Seiten

Montag, 16. Dezember 2013

Adventsgewinnspiel 2013, Türchen 28

.

Heute könnt ihr das Buch "Taliel - Erwachen" von Sascha und Claudia Schröder gewinnen!


Amazon.de


Taschenbuch € 11,90


Kindle eBook € 3,99



Sascha und Claudia Schröder




Kurzbeschreibung:

Cathryne Bennett ist Schülerin einer Privatschule in London. Aber sie kommt mit dem Leistungsdruck nicht klar. Auch die Tatsache, dass sie niemanden hat, mit dem sie reden kann, nagt an ihr.
Das ändert sich erst, als zwei neue Schülerinnen in ihre Klasse kommen. Die beiden sind so verschieden wie Tag und Nacht, doch beide geben Cathryne das Gefühl, endlich wieder Freunde zu haben. Aber eine von ihnen treibt ein falsches Spiel, während die andere ihr hilft, ihre wahre Bestimmung zu finden und zu erfüllen …

Sascha und Claudia Schröder


Leseprobe aus dem Buch "Taliel - Erwachen"
Genre: Fantasy


Leseprobe:
Schweißgebadet erwachte Cathryne. Ihr Herz raste. Mit ihrem Shirt wischte sie sich die Tropfen aus dem Gesicht.

Dann blickte sie auf die Uhr. Sie hatte eine halbe Stunde geschlafen.

 »Was war das denn?«, keuchte sie fassungslos.

Zitternd stand sie auf. Sie schwankte zur Tür und drückte die Klinke herunter. Im Flur hörte sie ihre Mutter mit jemandem sprechen.

»Gerne, komm herein, ich werde sie holen.«

»Vielen Dank Mrs. Bennett«, hörte Cathryne jemanden sagen. Kurz darauf rief ihre Mutter nach ihr.

Schnell zog sie sich etwas über und stieg vorsichtig und sichtlich aufgewühlt die Treppen herab.

Im Wohnzimmer angekommen sah sie, wen ihre Mutter hereingebeten hatte.

»Stella? Was machst du denn hier?«

»Ach, ich dachte, ich sehe mal nach dir. Du sahst heute in der Schule nicht ganz fit aus. Außerdem möchte ich den ausgefallenen Stadtbummel wieder gut machen.«

Cathryne war überrascht. »Danke, das ist nett von dir.«

Sie bat Stella, ihr in ihr Zimmer zu folgen.

»Du hast es dir ja nett eingerichtet«, stellte Stella beeindruckt fest.

»Ich fühle mich wohl«, entgegnete Cathryne.

»Erzähl schon, was habt ihr heute Nachmittag gemacht?«, wollte sie wissen.

»Nicht viel. Die meiste Zeit haben wir in einem Esoterik-Laden verbracht.«

Stella grinste.

»Das dachte ich mir. Was soll man von so einer wie Lily auch schon erwarten? Sie hat halt nur ihr Magiezeug im Kopf.«

»Es war ja okay. Es ist nun einmal ihre Leidenschaft. Das habe ich zu akzeptieren.«

»Ich an deiner Stelle hätte mich auf so einen Schwachsinn gar nicht erst eingelassen. Wenn du mich fragst, hat Lily eindeutig einen Dachschaden.«

»Das kannst du so nicht sagen«, erwiderte Cathryne.

»Ich finde sie nett. Sie ist vielleicht ein wenig merkwürdig, aber sehr liebenswert.«

Stellas Augen funkelten.

»Du findest sie nett? Na, toll, noch so eine, die demnächst auf einem Besen reitet.«

Cathryne sah Stella fassungslos an. Was war nur los mit ihr? Sie wollte sich nicht streiten. Aber die Vorwürfe von Stella konnte sie nicht so im Raum stehen lassen.

»Nur weil ich sie nett finde, heißt es nicht, dass ich ihre Hobbys teilen muss. Im Übrigen hat mir auch etwas geschenkt.«

»Was denn? Einen Zauberstab?«

»Nein, diesen Anhänger.«

Cathryne holte das Amulett unter ihrer Bluse hervor.

Stellas Augen weiteten sich. Erkannte Cathryne Entsetzen in Stellas Blick?

»Nimm das sofort ab!«, forderte Stella.

»Warum?«

»Du weißt nicht, wofür es gut ist. Vielleicht belegt sie dich mit einem Fluch!«

»Schwachsinn. Lily meinte, dass es mich beschützen würde. Warum sollte ich ihr nicht glauben?«

»Los, nimm es ab«, sagte Stella nachdrücklich und griff nach dem Pentagrammanhänger. »Dieses Symbol steht für den Teufel. Du willst doch nichts mit ihm zu tun haben, oder?«

Stella hatte den Anhänger in ihrer Hand und zog daran.

»Lass los«, befahl Cathryne. »Du tust mir weh!”

Noch bevor Stella ein weiteres Mal an dem Amulett ziehen konnte, ließ sie es urplötzlich los. Sie rieb ihre Hand, als hätte sie sich an dem Anhänger verletzt.

»Schön«, sagte sie. »Behalt ihn um. Du wirst noch sehen, was es dir bringt.«

Stella lehnte sich an den Schreibtisch.

»Wollen wir noch irgendwas machen?«

»Was denn?«, fragte Cathryne.

»Keine Ahnung. Eine DVD schauen? Ich hab welche in meiner Tasche. Das hatte ich mir als Entschuldigung für heute Nachmittag überlegt.«

»Klar, warum nicht. Komm mit ins Wohnzimmer.«

Was war geschehen? Von einer Sekunde auf die andere war die feindselige Art in Gleichgültigkeit umgeschlagen. Stella benahm sich, als wäre überhaupt nichts geschehen. Merkwürdig, dachte Cathryne.

In Gedanken war sie jedoch schon beim gemeinsamen DVD-Abend. Vielleicht könnte sie sich so von den seltsamen Geschehnissen ablenken.

 »Cathryne?« Stellas Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Ihr Tonfall signalisierte, dass sie offenbar schon mehrmals Cathrynes Namen gerufen hatte.

»Was?«, fragte sie verwirrt.

»Welchen Film wollen wir uns ansehen.«

»Oh«, machte Cathryne. »Such du einen aus. Du kannst auch unsere Sammlung durchsuchen.” Cathryne deutete auf den Wohnzimmerschrank, den Stella daraufhin eifrig durchstöberte.

 »Ich wünsche euch viel Spaß«, sagte Melissa, die inzwischen die Küche verlassen hatte, und sich gerade eine Jacke anzog.

»Oh«, machte Cathryne. »Stimmt ja, du hast doch heute Abend diese Einzelhandelsversammlung. Das habe ich völlig vergessen.«

Melissa verabschiedete sich von der Runde und war schon zur Tür hinaus.

Stella hatte gerade zwei Filme in die nähere Auswahl genommen, da klingelte es an der Tür.

»Ich mach schon auf«, sagte Cathryne. Hatte ihre Mutter etwas vergessen? Schwungvoll öffnete sie die Haustür. Vor ihr stand jedoch nicht Melissa. Es war Lily. Sie trug eine Röhrenjeans und dunkelblaue Sneakers.

»Lily? Wie … ich meine, was machst du denn hier?«

»Cathryne, ich muss dringend mit dir sprechen!«

»Ich glaube, ich verstehe nicht ganz.«

»Darf ich reinkommen.« Ohne abzuwarten, drängte sich Lily an Cathryne vorbei. Sie verhielt sich merkwürdig. Was hatte das zu bedeuten?

Lily stürmte ins Wohnzimmer. Als sie jedoch Stella sah, blieb sie bleich auf der Stelle stehen.

»Hallo Lily«, sagte Stella lächelnd.

»Was willst du hier?«, fragte Lily. »Hey, ich dulde keinen Streit in meinem Haus. Ich weiß, ihr mögt euch nicht, aber lasst uns bitte heute Abend einen ruhigen Abend verbringen.«

»Solange die nicht schon wieder mit irgendwelchem Esoterikkram anfängt, sehe ich kein Problem.«

»Stella«, fauchte Cathryne.

»Ist schon okay«, wandte Lily ein. »Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden.«

Stella setzte ein süffisantes Lächeln auf und wandte sich wieder den DVD-Hüllen in ihrer Hand zu.

»Also, machen wir uns gemeinsam einen kuscheligen Abend«, murmelte Lily und ließ sich aufs Sofa fallen.

»Davon habe ich schon immer geträumt«, sagte Stella schnippisch.

Aber Stella und Lily konnten sich nicht auf den Film konzentrieren. Während Stella gegen die Müdigkeit ankämpfte, rutschte Lily ungeduldig hin und her. Einzig Cathryne war vollkommen in die Geschichte vertieft. Erst ein lauter Knall brachte sie wieder in die Realität. »Was war das?«, fragte sie erschrocken.

»Bestimmt ist irgendetwas umgefallen«, sagte Lily beschwichtigend.

»Aber im ersten Stock ist niemand«, sagte Cathryne unsicher. »Oder doch?«

Lily erhob sich. »So hat es damals bei mir auch angefangen. Wir dürfen jetzt keine Angst zeigen. Lasst uns einfach nachsehen!«

Cathryne stürmte voran. In ihrem Kopf ging sie jede Möglichkeit durch, die diesen Knall verursacht haben konnte.

»Drei Leute, fünf Türen«, bemerkte Stella. »Cathryne, du rechts, ich links. Lily, du die Tür am Ende des Ganges.«

Beide nickten zustimmend.

Stella öffnete furchtlos die erste Tür. Sie glaubte nicht an Geister und sollte sich ein Einbrecher im Haus befinden, würde sie sich zu wehren wissen.

Hinter der Tür befand sich offenbar das Büro von Cathrynes Mutter. Berge von Akten, Ordnern und Mappen stapelten sich auf dem nussbraunen Schreibtisch. Der Computer war beinahe vollständig mit Unterlagen bedeckt. Doch auf dem Boden konnte sie nichts entdecken.

Auch das Badezimmer sah vollkommen unberührt aus. Sie tippte darauf, dass das hier Cathrynes Reich war. Bürsten und Kämme lagen kreuz und quer in einem kleinen Korb. Zwischen ihnen Spangen, Haarnadeln und Gummis. Der Spiegel wies Wasserflecken auf und auch der Boden aus poliertem Granit hatte eine Reinigung dringend nötig. »Besonders ordentlich ist sie nicht«, murmelte Stella.

Cathryne war hingegen von Angst erfüllt. Mit jedem Schritt schien ihr Herz schneller zu schlagen. Mehrmals wurde ihr schwarz vor Augen. Sie hatte Mühe, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren und musste gegen ihre Angst ankämpfen. Um ihre Furcht zu lindern, wollte sie die Lampe im Flur einschalten, doch sie glimmte nur kurz auf, bevor die Glühbirne ausbrannte. Bitte nicht, dachte sie. Also musste sie sich durch das Halbdunkel des Flurs tasten. Erleichtert erreichte sie die erste Tür. Ihre Hände waren schweißnass und sie zuckte zusammen, als sie das kalte Metall der Klinke berührte. Zutiefst verängstigt öffnete sie die Tür zu dem Atelier ihrer Mutter. Die Scharniere knarzten, sodass Cathryne erschrocken zurückwich. Sie musste sich zwingen, den Raum zu betreten.

 Seit einigen Monaten versuchte sie sich am Modedesign. Zwar war ihr der große Wurf noch nicht gelungen, aber im Gegensatz zu ihren ersten Entwürfen sahen die Kleider, die sie nun an den Schneiderpuppen entdeckte, schon großartig aus. Ein wenig Feinschliff würde ihnen trotzdem gut tun, dachte Cathryne, um ihre Angst zu unterdrücken. Vielleicht sollte sie ihre Mutter unterstützen.

Doch auch in diesem Raum sah alles so aus, wie es aussehen sollte.

Der nächste Raum war im Zwielicht noch unheimlicher. Cathrynes Atmung war mittlerweile nur noch ein Keuchen. Sie befand sich in der Bibliothek des Hauses. Hier hatte Cathryne alle Bücher mehr oder weniger endgelagert, die sie zwar nie wieder würden lesen wollen, die aber dennoch zu schade waren, sie wegzugeben. Die Wände waren mit deckenhohen Regalen bestückt, welche bis auf wenige Regalböden prallgefüllt waren. In der Mitte stand ein Holztisch mit einer Leselampe, in einer Ecke des Raumes befand sich ein, wie Cathryne fand, kuscheliger Ohrensessel, den sie nur zu gern in ihrem Zimmer gehabt hätte. Bisher hatte sich ihre Mutter jedoch strikt dagegen geweigert. Sie sah sich um, doch nicht ein einziges Buch hatte sich auch nur einen Millimeter bewegt. Einerseits war sie erleichtert. Doch wenn das Geräusch auch nicht von hier kam, bedeutete dass… Auf dem Flur prallte sie fast mit Stella zusammen. Cathryne schrie erschrocken auf. Stella legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.

»Ich bin’s nur«, sagte Stella.

»Bisher nichts. Und bei dir?«, fragte sie ihre Mitschülerin. Stella schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich frage mich, was Lily so lange in dem Zimmer am Ende des Flurs macht.«

»Das ist mein Zimmer«, bemerkte Cathryne. »Aber ich gebe dir recht. Das ist merkwürdig. So groß ist das Zimmer nun auch wieder nicht.« Stella musste Cathryne stützen, die nun vor Furcht wie gelähmt war.

