Montag, 30. Januar 2012

Rezension: Die Gewürzhändlerin von Petra Schier





Inhalt:
„Die Gewürzhändlerin“ ist der Nachfolgeband von „Die Eifelgräfin“. Diesmal geht es jedoch nicht hauptsächlich um Elisabeth von Manten, sondern um deren aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Edelmagd Luzia Bongert. Elisabeth und Luzias Familien sind durch zwei Stücke eines Kreuzes und einen Schwur, den ihre Vorfahren während der Kreuzzüge geleistet haben, miteinander verbunden. 

Luzia hält sich mit ihrer Herrin, deren Mann und dem Gefolge in Koblenz auf, um dort den Winter des Jahres 1351 zu verbringen. Dort stoßen sie schließlich auch auf den dritten Teil des Kreuzes, der dem Weinhändler Martin Wied anvertraut ist. Wie sich zeigt hat der Schwur, der die drei Familien zum gegenseitigen Aushelfen aufruft, immer noch Gewicht, und die Zukunft hat für Luzia nicht nur das Leben als Edelmagd vorgesehen. Sie wird erkennen, dass sie kaufmännisches Talent hat, dass die Liebe manchmal seltsame Früchte trägt und Standesgrenzen nicht alles sind.

Rezension:
Petra Schier gelingt es zum wiederholten Mal den Leser in das mittelalterliche Alltagsleben zu versetzen. Sie fügt ihre über 500 Seiten gehende Erzählung in historisch belegte Orte und Personen ein und lässt das Leben von Adeligen, Kaufleuten, Bürgern und Gesinde auferstehen. Ihr sehr bildlicher Schreibstil erleichtert es dem Leser, sich in die Personen hinein zu versetzen und mit ihnen zu leben, lieben, fühlen und zu leiden.

Der Roman spricht zum Glück nicht nur die weibliche Leserschaft mit reichlichen Liebesverwirrungen an, sondern hat auch für die männliche, historisch interessierte Leserschaft genug an Intrigen und Spannung zu bieten, so dass es Frau Schier wieder einmal gelungen ist, sich an alle Leserinnen und Leser zu wenden.

Keine einzige Seite erschien mir als langweilig oder überflüssig. Im Gegenteil musste ich mich mehrmals stark zurückhalten, um nicht aus Spannung die ein oder andere wichtige Passage zu überfliegen. Liebesangelegenheiten, Streitereien, Spannungsmomente und detailreich erzählte Alltagssituationen wechseln sich ab und ich wusste schon 100 Seiten vor Schluss, dass mir das Buch als viel zu kurz vorkommen wird.

Mit € 9.99 ist das Buch meiner Meinung nach sehr günstig, wenn man sich vergleichbare Bücher in den Buchhandlungen ansieht. Also macht man sicherlich nichts falsch, wenn man sich schnell aufmacht, um diesen sehr empfehlensweren historischen Roman zu kaufen und am besten gleich den ersten Teil mitzubestellen.

Hoffentlich lässt sich Frau Schier mit einem weiteren Roman rund um Elisabeth und Luzia nicht zu lange Zeit.

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