Seiten

Montag, 3. April 2017

Rezension: Das Geheimnis der Madame Yin von Nathan Winters


Amazon.de



Taschenbuch € 14,90


Kindle eBook € 6,99


Verlag Pro-TalkNathan Winters





Taschenbuch: 410 Seiten
Verlag: Pro-Talk (15. März 2017)
ISBN-10: 3939990345
ISBN-13: 978-3939990345
ASIN: B06X9XQFWX

Ein erstklassiger viktorianischer Krimi, der neben einem spannenden Fall interessante Charaktere, tolle Schauplätze und ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit präsentiert. Eine Geschichte, die meinetwegen ruhig noch ein paar hundert Seiten hätte andauern dürfen.

Inhalt:

Celeste Summersteen arbeitet für eine Chicagoer Detektei und erhält den Auftrag, die junge Dorothea Ellingsford 1877 nach London zu begleiten. Dorothea kehrt nach einem längeren Aufenthalt bei ihrer Tante zu ihrer Familie zurück. Da jedoch eine ihrer Freundinnen ermordet wurde, soll Celeste Dorothea beschützen und herausfinden, wer der Mörder war.
Wenig später wird die Leiche einer Größe aus dem Londoner Untergrund aus der Themse gefischt, die die gleichen Todesmerkmale wie Dorotheas Freundin aufweist.
Celeste bleibt nichts anderes übrig, als mit Inspector Robert Edwards vom Scotland Yard zusammenzuarbeiten. Eine Zweckverbindung, die auf wackeligen Beinen steht, doch das gemeinsame Ziel, weiteres Morden zu verhindern, kann einiges an Unterschieden überbrücken.

Cover:

Der Palace of Westminster samt Big Ben in trübes, dunstiges Licht getaucht. Mir gefällt besonders die gewählte Schriftart. Ein Cover, das zu Zeit und Handlung passt.

Setting und Stil:

Nathan Winters gelingt es hervorragend, das viktorianische London in seiner vollen Bandbreite für die Leser zum Leben zu erwecken.  Von den adeligen Häusern voller Dienstboten und Reichtum, bis hin zu den dunkelsten, schlecht riechenden Ecken der Stadt. Von den Docks über Whitechapel bis in die besseren Wohngegenden. Jeder Ort ist belebt mit passenden Charakteren und Umgebungsbeschreibungen.
Die Handlung können wird vor allem aus Sicht der beiden Hauptcharaktere miterleben.

Charaktere:

Eine weibliche Detektivin scheint besonders für den viktorianischen Londoner eine Weltneuheit zu bedeuten. So muss sich Celeste ihren Respekt ziemlich hart erkämpfen, hat aber auch dank dieser Position viele Möglichkeiten, die sich den strengen Londoner Strukturen entziehen. Eine ideale Identifikationsmöglichkeit, die mit Charme und Gewitztheit der Männerwelt zeigt, dass man mit ihr Rechnen sollte.
Zu dieser Männerwelt gehört Inspector Edwards, der von der Zusammenarbeit mit einer Frau so gar nichts hält. Es dauert, bis sie sich einigermaßen auf Augenhöhe gegenübertreten können, doch da er als Polizist eh etliche andere Ermittlungsansätze hat, nutzen die Parallelermittlungen eher als dass sie schaden. Auf seine eigene, etwas spröde und eigensinnige Art ist mir Edwards trotzdem schnell ans Herz gewachsen.
Beide passen perfekt in ihre Zeit und sind umgeben von Charakteren, die ebenfalls viktorianischer kaum sein könnten.
Täter muss es bei einem Krimi natürlich auch geben. Und diesmal sind es nicht zu wenige, da sich dank der verschiedenen Schauplätze und den dahinter steckenden Verbindungen doch viel Gesindel herumtreibt, das es den Ermittlern schwer macht. Auch für das titelgebende Geheimnis gibt es einen würdigen Drahtzieher, über den ich hier natürlich stillschweigend hinweggehe.

Geschichte:

Ein Fall, der in die Opiumhölle Londons führt, Machtkämpfe zwischen Verbrecherbanden beinhaltet und umgeben von einer traurigen Geschichte ist, die tragischer kaum sein könnte. Alles perfekte Zutaten, um den Leser zu fesseln und mitzureißen. Alles ist logisch nachvollziehbar und stimmungsvoll passend erzählt. Es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen, da man einfach wissen will, wie es mit Celeste und Robert weitergeht. Umso besser, dass die Chance auf weitere Geschichte der beiden gewahrt bleibt.

Fazit:

Ein Krimi, der mich perfekt in eine spannende Zeit in der britischen Geschichte entführt hat. Ich kann ihn ohne weiteres an Geschichts- und Krimifans weiterempfehlen. Eine Handlung, die in Spannung und Dichte mit allem mithalten kann, was sonst so zu dieser Zeit spielt. Ich freue ich schon auf die nächste 400seitige Begegnung mit den Charakteren.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

Hinter dem Pseudonym Nathan Winters, steht der Autor Jürgen Bärbig. Der gelernte Maler wurde 1971 in der Nähe von Aachen geboren. In seiner Freizeit geht er gern zum Bogenschießen und beschäftigt sich ausgiebig mit Geschichte und Archäologie. Daher rührt auch seine Vorliebe für Romanstoffe mit vorzugsweise historischem Hintergrund. Jürgen Bärbig war 2014 Stipendiat der Bastei Lübbe Masterclass in deren Verlauf die Kurzgeschichte: Die Mauern von Ronwick Abbey entstand, die in der Horror-Anthologie Angel Island veröffentlicht wurde. 2016 erschien unter dem Pseudonym Dan Adams die Westernserie Three Oaks, als e-book und Hörbuch bei Bastei Entertainment. Zusammen mit seinem guten Freund, dem Musiker Werner Wieczorek, veranstaltet Jürgen Bärbig atmosphärische Hörspiellesungen mit passender klanglicher und musikalischer Begleitung.

(Quelle: Amazon.de)




Kurzbeschreibung:

1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin­nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte.

Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun­den wurden. Dann findet man die Leiche der Opium­königin des East End in der Themse.

Auf der Suche nach Antworten muss Celeste tief in das verderbte Herz Londons vordringen und dabei ihr eigenes Leben riskieren. Dabei ist Inspector Edwards von Scotland Yard, der ihr bei den Ermittlungen hel­fen soll, alles andere als eine Hilfe. Der hartgesottene Polizist mag es nicht, wenn sich Amateure und dann auch noch weibliche, in seine Arbeit einmischen.

Weitere Bücher des Autors bei Amazon.de.

Link zur Lovelybooks Leserunde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen