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Verlag: Emons Verlag (23. März 2017)
ISBN-10: 3740800550
ISBN-13: 978-3740800550
ASIN: B01NCK7V2Y
Ein schwieriges Kapitel in der österreichischen Geschichte ist Mittelpunkt dieses fesselnden und zum Nachdenken anregenden Krimis. Dorli und Lupos vierter Fall ist ein emotional mitreißender Ausflug in die Nachkriegszeit, deren Nachwirkungen nicht nur ein Bauernpaar das Leben kosten könnte.
Inhalt:
In einem niederösterreichischen Dorf wurde ein Bauernpaar ermordet. Verdächtige gibt es genug und Sandra, die Enkelin der Ermordeten, beauftragt Detektiv Lupo Schatz und Dorli Wiltzing der lieben Verwandschaft auf die Finger zu schauen. Es geht um Erpressung, Fremdunterbringung in den 50er Jahren und ein geheimnisvolles Russenkind.
Als schließlich das Skelett eines Babys im Keller entdeckt wird, verdichten sich die Hinweise auf ein lang zurückliegendes Tatmotiv. Allerdings gibt es kaum noch jemand, der sich an die Zeit erinnern kann.
Cover:
Die Heugabel hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Ein sehr schön sinnbildliches Cover für die Handlung des Krimis.
Setting und Stil:
Es könnte doch so idyllisch sein in einem Dorf in Niederösterreich. Doch wie so oft versteckt sich unter der schönen Fassade einiges, das besser nie zu Tage gefördert wird. Doch genau dies ist die Aufgabe unserer Detektive. Veronika A. Grager beschreibt hervorragend das Leben auf dem Gutshof und glänzt besonders in den Passagen, in denen es um die Vergangenheit der Familie geht. Die Fremdunterbringung von Kindern in der Nachkriegszeit war keine Seltenheit und die sich daraus ergebenden Probleme und Qualen für die Kinder leider auch nicht. All dies wurde stimmig und bewegend in die Handlung eingebaut und dürfte beim Leser doch für einiges Nachdenken sorgen.
Kurze Unterabschnitte, wechselnde Sichtweisen und Handlungszeiten sorgen dafür, dass die Spannung hoch gehalten wird und der Leser sich immer mitten im Geschehen aufhält.
Charaktere:
Dorli Witzing und Lupo Schatz sind ein erfahrenes und eingespieltes Ermittlerteam. Sie werden zwar von den Ausmaßen des Falls ziemlich überrascht, ermitteln trotzdem souverän und erfolgreich, um ihrer Klientin das Erbe zu sichern. Es bringt einfach Spaß, ihr Zusammenspiel zu beobachten.
Sie treffen auf eine ziemlich verkorkste Bauernfamilie, die ihnen die Ermittlungen nicht wirklich erleichtern. Jeder scheint ein Motiv zu haben, bis auf ihre Klientin.
Als schließlich noch die Geschehnisse aus den 50er Jahren hinzukommen, beginnt die Suche nach Zeugen aus dieser Zeit, was zu der einen oder anderen spannenden Begegnung führt.
Natürlich gibt es wie in jedem Krimi auch einen Täter, dessen Motivation gut nachvollziehbar ist.
Geschichte:
Wie im Nachwort nachzulesen hat sich die Autorin ausführlich mit dem Thema der Fremdunterbringung in Pflegefamilien beschäftigt. Dieses unrühmliche Kapitel der neueren österreichichen Geschichte wurde erst sehr spät aufgearbeitet und so passt es, dass in diesem Krimi die Bauernfamilie erst Jahre später von ihren Missetaten eingeholt wird. Dieser Bereich der Handlung macht den Krimi zu etwas Besonderem und hebt ihn weit über den Durchschnitt hinaus. Dies geschieht allerdings so, dass man eher nebenher mehr über die Zeitgeschichte erfährt.
Fazit:
Dieser spannende und ein ernstes Thema behandelnde Regionalkrimi dürfte nicht nur mich bewegt und nachdenklich zurücklassen. Es ist schon ein Wahnsinn, was Menschen immer wieder einfällt, und wie leicht doch Fehler auf allen Ebenen begangen werden können. Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach hervorragend, diese unrühmliche Thematik in ihren Krimi einzubinden und ihren Ermittlern eine neue Herausforderung zu stellen. Ich habe mich sowohl gerne mit den historischen Realitäten befasst, als auch bei den Ermittlungen des Falles mitgefiebert. Sauglück ist ein hervorragendes Beispiel, wie man Wissen perfekt in spannende Handlung verpackt. Ein Buch für Krimifans, die weit mehr als den 08/15 Fall bevorzugen.
Über die Autorin:
Veronika Anna Grager wurde 1948 in Wien geboren und ist dort auf einem Bauernhof aufgewachsen. Heute lebt sie mit Mann und zwei großen Hunden in NÖ.
Die ehemalige Assistentin der Geschäftsleitung und langjähriges Mitglied im Aufsichtsrat der österreichischen Tochter eines amerikanischen Konzerns, war jahrelang Herausgeberin einer Firmenzeitung. Seit sie im Unruhestand ist, schreibt sie Krimis, Kurzgeschichten und kabarettistische Texte.
Sie lebt mitten im Grünen, umgeben von Wald, Wiesen und Feldern. Auf den langen Spaziergängen mit den Hunden, entwickelt sie die Plots für ihre mörderischen Krimis. Spaß und Motivation zugleich bezieht sie aus dem Kontakt mit ihren Lesern – sei es bei Lesungen, sei es bei Leserunden in entsprechenden Internetforen.
Mit Autorenkollegin Jennifer B. Wind sind sie die "Triestingtaler Mordsfrauen". Seit Jahren treten sie miteinander auf. Gemeinsam ist ihnen die Freude am Erfinden mörderischer Storys und daran, Lesungen den heiligen Ernst zu nehmen und sie in einen fröhlichen Event zu verwandeln, indem sie ihre zuweilen harten und grausamen Texte mit kurzen kabarettistischen Einlagen auflockern. – Eine Mordsgaudi ist somit garantiert!
2016 folgte erstmals ein gemeinsames Buch: "Wer mordet schon in Niederösterreich?, Gmeiner Verlag.
(Quelle: Amazon.de)
Kurzbeschreibung:
Dorothea Wiltzing und Lupo Schatz sollen den Mord an einem alten Bauernpaar aufklären. Doch fast alle, die auf dem Hof leben, haben ein Motiv – und niemand ein Alibi. Kurz darauf wird im Keller des Guthauses das Skelett eines Kindes entdeckt, und eine weiterer Mord geschieht: Welches schreckliche Geheimnis birgt der abgelegene Hof?
Weitere Bücher der Autorin bei Amazon.de.
Link zur Lovelybooks Leserunde.
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