Seiten

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Adventsgewinnspiel 2013, Türchen 30

.

Heute könnt ihr das Buch "Chancenlos?" von Leandra Santini gewinnen!


Amazon.de


Taschenbuch € 9,90


Kindle eBook € 2,98


Leandra Santini




Kurzbeschreibung:

Tatjana und Stefan lernen sich unter ungewöhnlichen Bedingungen kennen. Beide hat es wegen ihrer dramatischen Vergangenheit in die Stadt Delmen verschlagen. Keiner ahnt von den Schicksalsschlägen des anderen. Hat Ihre Liebesbeziehung eine Chance, obwohl sie ständig von der Vergangenheit eingeholt wird?

Leandra Santini


Leseprobe aus dem Buch "Chancenlos?"
Genre: Roman


Leseprobe:
Tatjana war völlig verwirrt. War das alles wirklich nur ein Traum? All die schrecklichen Erlebnisse kamen ihr so real vor. Verstört blickte sie auf die Uhr … Fast schon Mittag … Was war denn am Vorabend mit ihr passiert, dass sie so lange schlief? Sie konnte sich nicht erinnern. Tatjana hörte Stefan die Treppe hinaufkommen und setzte sich aufrecht ins Bett. Sie konnte es nicht erwarten, ihm von ihrem Traum zu erzählen … Aber was – wenn es gar kein Traum war? Wäre es nicht vielleicht besser, nichts zu sagen? Doch wenn sie nichts sagte und ihr Traum wirklich kein Traum war, würde Stefan sofort bemerken, dass sie ihn anlog. Das könnte gefährlich für sie werden, sollte er tatsächlich der Mann sein, von dem sie geträumt hatte.

Stefan betrat mit einem Tablett das Zimmer, auf dem sich eine Teekanne, zwei Tassen und Gebäck befanden. Gelassen steuerte er auf Tatjana zu. Liebevoll lächelte er sie an und sagte in einem ruhigen Ton:

»So mein Schatz, nun machen wir es uns erst einmal gemütlich, dabei kannst du mir deinen Traum in aller Ruhe erzählen. Tatjana verzog ihr Gesicht, als versuche sie sich zu erinnern.

»Erinnerst du dich nicht? – Wir waren im Blue. Tom wollte dort einen Abend mit uns verbringen. Du hast wohl etwas zu viel Wein getrunken, mein Schatz. Als ich von der Toilette kam, wart ihr beide nicht mehr am Tisch. Ich fand euch vorm Blue. Du hast völlig weggetreten auf der Treppe gesessen. Tom rief uns ein Taxi und half mir, dich hineinzusetzen. Danach ist er noch allein weitergezogen. Ich bin mit dir nach Hause gefahren und ich habe dich ins Bett gebracht. Heute Morgen hast du so friedlich geschlafen, dass ich dachte, ich lass meine Prinzessin heute mal so richtig ausruhen. Erst als ich deinen erschreckenden Schrei hörte, habe ich dich geweckt. Also, was war los mein Schatz?

Tatjana atmete erleichtert auf. Wahrscheinlich hatte sie doch nur einen Albtraum, den sie auf zu viel Alkohol zurückführte. Andererseits konnte sie sich aber doch noch an alles erinnern, bis sie auf die Treppe sank. Hatte Tom ihr vielleicht nicht doch erzählt, dass Stefan seine Frau getötet hatte? Und wurde es ihr nicht schlagartig schummrig und sie konnte sich an nichts danach erinnern? Oder ob Tom sich vielleicht nur einen Scherz erlaubte, weil er ihr ansah, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde? Ja! – So musste es gewesen sein, denn immerhin lebte sie ja noch und Stefan hatte sie nicht vergiftet.

»Ist Tom zu Hause?«, fragte sie entgeistert.

»Ja, er ist in seinem Zimmer.«

»Kannst du ihn bitte holen?«

»Klar, wenn du möchtest, mein Schatz.«

Stefan ging über den Flur und klopfte an Toms Zimmertür. Sein Sohn öffnete sie fragend:

»Ist alles in Ordnung, Paps? Du siehst so besorgt aus.«

»Tatjana macht mir Sorgen. Ihr geht es wohl nicht so gut. Kannst du bitte mal mit ins Schlafzimmer kommen? Sie möchte mit dir reden.«

»Klar doch.«

Gemeinsam betraten die beiden den Raum, in dem Tatjana auf sie wartete.

»Hey Stiefmütterchen, was ist los? Siehst ganz schön gerädert aus, waren wohl gestern zwei bis drei Gläser zu viel, wah?«

»Scheint so. – Ich kann mich nicht mehr so gut erinnern.«

»Das glaube ich dir aufs Wort«, lachte Tom.

»Vielleicht kannst du mir ja helfen. Ich weiß nur noch, dass wir uns unterhalten haben, als dein Vater zur Toilette ging.«

»Nein, haben wir nicht, da kamen wir gar nicht zu. Du bist sofort aufgesprungen und meintest, du müssest an die frische Luft. Ich bin dir natürlich gefolgt. In deinem Zustand konnte dich ja nicht in allein lassen.«

»Was ist denn draußen passiert?«, fragte Tatjana.

»Gar nichts, du hast dich nur auf die Treppe gesetzt und bist sofort eingeschlafen. Ich hab gewartet, bis Paps rauskam und nachdem ich euch sicher in 'nem Taxi hatte, bin ich noch ein paar Stunden durch die Stadt gezogen.«

»Siehst du mein Schatz, genau das habe ich dir eben auch schon erzählt.«

»Darf ich jetzt wieder in mein Zimmer, Mami?«, fragte Tom kindisch.

»Hau schon ab Kleiner«, lachte Stefan.

Tatjana musste jetzt auch lachen. Die drei waren in letzter Zeit, wie eine richtige Familie, zusammengewachsen. Sie schämte sich zu glauben, dass Stefan sie ermorden wollte und Tom so was zu ihr gesagt haben könnte. Sie hatte wohl tatsächlich etwas zu viel getrunken. Das verriet ihr nun ganz deutlich, das Brummen ihres Kopfes. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein, sich von einem schlechten Traum, zu solchen Gedanken verleiten zu lassen?

»Wolltest du mir nicht von deinem Traum erzählen?«

»Nein«, sagte Tatjana spontan.

»Ach, du hast also Geheimnisse vor mir«, grinste Stefan sie an.

Tatjana fühlte sich erwischt, doch was sollte sie sagen. Sie konnte Stefan doch nicht erzählen, dass er sie in ihrem Traum ermorden wollte.

"Quatsch, ich weiß es doch selbst nicht mehr so genau. Träume sind doch immer so ein Wirrwarr.«

–8–

»Na, wie war dein Wochenende?«

»Wenn ich dir das erzähle, hältst du mich für bekloppt«, lachte Tatjana.

»Warum? Was habt ihr wieder angestellt?«

Tatjana war froh, endlich mit jemandem über ihren Traum reden zu können und erzählte Nicole alles, was sie noch davon wusste.

»Merkwürdig…«, sagte ihre Freundin nachdenklich.

»Ja, das kannst du laut sagen. Was denkst du, wie peinlich es geworden wäre, wenn ich Stefan davon erzählt hätte.«

»Hast du nicht?«

»Nein, natürlich nicht.«

»Warum nicht?«

»Nicole, also ehrlich! Was hätte ich denn sagen sollen? Ich kann doch nicht zu Stefan sagen, dass sein Sohn mir erzählte, dass er seine Frau vergiftet hat und mich auch töten will.«

»Wie ist seine Frau denn überhaupt gestorben?«

»Selbstmord, weißt du doch.«

»Klar weiß ich das, aber ich weiß nicht wie.«

»Ich auch nicht.«

»Was soll das denn heißen? So was will man doch wissen.«

»Ja, du vielleicht, ich nicht.«

»Eigentlich hätte er es dir längst erzählen müssen, findest du nicht?«

»Nein, finde ich nicht. Findest du es nicht verständlich, dass er darüber nicht gerne spricht?«

»Ich würde ihn fragen.«

»Nicole, du bist ein Eisklotz. Warum sollte ich ihn damit quälen? Man kann auch mal die Vergangenheit ruhen lassen. Ich rede auch nicht gerne über die Dinge, die mir geschehen sind. Er fragt mich auch nicht aus, weil er weiß, dass mir das nicht gut tut. Warum soll ich ihn jetzt damit quälen?«

»Schätzchen, ich hab kein gutes Gefühl. Er hat dir schon mal was Wichtiges aus seinem Leben verschwiegen und dich in Gefahr gebracht.«

»Hör jetzt auf, Nicole! Musst du immer wieder davon anfangen?«

»Kleines … ich mach mir doch nur Sorgen um dich. Und dass Tom bei euch wohnt, macht es nicht besser.«

»Nun lass doch den Jungen in Ruhe. Er gibt sich wirklich allergrößte Mühe.«

»Ich traue dem Familienfrieden nicht.«

»Brauchst du auch nicht. Es reicht, wenn ich das tue.«

»Wie du meinst.«

»Ich muss jetzt an die Arbeit«, sagte Tatjana und ging in ihr Büro.

***

Irgendwie fühlte Tatjana sich nicht wohl in ihrer Haut. Sie würde schon gerne wissen, wie Stefans Frau sich das Leben genommen hatte. Machte er vielleicht wirklich ein Geheimnis daraus, oder fiel es ihm doch nur schwer darüber zu reden? Sie wollte ihn nicht bedrängen, doch fand sie mit dieser Unwissenheit auch keine richtige Ruhe mehr. Aber wie sollte sie ihn danach fragen? Sie beschloss zu warten bis sich eine gute Gelegenheit dazu bot. Falls es für so was überhaupt jemals eine geben würde, dachte sie.

In den nächsten zwei Monaten ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Tatjana und Stefan liebten sich so sehr, dass der Vorfall des gedankenquälenden Wochenendes sehr schnell vergessen war.
© Text Leandra Santini


Gewinnspiel:

Frage: Wie heißt Tatjanas Freundin?


Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 30. Türchen 18.12.2013)

Einsendeschluss ist um Mitternacht.

Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen