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Dienstag, 4. Februar 2014

Rezension: Die Welt will betrogen werden von Hartmut W. H. Köhler


Amazon.de

Taschenbuch € 14,99

Kindle eBook € 5,99


Bookshouse Verlag

Hartmut W. H. Köhler



Broschiert: 392 Seiten
Verlag: At Bookshouse Ltd. (31. Dezember 2013)
ISBN-10: 9963520669
ISBN-13: 978-9963520664
ASIN: B00H3JB6J0

Hamburg, 1967, ein Ort, an dem ein Privatdetektiv eigentlich genug zu tun hat, doch als es um Mord geht, muss Sünder erkennen, dass sich sein Leben mit dem neuesten Auftrag um einiges verkompliziert hat.

Inhalt:

Privatdetektiv Sünder lebt mehr schlecht als recht auf dem Hamburger Kiez. Die Aufträge sind rar, die Bezahlung gering und so freut er sich über seinen aktuellen Fall, bei dem er einen Studenten beobachten soll. Als dieser jedoch ermordet wird, gerät er selbst unter Verdacht. Er muss auf eigene Faust weiter ermitteln und gerät dabei immer weiter an Verwicklungen, die seinen Horizont übersteigen und ihn über Kiezgrößen bis hin zu politischen Drahtziehern in Berlin führen.

Cover:

So stellt man sich einen Schnüffler vor, mit Trenchcoat, Hut und Pfeife. Düster und äußerst stimmungsvoll lädt das Cover zum weiteren Betrachten ein. Sehr gelungen.

Setting und Stil:

Hartmut W. H. Köhler gelingt es hervorragend die Stimmung auf dem Kiez einzufangen. Sünders Umgebung lebt, ist vielschichtig und wird von einigen wenigen Kiezgrößen beherrscht. Doch auch diese Machtaufteilung ist immer in Bewegung. Spannend, sich in das Viertel und seine anderen Regeln hineinzuversetzen. Das Jahr 1967, die Studentenunruhen und was sich daraus ergeben kann werden gut im Buch verarbeitet. Ein spannender Ausflug in die nahe Geschichte.
Der Krimi ist in Ich-Perspektive geschrieben. So kann man direkt in Sünders Welt eintauchen und erlebt hautnah mit, was er alles durchmachen muss.

Charaktere:

Friedhelm Sünder ist schon ein etwas schräger Charakter. Er schafft es gerade so zu überleben, sein "Büro" ist sehens-, seine Einstellung ehren- und seine neutrale Position auf dem Kiez lobenswert. Es bringt Spaß mitzuerleben, wie er immer wieder einen eingeschenkt bekommt, sich trotzdem wieder aufrappelt und weitermacht und dann auch noch überraschenderweise vorankommt. Ein Mensch mit vielen Ecken und Kanten, genau wie es der Leser mag.
Die anderen Charaktere sind ebenfalls Hamburger Originale, eine bunte Mischung, die sich da entfalten darf. Gerade diese füllen den Krimi mit Leben und tragen zur einmaligen Stimmung bei.

Geschichte:

Geschickt versteht es Hartmut W. H. Köhler aus einem alltäglichen Auftrag eine Geschichte zu spinnen, die bis zu den Kiez-Bossen und schließlich nach Berlin führt. Glaubhaft entwickelt sich ein Szenario, das geschickt in die historischen Fakten eingebaut wird. Spannend geht es zu, körperlicher Einsatz ist gefordert und es wird nicht nur einmal ziemlich knapp.

Fazit:

Hartmut W. H. Köhler ist es gelungen mich für Sünder zu faszinieren. Eine Privatdetektivgeschichte, die mitten in Deutschland spielt, historische Bezüge hat und uns in die Strukturen der Hamburger Unterwelt einführt. Viele Themen werden erfolgreich unter einen Hut gebracht und spannend behandelt. Ein schöner Ausflug ins Jahr 1967 zu einem einmaligen Charakter. Für Krimifans, Hamburg-Liebhaber und Genießer guter und fesselnder Geschichten.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

Hartmut W. H. Köhler wurde 1966 in Hildesheim geboren und ist in Sarstedt aufgewachsen.
Seit 2005 konnte er einige Kurzgeschichten veröffentlichen und gab zwei Anthologien heraus.
2012 erschien sein erster Roman "Der Konobar", der leider nicht mehr erhältlich ist, aber in 2014 als "Die Antonia-Akte" bei bookshouse (www.bookshouse.de) neu erscheinen wird.
2013 erschien sein Roman "Die Welt will betrogen sein".

(Quelle: Amazon.de)


Kurzbeschreibung:

Sommer 1967 Privatdetektiv Sünder ist nur ein kleines Licht auf dem Hamburger Kiez. Er lebt fast von der Hand in den Mund, verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Scheidungssachen und treibt sich auf St. Pauli herum. Doch dann bekommt er den lukrativen Auftrag, den Sohn eines Gutsbesitzers, einen Studenten, zu beschatten. Ein Leichtes, denkt er, nur hat es dieser Job in sich. Zuerst wird Sünder verprügelt, und kurze Zeit später wird der Student ermordet. Sünder gerät unter Verdacht und muss einen weiteren Mord beobachten. Die Ermittlungen, die er nun auf eigene Faust durchzieht, führen ihn durch Hamburg und schließlich in das geteilte und von Studentenunruhen aufgebrachte Berlin. Er entdeckt kriminelle und politische Drahtzieher und versucht, sie zu stellen. Doch inzwischen wartet an jeder Station seiner Recherchen jemand, der ihm nach dem Leben trachtet.

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