Seiten

Dienstag, 19. November 2013

Rezension: Yehoshua ben Josef - Die Chronisten - Zeugen der Zeit von Scott Jenkins


Amazon.de
Taschenbuch




folgt

Kindle eBook € 5,99


Bookshouse VerlagScott Jenkins



Seitenzahl der Print-Ausgabe: 479 Seiten
Verlag: bookshouse (4. November 2013)
ASIN: B00GGLO13Y

Ein Zeitreiseroman, der mich und das Buch etwas gespalten zurückgelassen hat. Einerseits besteht es aus einem sehr ausführlichen Science Fiction Anteil mit detaillierten Theorieerklärungen, andererseits geht es ab zum Beginn unserer Zeitrechnung und den Abenteuern, die Jesus erlebt oder auch nicht erlebt hat.

Inhalt:

Geschichtsstudent Ross Devlin hat von seinem Großvater eine Kapsel geerbt, die ihn zusammen mit drei Kommilitonen dazu bringt, sich an die Umsetzung einer Zeitmaschine zu machen. Ein langer Weg liegt vor ihnen, den sie mit einer Reise zu Jesu Lebzeiten krönen wollen.

Cover:

Das Cover zeigt das Ziel der Reise, umgeben von einer Blitz durchzogenen Schlechtwetterfront. Der Science Fiction Anteil geht etwas verloren, dafür wird mehr Wert auf den religiösen gelegt. Durchaus passend, um das richtige Klientel anzusprechen.

Setting und Stil:

Das Buch entführt uns in das Jahr 2115. Die Zukunft ist relativ passend umgesetzt, einige Aspekte erinnern zu sehr an unsere Zeit, aber ansonsten sind die Handlungsorte mit schön futuristischen Elementen gespickt. Bei unserer heutigen technischen Entwicklung könnte man zwar annehmen, dass in 100 Jahren die Technik schon weiter ist, Studenten viel jünger sind und eigentlich die Religion und die Zeit Jesu nicht mehr wirklich im Zentrum des historischen Interesse steht.
Die Reise in die Vergangenheit ist glaubhaft, die Beschreibungen sehr lebensnah und die Auswirkungen, die der Ausflug auf moderne Menschen haben kann, durchaus durchdacht. Die beschriebenen Ereignisse orientieren sich an der biblischen Geschichte, wobei es natürlich einige Abweichungen gibt.
Das  Buch hat manchmal Längen, vor allem die wissenschaftlichen Erklärungen sind meiner Meinung nach viel zu ausführlich, da sich zwar an Einstein und Co. orientiert wird, aber dann dank einer zukünftigen Entdeckung erst die Reise möglich wird, wodurch man sich als Leser fragt, wofür einem alles erklärt wird. Das Buch liest sich ansonsten gut, die Spannung wird durch einige überraschende Wendungen gewahrt.

Charaktere:

Dreißigjährige Studenten in der Zukunft sind mir definitiv zu alt. Auch ihr Verhalten in romantischen Angelegenheiten spricht für Charaktere, die zehn Jahre jünger sein könnten. Der Unterschied zwischen Historikern und Physikern ist gut dargestellt und wird genutzt, um uns als Leser die eine oder andere Erklärung zu präsentieren. Ansonsten sind die vier ein gutes Team, schön gegensätzlich und gleichzeitig ergänzend.
Noch besser allerdings gefallen mir fast die historischen Charaktere. Ihnen wird genug Raum gegeben um mit den vier zu agieren und sie machen den Abschnitt besonders lebensnah.

Geschichte:

Das Buch ist grob in zwei Abschnitte geteilt, einmal den futuristischen, in dem es hauptsächlich darum geht, die Zeitmaschine zu entwickeln und die Reise zu planen und den historischen, in dem versucht wird herauszufinden, wie viel Wahrheit in Jesu' Lebensgeschichte steckt.
Unverständlich ist mir, warum man nicht als erstes Ziel einen historischen Zeitraum wählt, der genau nachvollziehbar ist, um sicherzugehen, dass die Technik wirklich funktioniert. So springen die vier direkt in eine Zeit, über die nur vage Aufzeichnungen existieren.
Die Ereignisse, die dann in der Vergangenheit erforscht werden waren für mich als Nicht-Bibelspezialist dann auch relativ irrelevant. Etwas, das sich bei mir dann auch im Fazit auswirken wird. Für Interessierte und Gläubige mag das natürlich anders sein.

Fazit:

Falls es das Genre gibt, so würde ich das Buch definitiv der Christlichen Science Fiction zuordnen. Das ist dann auch der Hauptgrund, weshalb es so ganz und gar nicht für mich geeignet ist. Es ist also ein Science Fiction Buch, mit ziemlich hohem Technobabble Anteil, das sich im zweiten Abschnitt mit Jesu Lebensgeschichte befasst und diese nach mehr oder weniger abweichenden Bibelereignissen abklopft. Ist man an dieser Mischung interessiert, so kann ich das Buch durchaus empfehlen, ansonsten ist die XXL-Leseprobe zu empfehlen, um sich einen Einblick zu verschaffen. Spannend ist es, sich mit Einstein und Co auseinanderzusetzen und auch die durchdachten Vorbereitungen auf die Reise sind lesenswert, doch für mich hätte es dann in eine andere Epoche führen sollen. Ich bin gespannt, wie es mit der Serie weitergeht und freue mich schon auf den zweiten Teil, der hoffentlich ohne den langen technischen Abschnitt und mit einem anderen Reiseziel für mich interessanter wird.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

Geboren 1974 in Leipzig, der traditionsreichen Stadt der Bücher. Er hat von seinen Eltern bereits in der Kindheit recht viele Bücher bekommen.
Nach dem Abschluß 1991 drei Jahre Internat in Würzburg mit Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann.
1995 Bundeswehr in Hammelburg.
Mitte der 1990er Jahre erste Inspirationen. Die Grundideen zu "Die zweite Menschheit" entstehen. Veröffentlichung von Band I und Band II 2002 u. 2003 unter BoD.
Weiterhin entstehen viele Werke - um diese Zeit bereits die Chronisten, Verfluchte Gabe, Immortal - Das Blut des Franken und andere.
Er interessiert sich für Geschichte und auch für andere Länder. Daher reist er auch sehr gern.
Seit dem Frühjahr 2012 lebt er bei Wien.

(Quelle: Bookshouse)


Kurzbeschreibung:

Ross Devlin studiert Geschichte in Oxford. Im Gegensatz zu seinen Kommilitonen wünscht er sich ein ruhiges, normales Leben und hofft, es gemeinsam mit der Physikstudentin Alexandra Erickson führen zu können. Doch leider schafft er es nicht so recht, ihr nahezukommen.
Zu Hilfe kommt ihm ausgerechnet der Tod seines Großvaters Prof. Dr. Ron Devlin. Ross’ Erbe ist eine seltsame Kapsel, die ihn mit seiner Angebeteten und zwei weiteren Kollegen zusammenbringt.
Obwohl Ross von dem Erbe wenig versteht, setzt er alles daran, um seine Freundschaften zu vertiefen und seinen Großvater zu rehabilitieren, den alle für einen Spinner halten. Seinen Freunden und ihm gelingt die Umsetzung von Professor Devlins Lebenswerk. Das Unfassbare – der Sprung durch Raum und Zeit.
Ross, Alexandra und Janet reisen als Erstes in die Bronzezeit. Nichts kann ihre Neugier stoppen, denn sie spüren einem der größten Geheimnisse der Menschheit nach – Wie viel historische Wahrheit steckt im Jesus von Nazareth der Bibel?

Weitere Bücher des Autors bei Amazon.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen