Montag, 13. Februar 2017

Rezension: Ein Elefant für Inspector Chopra von Vaseem Khan


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Verlag UllsteinVaseem Khan




Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Februar 2017)
Originaltitel: The Unexpected Inheritance of Inspector Chopra
Übersetzer: Peter Friedrich
ISBN-10: 3548288464
ISBN-13: 978-3548288468
ASIN: B01F8NXFN2

Ein im indischen Mumbai spielender Krimi, ein pensionierter Inspector, ein Babyelefant und ein Toter, dessen Untersuchung unter den Teppich gekehrt werden soll. Eine tolle Mischung mit viel indischem Flair.

Inhalt:

Inspector Chopra muss gesundheitsbedingt in Frührente gehen. An seinem letzten Arbeitstag wird ein Ertrunkener gefunden. Eigentlich ein Fall für seinen Nachfolger, der allerdings keinerlei Anstalten macht, sich um die Ermittlungen zu kümmern. Da Chopra der Fall nicht loslässt beginnt er selbst zu ermitteln.
Gleichzeitig bekommt er von seinem Onkel einen einjährigen Elefanten, den er Ganesha tauft, vererbt. Dieser sorgt in der Familie und der Wohnanlage für Aufsehen.
Der neue Lebensabschnitt beginnt also durchaus turbulent und steht für weit mehr Veränderungen, als sich der Inspector je hätte vorstellen können.

Cover:

Grauer Elefant und brauner Bart des Inspectors, indisch farbenfrohes Design. Es erinnert dadurch eher an ein Kinderbuch, als an einen ernsten Krimi, da muss dann also der Klappentext weiterhelfen. Auffällig und zum Thema passend, für den deutschen Markt vielleicht gewöhnungsbedürftig.

Setting und Stil:

Man merkt sofort, dass sich Vaseem Khan mit Indien, seinen Eigenheiten, den Menschen und insbesondere Mumbai sehr gut auskennt. Es gelingt ihm, dieses Wissen sehr gut weiterzugeben und in die Handlung einfließen zu lassen. Natürlich gibt es dabei einiges, dass mir unbekannt war, Namen die mir nichts sagten, wobei auch vieles bestätigt und verstärkt wurde. Man erfährt also nebenbei viel über die indische Seele und die Auswirkungen, die das System auf die über eine Milliarde Menschen hat.
Das alltägliche Leben, Familien und natürlich die Polizeiarbeit spielen eine große Rolle. Dabei verwundert es fast, dass der Fall nicht aus den Augen verloren wird und es trotzdem irgendwie, dank einiger glücklicher Zufälle, weitergeht.
Wir erleben das Buch aus Inspector Chopras Sicht und sind ihm als Beobachter sehr verbunden.

Charaktere:

Inspector Chopra scheint der einzige Fels in der indischen Brandung zu sein, der sich durch Ehrlichkeit, Prinzipien und Regeltreue zu einer aussterbenden Art entwickelt hat. Er ist umgeben von Korruption, Verbrechen und Kastengebaren. Dies macht es besonders leicht, sich auf seine Seite zu schlagen.
Die zweite Hauptfigur ist natürlich Ganesha, der kleinwüchsige einjährige Elefantenbulle, der anfangs so gar nicht in Chopras Leben zu passen scheint. Doch Elefanten sind halt etwas Besonderes, und dieser ist da keine Ausnahme.
Poppy, Chopras Ehefrau, entspricht zum Teil dem typischen indischen Frauenbild, allerdings hat auch sie ihre Momente, um gegen das System aufzubegehren. Erschwert wird dies durch ihre Mutter, die seit dem Tode ihres Mannes bei ihnen wohnt.
Da sich Inspector Chopra hauptsächlich als Einzelkämpfer dem Fall stellt, gibt es gar nicht so viele Helfer, die eine größere Rolle spielen.
Die Gegner kristallisieren sich langsam heraus und der anfängliche Mord führt zu etwas ziemlich Großem und Bedeutendem. Spannend, dabei zuzusehen.

Geschichte:

Es hört sich absurd an, wenn man sich die Kurzbeschreibung durchliest und als Leser kann man sich kaum vorstellen, was einen bei dem Krimi erwarten wird. Umso toller ist es, wenn einen die Handlung schnell packt und man ihr mitten ins indische Alltagsleben folgen kann. Im Endeffekt passt alles, alle Handlungspfade führen ins Ziel und es ergibt sich eine runde Sache. Eine Geschichte, die man auf sich zukommen lassen muss, deren Verlauf man nicht erraten kann.

Fazit:

Viele Leser werden nicht allzu viel über Indien und das doch sehr unterschiedliche Leben dort wissen. Der Krimi ist also die ideale Gelegenheit, sich mehr mit der fremden Kultur zu beschäftigen. Hinzu kommt ein spannender Fall, interessante Charaktere und ein liebenswerter Elefant. Ein tolles Buch, dessen Fortsetzung zum Glück schon geschrieben ist. Ein Krimi für Fans anderer Kulturen.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

© Nirupama Khan
Vaseem Khan, geboren 1973 in London, sah zum ersten Mal einen Elefanten auf offener Straße im Jahr 1997, als er nach Indien kam, um dort als Unternehmensberater zu arbeiten. Es erschien ihm damals höchst seltsam und diente als Inspiration für seinen ersten Kriminalroman. 2006 kehrte er nach England zurück und arbeitet seitdem am University College London für die Abteilung Sicherheits- und Kriminalwissenschaften.

(Quelle: Ullstein)





Kurzbeschreibung:

Am Tag seiner Pensionierung stolpert Inspector Chopra gleich über zwei mysteriöse Ereignisse: Das erste ist der rätselhafte Fall eines ertrunkenen Jungen, dessen Tod niemanden zu kümmern scheint. Die zweite Überraschung ist ein Babyelefant. Chopra nimmt sich beider an. Ohne seine Polizeimarke, dafür aber mit tatkräftiger Unterstützung von Elefantenbaby Ganesha, sucht er jeden Winkel Mumbais nach dem Mörder des Jungen ab. Er muss bald feststellen, dass sowohl an seinem Fall als auch an seinem neuen Schützling mehr dran ist, als es auf den ersten Blick scheint.

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