Wieder ging Cathryne im Kopf durch, was den Lärm verursacht haben könnte. Es gab eigentlich nichts, das hätte umfallen können. War das Bett zusammengefallen?

Mit zitternden Fingern öffnete sie die Tür.

»Lily, ist alles in Ordnung?«, fragte sie in den Raum hinein.

Das junge Mädchen saß inmitten des Raumes mit dem Rücken zur Tür auf einem Stuhl. »Lily?«

Aber sie reagierte nicht. Cathryne trat vorsichtig näher. Sie zitterte am ganzen Leib. Ihr Hals war trocken, ihre Stimme nicht mehr als ein Wispern. Stella blieb an der Tür stehen. Offenbar war ihr die Situation nicht geheuer.

Cathryne schritt um den Stuhl herum. Lilys Blick war starr auf das Fenster gerichtet. Ihre Augen waren leer. Cathryne konnte sehen, dass ihr Geist nicht in ihrem Körper war.

»Was hast du? Was ist passiert?«

Mühsam begann sie zu sprechen. »Es ist … alles in Ordnung. Es wird bald alles wieder gut …«

Cathrynes Panik drohte, die Oberhand zu gewinnen.

»Bitte Lily, komm wieder zu dir.«

Doch Lily legte den Kopf von einer Seite auf die andere und summte eine Melodie, die Cathryne unbekannt war.

Cathryne legte ihre Hand auf Lilys Schulter. »Komm, lass uns wieder nach unten gehen.« Sanft zog Cathryne sie zu sich. Plötzlich zuckte Lily zusammen und schlug um sich. »Nein. Nein, nein. Du begreifst gar nichts. Ich kann nicht gehen. Ich gehöre hier hin. Ich war … Ich bin … nein ... nie … hier …«

Cathryne wich den Schlägen aus. »Was zum Teufel ist mit ihr los?«, schrie sie ängstlich

Nun griff Stella ein. Sie trat hinter Lily und hielt sie fest.

Lily wehrte sich mit aller Kraft gegen ihre Mitschülerin.

»Hey«, sagte Cathryne, als sie sich völlig verängstigt näherte. »Was ist los?«

»Offenbar ist sie in einer Art Trance oder sowas«, keuchte Stella, die überraschenderweise große Mühe hatte, dieses kleine, zierliche Mädchen unter Kontrolle zu bekommen.

»Ich …«, stotterte Cathryne. »Es tut mir leid, aber ich habe wohl keine andere Wahl.« Mit diesen Worten holte sie aus und verpasste Lily eine Ohrfeige. Das wirkte. Lily blinzelte zweimal und rieb sich die Wange. »Was ist passiert?«, fragte sie verwundert.

»Kann ich dich wieder loslassen?«, fragte Stella. Lily nickte schwach. Sie sah sich um.

»Wie …«

»Kommt mit, wir gehen erst einmal wieder runter. Hier oben stimmt irgendetwas nicht.«

Gemeinsam kehrten sie ins Wohnzimmer zurück, wobei Lily sich auf Stella stützte.

»Was ist in meinem Zimmer passiert?«, wollte Cathryne wissen.

»Ich habe keine Ahnung. Ich habe dein Zimmer betreten und mich umgesehen, aber nichts Ungewöhnliches gefunden. Als ich gerade wieder gehen wollte, wurde mir schwindelig. Und dann …«

Sie senkte den Kopf. »Filmriss. Ich weiß nicht, was dann passiert ist. Mir wurde schwarz vor Augen. Und das Nächste woran ich mich erinnern kann ist, dass du vor mir standest und meine Wange wehtat.«

»Ich musste dir leider eine Ohrfeige geben, es tut mir leid.«

Lily starrte zu Boden. »Ich habe … eine Stimme gehört.«

»Eine Stimme?«

»Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Als ich dein Zimmer betreten habe, habe ich eine Stimme gehört. Ich habe nicht verstanden, was sie gesagt hat, aber …«

Sie schüttelte sich. »Nein, sie hat gesagt, dass sie dich beschützen wird, Cathryne. Ich glaube, nein, ich bin davon überzeugt, dass in diesem Haus ein Geist wohnt. Glaube mir, ich habe Erfahrung damit. Ich habe dir doch erzählt, dass es in unserem Haus auch gespukt hat.« In Lilys Stimme lag keinerlei Aufregung. Sie sprach, als würde sie von einem Südseeurlaub erzählen.

 »Selbst wenn ein Geist hier wohnt, was will er dann von mir? Was hat er hier verloren.«

»Das müssen wir herausfinden. Ich schlage vor, dass wir Kontakt zu ihm aufnehmen! Das habe ich damals auch gemacht und kurze Zeit später hörte der Spuk auf.«

Stella winkte ab. »Na klar, warum rufen wir nicht gleich die Ghostbusters an?«

Lily ignorierte ihren Satz und schrieb das Alphabet auf ein Blatt Papier. Dann nahm sich sie ein Glas und drehte es um.

»Gläserrücken? Ist das dein Ernst?«, fragte Stella ungläubig, ehe sie in schallendes Gelächter ausbrach.

»Wenn du nicht daran glaubst, schön. Deine Sache. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir das Richtige tun.«

Lily begann damit, alle Lichter zu löschen. Das Haus versank im Dunkel der Nacht. Nur eine Kerze, die Lily auf den Tisch gestellt hatte, spendete etwas Licht.

»Was ist jetzt?«, fragte Lily an Stella gerichtet.

Sie zögerte. Was sollte passieren? Sie glaubte schließlich nicht an Geister. Irgendwie hatte sie aber das Gefühl, dass sich dies bald ändern würde. Ihr Kopf weigerte sich.

Cathryne und Lily hatten am Tisch Platz genommen.

»Machst du nun mit?«

Sie seufzte.

»Okay, ich mache mit, aber nur aus Freundschaft zu Cathryne.«

»Gut.«

Cathryne zögerte. »Ich habe ein ungutes Gefühl dabei.«

»Keine Angst. Der Geist kann dir nichts tun.«

»Aber dich hat er …« Lily schüttelte den Kopf. »Diesmal bin ich vorbereitet. Ich beschütze dich, egal was kommt.«

Sie legten jeder einen Finger auf das Glas. Lily schloss die Augen. »Ich rufe den Geist, der sich meines Körpers bemächtigt hat. Wir wollen dir helfen. Wie ist dein Name?«

Das Glas rührte sich nicht. »Habe ich doch gewusst«, grinste Stella hastig. »Alles Humbug.«

Wie um sie eines Besseren zu belehren, versetzte es ihr einen Schlag in die Magengrube. Stella stöhnte.

»Stella«, schrie Cathryne auf. Das Mädchen krümmte sich und keuchte.

Ein kalter Hauch umgab sie und zog nun auch zu Cathryne herüber.

»Verdammt«, fluchte sie leise. Ihr Finger ruhte jedoch noch immer auf dem Glas.

 »Ich rufe dich«, fuhr Lily unbeirrt fort. »Komm in unsere Mitte. Du, der du Cathryne beschützen willst, wie ist dein Name.«

Das Glas vibrierte unter ihren Fingern. Cathryne musste sich einen Aufschrei verkneifen. Unter ihren Fingern zuckte es einige Male unkontrolliert umher, ehe es zielsicher in eine Richtung glitt.

»T«, sagte Lily. Das Glas wanderte weiter.

»A … L … I …«

Cathrynes Herz raste. Die Welt um sie herum drehte sich, ehe sie bewusstlos vom Stuhl kippte.
© Text Sascha und Claudia Schröder


Über die Autoren:

Sascha Schröder wurde 1989 in Bremerhaven geboren. Schon früh zeigte er ein besonderes Interesse an Computern, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass er im Jahr 2008 bei einem großen deutschen Unternehmen eine Ausbildung begann. Im Jahr 2011 heiratete er seine Partnerin Claudia. Neben seiner Frau und seinen Freunden sind ihm seine Haustiere sehr wichtig.

Im Jahr 2012 legte er mit "Das Johanna-Vermächtnis" einen guten Start hin. Ein Jahr später setzte er mit "Taliel: Erwachen" nach.

Neben dem Schreiben ist Sascha begeisterter Musiker und arbeitet derzeit an seinem zweiten Album. Außerdem ist er Chef und Moderator des Internetradios Kibo.FM.


Claudia Schröder lebt seit ihrer Geburt 1978 in Bielefeld.
Wenn sie nicht gerade liest oder selbst schreibt arbeitet sie in einer Bielefelder Klinik als Arzthelferin. Dank ihres Mannes konnte sie mit "Dämonisches Verlangen" bereits einen Erfolg verbuchen. Nun arbeiten beide zusammen.

(Quelle und weitere Bücher der Autoren: Amazon.de)




Gewinnspiel:

Frage: Wen will Stella rufen?

.
Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 28. Türchen 16.12.2013)

Einsendeschluss ist um Mitternacht.

Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen