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Sonntag, 5. Februar 2017

Rezension: Wolfsgrube von Anne Rößing


Amazon.de






Kindle eBook € 2,99


Verlag MidnightAnne Rößing





Taschenbuch: 183 Seiten
Verlag: Midnight (13. Januar 2017)
ASIN: B01N4KWX7X

Polizeiarbeit in dem hessischen Dorf Aubel scheint viel mit Wissen und Kennen, statt mit Ermitteln zu tun zu haben. Die berühmte ruhige Kugel wurde wahrscheinlich dort erfunden. Schade nur, dass ein möglicher Selbstmord die tägliche Routine durcheinander bringt. Unterhaltsam, seltsam und typisch dörfisch.

Inhalt:

Hauptkommissarin Helen Schenk wird aus der Elternzeit zurückberufen und ersetzt ihren Mann, dem der Umgang mit Leichen nicht in die Wiege gelegt wurde. Bei der Leiche handelt es sich um Bernd Bretschneider, dessen Selbstmord von Helen in Frage gestellt wird. Als wenig später auch noch dessen Ehefrau tot am Flussufer entdeckt wird, ist ihr klar, dass mehr dahinterstecken muss. Sie stürzt sich in die Ermittlungen, egal wie viele Hindernisse ihr auch von Kollegen und Vorgesetzten in den Weg gelegt werden.

Cover:

Dörfische Idylle mit sehr dunklem Himmel. Ein Cover, das klar macht, worum es geht. Das Grün ist etwas sehr gesättigt, ansonsten schön passend.

Setting und Stil:

Ein hessisches Dorf, jeder kennt jeden und alles, was in den eigenen vier Wänden passiert ist Privatsache. Idyllischer kann es kaum sein, wenn jetzt nicht eine Frau alles durcheinander bringen würde. Auf einmal wird hinter die saubere Kulisse geschaut. Anne Rößing ist es gut gelungen, diese gerade für Regionalkrimis wichtige Stimmung zu vermitteln.
Die Kapitel, die jeweils einen Tag umfassen sind in Unterabschnitte eingeteilt, die jeweils Essen- und Trinkensnamen haben. Die Handlung wechselt dabei zwischen den unterschiedlichsten Personen.

Charaktere:

Mein Hauptproblem an dem Krimi ist es, dass ich keine wirkliche Identifikationsfigur gefunden habe. Eigentlich sollte dies natürlich Helen sein, doch auch ihr Verhalten ist teilweise so seltsam, dass dies zumindest mir nicht leicht gefallen ist. Manfred, der immer pause- und essenssuchende Kollege, der jeden im Dorf kennt und eine feste Meinung zu allem hat, ist auch nicht so mein Fall. Helens Mann Frank oder ihr Vorgesetzter passen auch nicht zu mir. So ist es eher eine illustre Mischung, die ich aus gehöriger Distanz bei ihren Taten beobachtet habe.

Geschichte:

Ein Regionalkrimi lebt von seinen Charakteren und den für die Region mehr oder weniger typischen Verhaltensweisen. So ist der Fall fast zweitrangig. So ist es auch hier spannender zu erfahren, was hinter der Idylle steckt, als herauszufinden, wie und ob die Opfer gewaltsam zu Tode gekommen sind.
Hinzu kommt, dass, wenn es solch eine Polizeieinheit und ihre Einstellung sowohl im Dorf als auch bei der vorgesetzten Abteilung tatsächlich geben würde, es wirklich sehr gut für alle möglichen Tätergruppen aussehen würde.

Fazit:

Mir hat es Spaß gemacht, mich in Anne Rößings Aubel zu versetzten. Einige Dinge sind etwas zu überspitzt, anderes zu gewollt, aber trotzdem ist es interessant, der hessischen Idylle auf den Grund zu gehen. Um den Krimi für mich noch packender zu machen, hätte die vorgesetzte Stelle vielleicht nicht ebenso dörfisch wie Helens Kollegen sein dürfen. So bleibt alles an Helen hängen, die, wie schon beschrieben, mir nicht gerade ans Herz gewachsen ist.
Ein interessanter Erstlingsroman, dem hoffentlich weitere folgen werden.




Buchvorstellung:

Über die Autorin:

1969 wurde ich in einem kleinen Ort im Fuldatal geboren. Nach dem Abitur bin ich durch die Welt gereist, habe als Gärtnerin gearbeitet, um schließlich Pädagogik und Germanistik zu studieren. Momentan arbeite ich als Lehrerin und lebe mit meinem Mann und meinen drei Kindern in Oldenburg. Seit vielen Jahren nehme ich an Seminaren der Oldenburger Schreibwerkstatt teil.

(Quelle: Amazon.de)




Kurzbeschreibung:

Im hessischen Dörfchen Aubel wird Bernd Bretschneider tot in seinem Haus gefunden. Für Polizist Frank Schenk die erste Leiche seiner Karriere. Nachdem er sich plötzlich, aber heftig in die Geranien übergeben muss, ist nicht nur ihm klar, dass besser jemand anderes diesen Fall übernehmen sollte. Also kommt Franks Frau Hauptkommissarin Helen Schenk früher als geplant aus der Elternzeit zurück aufs Revier und stürzt sich mit Inbrunst in die Ermittlungen. Kurz darauf wird Bretschneiders Ehefrau tot aus dem Fluss gezogen. Ihr Körper ist völlig zerschunden. Und auch wenn Kollege Manfred lieber Frühstückspause als Befragungen durchführt und keiner der Dorfbewohner etwas Böses vermuten mag, ahnt Helen, dass Aubel nicht so beschaulich ist, wie es auf den ersten Blick scheint …

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