Freitag, 31. Januar 2014

Rezension: Duell von Arnaldur Indriðason



Amazon.de

Gebunden € 19,99

Kindle eBook € 15,99

Audio-CD € 19,99


Verlag Bastei Lübbe


Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: Aufl. 2014 (17. Januar 2014)
Übersetzerin: Coletta Bürling
ISBN-10: 3785724837
ISBN-13: 978-3785724835
ASIN: B00CO86EEC
Originaltitel: Einvígid

Ein Island-Krimi rund um die Schachweltmeisterschaft zwischen Spasski und Fischer 1972. Der erste Einsatz für Indriðason altbekannten neuen Ermittler, von dem ich etwas anderes erwartet hatte.

Inhalt:

In Reykjavik treffen sich zum Match des Jahrhunderts die beiden Schachgroßmeister Spasski und Fischer. Es herrscht kalter Krieg auf und neben dem Schachfeld. Als in einem Kino ein fünfzehnjähriger Junge erstochen wird, muss Marian Briem schon bald erkennen, dass ihn seine Ermittlungen in das Umfeld des Turnieres führen. Es heißt vorsichtig vorzugehen, denn zurzeit schaut die ganze Welt auf Reykjavik.

Cover:

Passend zur Schachthematik steht die Königsfigur vor Islands Küste. Das kühle Blau und die weiße Schrift unterstützen das ruhige Bild und man erkennt sofort, dass der Roman mit Schach zu tun haben dürfte. Der Autorenname ist angemessen groß, da er dank seines Bekanntheitsgrades wohl der erste Grund zuzugreifen sein dürfte.

Setting und Stil:

Island in den 70er Jahren, ein beschauliches Städtchen wird zum Weltmittelpunkt. Indriðason gelingt es gut, diese Stimmung an den Leser zu vermitteln. Ein Großteil der Fakten, die über das Schachturnier allerdings vermittelt werden, könnte man auch bei Wikipedia direkt nachlesen. So steht dieser Teil der Geschichte eher etwas außen vor, als wirklich Teil der Handlung zu werden, es sind einfach nur Orientierungspunkte, an denen sich Indriðason entlanghangelt. Die Ermittlungen laufen parallel zum Turnier und werden genau wie die Handlungsorte mit genauster Präzision beschrieben. Dritter Teil der Handlung ist Marian Briems Tuberkulose-Erkrankung, über die ich weit mehr erfahre, als ich wirklich möchte.
Das Buch liest sich gut, die isländischen Namen sind etwas gewöhnungsbedürftig. So wurde mir erst im Verlauf des Buches klar, dass Marian tatsächlich ein Männername ist. Detailverliebtheit gehört zu Arnaldur Indriðason, auch wenn es manchmal schon fast zu viel scheint.

Charaktere:

Marian Briem ist ein Charakter, an den ich mich erst gewöhnen musste. Seine Ermittlungen verlaufen anfangs eher stockend und erst später merkt man als Leser, dass er doch ein ziemlich begabter Polizist ist. Seine Erkrankung, die ihm eine eher schwierige Jugend bescherte, wird viel zu weit ausgebreitet. Mir stellt sich die Frage, welches Hintergrundthema Indriðason noch aus dem Hut zaubern will. Insbesondere, da sie nicht wirklich Auswirkung auf den Fall hat.
Marians Partner Albert bildet den Gegenpol und ist ziemlich sympathisch.

Geschichte:

Ein erstochener Junge, eine Schachweltmeisterschaft und eine Krankheit aus Kindheitstagen sind die Zutaten, die größtenteils nebeneinander herlaufen. Es ist durchaus spannend und interessant, dem Ganzen zu folgen, aber irgendwie kann ich das Gefühl nicht loswerden, dass in der Handlung noch so viel mehr hätte stecken können.

Fazit:

Der Beginn der neuen Krimireihe rund um Marian Briem verläuft etwas unrund. Es reicht zu einem guten Island-Krimi, aber um die Leser für Marian zu begeistern, muss sich die Reihe noch steigern. Fans des Autors werden das Buch sicher lesen, alle anderen sollten in die Leseprobe reinschnuppern und antesten, ob das Buch etwas sein könnte.



Buchvorstellung:

Über den Autor:

1961 geboren, graduierte 1996 in Geschichte an der University of Iceland und war Journalist sowie Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung Morgunbladid. Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Reykjavik und veröffentlicht mit sensationellem Erfolg seine Romane. Arnaldur Indriðasons Vater war ebenfalls Schriftsteller. 1995 begann er mit Erlendurs erstem Fall, weil er herausfinden wollte, ob er überhaupt ein Buch schreiben könnte. Seine Krimis belegen allesamt seit Jahren die oberen Ränge der Bestsellerlisten. Seine Kriminalromane "Nordermoor" und "Todeshauch" wurden mit dem ?Nordic Crime Novel’s Award? ausgezeichnet, darüber hinaus erhielt der meistverkaufte isländische Autor für "Todeshauch" 2005 den begehrten "Golden Dagger Award" sowie für "Engelsstimme" den "Martin-Beck-Award", für den besten ausländischen Kriminalroman in Schweden.Arnaldur Indriðason ist heute der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane werden in einer Vielzahl von Sprachen übersetzt. Mit ihm hat Island somit einen prominenten Platz auf der europäischen Krimilandkarte eingenommen.

(Quelle: Bastei-Lübbe)


Kurzbeschreibung:

Reykjavík 1972, der russische Schachweltmeister Boris Spasski tritt mitten im Kalten Krieg gegen seinen amerikanischen Herausforderer Bobby Fischer an. In der aufgeheizten Stimmung wird ein Jugendlicher in einem Reykjavíker Kino brutal erschlagen. Warum bloß ermordet jemand einen Fünfzehnjährigen? Der Junge schien doch nur die Tonspur eines Films aufnehmen zu wollen ... Die Leitung der Ermittlung in diesem brisanten Fall, der nicht nur am Rande auch das Geschehen auf dem Schachbrett berührt, liegt in den Händen von Marian Briem, bereits bekannt aus den bisherigen Indiðason-Krimis. - Der Beginn einer neuen Krimiserie von Arnaldur Indriðason, Islands erfolgreichstem Krimiautor.

Weitere Bücher des Autor bei Amazon.de.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen