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Freitag, 31. Januar 2014

Rezension: Orks vs. Zwerge von T. S. Orgel



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Taschenbuch € 12,99


Kindle eBook € 9,99


HeyneT. S. Orgel



Rezensionen


Teil 2



Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (8. Oktober 2012)
ISBN-10: 3453314042
ISBN-13: 978-3453314047
ASIN: B008L47TTM

Nach dem Blogtourstop und vor der Leserunde des 2. Teils bei Leserunden.de wurde es für mich Zeit, endlich den ersten Teil zu lesen. Als alter Rollenspieler war es ein absolutes Vergnügen, in das Schlachtgetummel abzutauchen, bei dem die Taten einzelner das Schicksal der Welt bestimmen werden.

Inhalt:

Der Krieg zwischen Orks und Zwergen dauert schon Jahrtausende, doch diesmal scheint die Entscheidungsschlacht gekommen zu sein. Vor allem für die Orks geht es ums nackte Überleben, weshalb sich Orkhauptmann Ragroth mit seiner Truppe ohne Zögern in die Schlacht wirft. Zwergenkrieger Glond hat natürlich ganz andere Ziele und erhält einen Geheimauftrag, der ihn mit seinem kleinen Trupp auf bereits verlorengegangenes Gebiet führt. Um sie herum regiert das Chaos, während das Schicksal sich die beiden als Seiten der Waage ausgesucht hat, die noch lange nicht zur Ruhe gekommen ist.

Cover:

Schwert gegen Axt, die Waffen der Wahl im Kampf um Derok. Die Thematik des Buches wird gut aufgegriffen, wobei ich vom Gefühl her eher die Seiten geändert hätte, da die Orks zuerst genannt werden. Trotzdem steht das Bild perfekt für Krieg, Schlachten und ewige Feindschaft.

Setting und Stil:

T. S. Orgel geben sowohl Orks als auch Zwergen reichhaltigen kulturellen, spirituellen und kämpferischen Hintergrund. Die Welt lebt und selbst wenn wir als Leser nur einen klitzekleinen Abschnitt miterleben, merkt man, wie ausgearbeitet doch alles ist. Besonderheiten werden von den Autoren schön beschrieben, die Kämpfe sind detailliert und nichts für jüngere Leser, die Sprache passt perfekt zu den Charakteren und es bringt einfach Spaß, sich mit ihnen durch die Stadt, die sich in ein einziges Schlachtfeld verwandelt, zu begeben. Auf Magie wird völlig verzichtet, alleine eine Schamanin darf ihre Vorhersagen treffen, wodurch es tatsächlich auf Kraft, Geschick und Hinterlist ankommt.
Der flüssige und sehr visuelle Schreibstil macht einem das Lesen leicht. An die Namen, Gruppierungen und Verhältnisse muss man sich zwar erst gewöhnen, aber irgendwann ist man mittendrin in der orkischen und zwergischen Welt. Die wechselnden Erzählsichten, teilweise auch mitten im Kapitel, überraschen manchmal und zwingen dazu, sich erst einmal wieder zu orientieren.

Charaktere:

In der Inhaltsangabe tauchen Ragroth und Glond auf, die beiden Hauptidentifikationsfiguren. Jedem ist es freigestellt, für welche Seite man eher die Daumen drückt. Dies ist gar nicht so einfach, da beide Seiten gleich stark repräsentiert sind und zumindest ich mich nicht für eine entscheiden konnte und wollte. Hinzu kommt dann noch die "Fraktion" der Menschen. Auch wenn sie eine eher geringe Rolle spielen, haben sie doch Auswirkung auf die Geschichte und sind nicht nur Beiwerk der Zwerge.
Die beiden Hauptfiguren agieren natürlich nicht alleine, sondern sind von einer Vielzahl lebensechter Begleiter umgeben, die aber dank der situationsbedingten hohen Sterblichkeitsrate manchmal zu viel ans Herz wachsen. Hervorzuheben ist die hohe Unterschiedlichkeit, durch die die Autoren so viel wie möglich von den einzelnen Kulturen vertreten sehen wollten. Multi-Kulti vereint in der entscheidenden Schlacht.

Geschichte:

Anderthalb Tage auf 550 Seiten bedeutet, dass viel Raum ist, um wirklich jeder Situation ausreichend Raum zu geben. Es ist der entscheidende Moment für die Welt der Orks und Zwerge. Er wird von mehreren Seiten beleuchtet, so dass man sich als Leser seine eigene Meinung bilden kann. Kleinste Aktionen haben große Wirkung und am Ende weiß man nicht wirklich, ob es einen Sieger gibt. Man kann über Sinn und Unsinn von Krieg nachdenken, mitleiden, hoffen und sich wundern, dass überhaupt jemand übrig zu bleiben plant. Eine perfekte Konzentration vieler Elemente auf einen Ort und Zeitpunkt.

Fazit:

Fantasy-Action, wie sie schöner kaum sein kann, die sich vor allem an Erwachsene oder Beinahe-Erwachsene wendet. Ein Hochgenuss für Rollenspieler, die passiv genießen dürfen. Ein Muss für Action-Fans, die sich nicht von den grausamen Realitäten eines Schlachtfelds abschrecken lassen. Eine intelligente Geschichte, die Orks aus ihrer stumpfen Bösewicht-Rolle herausholt und stattdessen eher die Zwerge ins schlechte Licht rückt. Ein Rollentausch, der gelingt und fasziniert. Zum Glück ist die Fortsetzung schon im Handel und wird mich noch tiefer in die Welt von Orks vs. Zwerge entführen dürfen.




Buchvorstellung:

Über die Autoren:

Hinter dem Pseudonym T.S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel.

Tom, Jahrgang '73, lebt im Spessart und verdient sein Geld als selbständiger Grafik-Designer und Texter. Er treibt schon lange nicht mehr genug Sport und leidet unter Rollenspielentzug.
Sein Bruder Stephan, geboren 1976, lebt und arbeitet irgendwo in Hessen in der Verlagsbranche, unter anderem als Fachredakteur. Er ist deutlich fitter als sein Bruder und noch immer begeisterter Rollenspieler.

Nach einer Reihe von Kurzgeschichten in Anthologien und diversen elektronischen Veröffentlichungen ist "Orks vs. Zwerge" ihr erster gemeinsamer Roman.

(Quelle: Amazon.de)


Kurzbeschreibung:

Die größte Schlacht aller Zeiten

Ihr Hass aufeinander wurzelt tiefer als die Gebeine der Erde – schon seit Jahrtausenden sind Orks und Zwerge erbitterte Feinde. Nun prallen sie in einer gewaltigen Schlacht aufeinander, in der sich die Zukunft beider Völker entscheiden muss. Auf der einen Seite kämpft der Orkhauptmann Ragroth erbittert um Anerkennung, Beute und das nackte Überleben, während auf der anderen Seite der Zwergenkrieger Glond für einen Geheimauftrag eingeteilt wird, der ihn mitten in die Reihen der Feinde führt. Doch auf beide wartet eine finstere Überraschung, die das Schicksal von Orks und Zwergen für immer verändern wird.

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