eric erhob sich, »das ist Sir Robby … der Hund meiner
Mutter. Eine echte britische Bulldogge mit Stammbaum.«
Das erklärt dann wohl
das Sir, dachte Marc und verzog das Gesicht, als er den Hund
musterte, der sich hingesetzt hatte und die Schnauze an Erics Bein
rieb.
Skeptisch machte Marc
noch einen Schritt zur Seite. »Der bellt ja gar nicht. Kannst du ihn
nicht irgendwo einschließen oder so?«
»Jetzt sag mir bloß
nicht, du hast Angst vor Hunden?« Das freche Grinsen in Erics
Gesicht sprach Bände. »Ich fasse es nicht. Da stellst du dich
Norman und Dylan im Kampf, obwohl beide eine geladene Waffe tragen …
und nun willst du mir allen Ernstes weismachen, dass du Angst vor
Hunden hast?«
»Ich mag Katzen. Meine
Eltern hatten früher zwei Perser«, lenkte Marc ein, der sich über
Erics Schadenfreude kein bisschen erbauen konnte. »Katzen sind
fantastische Tiere.«
»Das sind Hunde auch«,
konterte Eric und drehte sich um. Sein Ziel war der Kühlschrank.
»Wenn du Sir Robby sein Lieblingsessen gibst, wird er dich bis in
alle Ewigkeiten vergöttern.«
Eric dreht gerade
durch. Oder er hat irgendwelche Drogen genommen und ich habe es nicht
mitbekommen. Jetzt will er den Köter auch noch füttern. Ich fass es
nicht!
»Wunderbar«, hörte er
Eric nebenher, der im Inneren des Kühlschrankes herumwühlte.
»Bist du dir auch ganz
sicher, dass er nicht bellt?« Argwöhnisch behielt Marc das Tier im
Auge, der inzwischen mit allen Vieren ausgestreckt auf den Boden lag
und seinerseits Marc anschielte.
»Sir Robby bellt nie«,
stellte Eric klar und kam mit einem Teller zurück, den er Marc in
die Hand drückte. »Auf Norman ist eben Verlass. Er isst
Gänseleberpastete genauso gerne wie er.« Mit dem Kinn deutete er
auf die Bulldogge. »Gib sie ihm und ihr seid die besten Freunde.«
Während Marc den Teller
hielt, war Sir Robby aufgestanden, wedelte mit seinem kleinen, dicken
Schwanz und sah ihn schmachtend an. Marc schluckte. Ob der Hund
harmlos war oder nicht, diese Tatsache änderte nichts daran, dass er
Angst hatte. Spinnen, Ratten, Mäuse, Käfer und sonstige Insekten
und Ungeziefer machten ihm nichts, aber bei Hunden stellten sich ihm
die Nackenhaare auf.
»Ich will aber nicht
sein Freund sein«, erwiderte Marc.
»Jetzt stell dich nicht
so an. Er tut dir wirklich nichts. Er ist die liebste Bulldogge auf
der ganzen Welt. Beißen tut er auch nicht.«
»Das beruhigt mich kein
bisschen.« Dennoch beugte Marc sich vorsichtig nach unten und hielt
den Teller mit der Pastete so weit von sich, wie nur möglich.
Mit einem Satz kam Sir
Robby auf Marc zugesprungen, der den Teller schnell abstellte und
sofort einen weiteren Schritt zur Seite machte, dabei klingelte das
Glöckchen am Halsband des Tieres. Der Hund schnupperte an dem Essen
und begann augenblicklich die Gänseleber genüsslich zu mampfen.
»Siehst du … war gar
nicht so schwer.« Eric kam zu ihm und küsste ihn auf die Wange.
»Dann lass uns weitergehen.«
Das war eine sehr
vernünftige Entscheidung.
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Wer Lust auf mehr bekommen hat, der sollte sich den Thriller so schnell wie möglich bei Amazon als Taschenbuch oder E-Book zulegen.
Kommen wir nun zum Gewinnspiel. Es gibt folgende lohnenswerte Preise zu gewinnen, die der Main-Verlag zur Verfügung gestellt hat:
1. Platz: Ein MAIN-Verlag-Fanpaket, bestehend aus 3 signierten Taschenbüchern (1x V&V, 1x Desire&Love Gesamtausgabe, 1x "Schattenspiele"), dazu Lesezeichen, etwas Süßes und Tee.
2. Platz: 1 signiertes Taschenbuch, etwas Süßes und Tee.
3. Platz: Lesezeichen, etwas Süßes und Tee.
Und hier die Infos zum Gewinnspiel ...
Das Gewinnspiel! Ihr müsst jeden Tag die „tägliche“ Frage richtig beantworten und am Ende habt ihr das Lösungswort. Das tragt ihr in die (imaginäre) Kreuzworträtselgrafik ein. Die Antwort auf die tägliche Frage findet ihr im Beitrag. Also ganz genau aufpassen. Am Ende, wenn ihr das Lösungswort gefunden habt, habt ihr 24Stunden Zeit es an folgende Emailadresse einzusenden: madison.clark@gmx.de (Betreff:Gewinnspiel Blogtour)
Einsendeschluss: 14.10.2014 23:59 Uhr
Viel Spaß beim Miträtseln und viel Glück bei der Verlosung.
Damit endet der Blogtourstop auch schon wieder und mir bleibt nur noch, Euch die anderen Stationen vorzustellen.
6.10. - Tag 1: Buchvorstellung bei Bambinis Bücherzauber
7.10. - Tag 2: Leseprobe und interessante Textausschnitte bei mir
8.10. - Tag 3: Charaktervorstellung Marc bei Julias Sammelsurium
9.10. - Tag 4: Handlungsorte bei Die Bücherfreaks
10. 10. -Tag 5: Wie weit würde man aus Liebe gehen? bei The World of Big Eyes
11.10. - Tag 6: Charaktervorstellung Eric bei Astrid Rose
12.10. - Tag 7: Autoreninterview bei Carol Grayson Dark Romance
13.10.- Tag 8: Charakterinterview bei Ramona testet Querbeet
14.10. - Einsendeschluss für das Gewinnspiel
15.10. - Auflösung und Auslosung auf allen Blogs
Netter und auch durchaus lustiger Ausschnitt aus dem Roman.
AntwortenLöschenLG..Karin
Madison Clark hat ausgelost. Das Lösungswort war TOGETHER und hier die Gewinner:
AntwortenLöschenGewinner sind:
1. Platz Carmen Benner
2. Platz Karin Felme
3. Heike Görnt
Gratulation und viel Spaß mit den Buch