Samstag, 30. März 2013

Rezension zu Totgeglaubte leben länger von Kathy Reichs



Amazon.de: Taschenbuch € 8,99
Verlag: Blanvalet
Random House Audio: Hörbuch € 19,95
Autorin: Kathy Reichs
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag:  Blanvalet (20. September 2007)
Klaus Berr
ISBN-10: 3442367301
ISBN-13: 978-3442367306
Originaltitel: Cross Bones

Im Februar ist Tempe mal wieder in Montreal im Einsatz. Die Leiche eines Selbstmörders, die von Katzen angefressen wurde ... scheinbar ein Routinefall für die forensische Anthropologin. Bei der Autopsie kollidieren jedoch erstmals in diesem Fall die Interessen der Verbrechensaufklärung mit den religiösen Vorgaben orthodoxer Juden. Auf dem Flur des Autopsieflügels wird ihr zusätzlich von einem Fremden ein Umschlag überreicht. Inhalt: Das Foto eines Skeletts mit einem Vermerk, der zur Ausgrabung der Bergfeste Massada in Israel führt. Noch in Kanada kommt es zu weiteren Todesfällen und der Verdächtige sitzt in Tel Aviv im Gefängnis. So entschließen sich Det. Andrew Ryan und Tempe nach Israel zu fliegen.

Im Kreuzfeuer zwischen religiösen Dogmen, wissenschaftlichen Empfindlichkeiten und finanziellen Interessen stoßen sie dort auf ein seit Jahrtausenden wohl gehütetes Geheimnis.

Schon das Cover (eine graue gesprungene Reliefplatte mit Kruzifix) weist auf einen religiösen Inhalt hin.

Man erinnere sich: 2003 war Dan Browns "Sakrileg" erschienen und hatte eine grundsätzliche Diskussion über die Sichtweise auf die historische Gestalt von Jesus losgetreten. Zusätzlich wurde von einem angeblichen Fund berichtet, dem sogenannten Jakobus-Ossuar (ein Steinkasten zur Aufbewahrung von Knochen aus dem 1. Jahrhundert), dessen Inschrift "Jakob, Sohn des Josef, Bruder des Jesus" lautet.

An diesem Punkt setzt Kathy Reichs mit ihrem Roman an. Sie verlässt damit das bisher einzige Mal den Boden der Realität und lässt ihrer Fantasie freien Lauf. Diese Herausforderung meistert sie sehr gut. Geschickt verquickt sie harte Fakten (historische Schilderungen, Bibeltexte, reale Fundstücke) mit fiktiven (ein Familiengrab in einem Tal bei Jerusalem, Skelettfunde in der Bergfeste). Für den Leser, der sich bisher nicht mit den Feinheiten biblischer Archäologie befasst hat, verschwimmen die Grenzen.

Ich habe "Cross Bones" jetzt schon zum zweiten Mal gelesen und es nicht bereut. So langsam ist Tempe zu einer guten Freundin geworden. Die Liebeskapriolen mit Andrew Ryan sind hier endlich mal locker gehandhabt. Die Wortspielereien sind fröhlich und gut platziert. Der Ballast der kürzlich aufgetauchten drogensüchtigen Tochter ist erst einmal beiseite gelegt.

Die Beteiligten an diesem Fall sind gut skizziert und kurbeln das Kino im Kopf an. Besonders der schrullige Archäologe Jake weiß zu gefallen. Wäre schön, mal wieder etwas von ihm zu hören.

Gut. Kathy Reichs ist nicht Agatha Christie und Tempe keine Miss Marple. Trotzdem kann auch die Auflösung überzeugen. Für mich gab es keine Brüche in der Logik.

Von mir bekommt „Cross Bones“ 5 von 5 Sternen


Rezensentin: die bessere Hälfte

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