Mittwoch, 19. April 2017

Rezension: Halbling unter Huren und Halunken von Alexander Bálly


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Taschenbuch € 14,95


Kindle eBook € 2,49


Papierverzierer VerlagAlexander Bálly





Taschenbuch: 324 Seiten
Verlag: Papierverzierer Verlag; Auflage: 1 (23. März 2017)
ISBN-10: 3959622864
ISBN-13: 978-3959622868
ASIN: B06XKVSD2L

Das Buch ist bereits 2010 als Eine Frage von Leben und Tod erschienen und nun überarbeitet beim Papierverzierer Verlag neu aufgelegt. Der Titel sagt nun viel mehr über den Inhalt aus, der uns einen spannenden Fall für die selbst ernannte Halbling-Detektivin Lu präsentiert. Ein lesenswertes Fantasybuch, das humorvoll die Halblingssicht auf die Welt zeigt.

Inhalt:

In Lus Geldkatze herrscht mal wieder Ebbe. Als Halblingdame ist es nicht so einfach, in der Hafenstadt Garbath eine passende Beschäftigung zu finden. Es gilt, den Halunken aus dem Weg zu gehen, die Huren nicht zu stören und bei den Händlern das eine oder andere gute Geschäft zu machen.
Da erhält sie den Tipp, dass jemand für diskrete Ermittlungen gesucht wird. Der ideale Job für sie. Nachdem sie ihren Auftraggeber auch davon überzeugt hat, kann sie anfangen nach dem Dieb zu suchen, der bereits vier Leichen gestohlen hat. Immer neue Spuren führen sie quer durch die Stadt und von einer gefährlichen Begegnung zur nächsten. Der Fall ist um einiges komplexer als erwartet, aber so leicht lässt sich die ein-Meter-Frau nicht unterkriegen.

Cover:

Lu unterwegs Richtung Stadt, entlang eines nebelverhangenen Flusses. Auch wenn der Großteil der Handlung in der Hafenstadt selbst spielt, handelt es sich um ein sehr stimmungsvolles Cover, das mir gut gefällt. Der Schriftartwechsel im Titel sowie die H-Alliteration sind etwas sperrig. Dank fehlender Vergleichsgrößen wird auch nicht wirklich klar, dass die junge Dame im Vordergrund wirklich ein Halbling ist.

Setting und Stil:

Alexander Bálly gelingt es hervorragend die Hafenstadt Garbath mit Leben zu füllen und dem Leser vor allem die dunklen, dreckigen Ecken zu zeigen. Liebevolle Beschreibungen, stimmige Charaktere und ein alltägliches Leben, mit dem Lu nicht so viel zu tun hat. Das Setting ist stimmig und könnte einem Rollenspiel entnommen sein. Alle typischen Fantasy-Elemente sind vorhanden und die Detektiv-Handlung passt perfekt dazu.
Erzählt wird das Buch von Lupina persönlich, so dass der Leser immer hautnah ihre Erlebnisse miterleben kann. Alexander Bálly flüssiger und bildlicher Schreibstil erleichtert das Eintauchen in die Fantasywelt.

Charaktere:

Danke der Ich-Perspektive ist es natürlich hilfreich, wenn man gerne mit Lu ihre Abenteuer durchlebt. Dies ist größtenteils der Fall. Da sie aber ein Charakter mit reichlich Ecken und Kanten, eigenen Ansichten in Bezug auf ihre Libido und ausgestattet mit einem ordentlichen Mundwerk ist, werden sicher nicht alle sofort warm mit ihr. Ich mag sie, da sie eine echte Persönlichkeit ist, die schon einiges erlebt und trotzdem immer überlebt hat.
Ihr zur Seite steht im späteren Verlauf ein Seemann, der ihr in der Stadt begegnet. Seine Fähigkeiten ergänzen die ihren hervorragend.
Noch zu erwähnen wäre ihr Vermieter, der dank nächtlicher Schlafzimmeraktivitäten mit folgenden kulinarischen Köstlichkeiten für die eine oder andere humorvolle Szene sorgt.
Zu einem Kriminalfall gehören natürlich auch Bösewichter, die sich nach und nach herauskristallisieren. Der Fall zieht große, überraschende Kreise, die man anfangs kaum erwarten kann.
Hinzu kommen all die menschlichen Trampelfüße, für die ein Halbling nicht ernst zu nehmen ist und ihnen eher zur Belustigung dient.

Geschichte:

Die Handlung kommt etwas schleppend in Gang, es dauert lange, bis Lu endlich den Fall übernimmt und mit den zuerst ziemlich erfolglosen Ermittlungen beginnt. Zum Glück zieht diese Geschwindigkeit schließlich an und man wird mit einem spannenden, überraschenden Finale belohnt. Der Weg dahin ist nicht ganz rund, allerdings hat es mir viel Spaß gebracht, Lu durch die unterschiedlichsten Situationen zu folgen.

Fazit:

Mir hat der Fantasyroman, der mich an ein Rollenspiel-Soloabenteuer erinnert, gut gefallen. Lu ist ein Charakter, mit dem man gerne Zeit verbringt. Ihre Sicht auf die Dinge ist einzigartig, humorvoll und durchgehend unterhaltsam. Der Fall an sich hat einen etwas zu linearen Aufbau, die Vorgeschichte ist vielleicht etwas lang, aber ansonsten hatte ich nichts zu meckern mit Lus Erlebnissen in Garbath. Ein Buch für Fantasyfans, die besondere Charaktere zu schätzen wissen und sich gerne auf Spurensuche durch die dunklen Seiten einer Hafenstadt begeben.




Buchvorstellung:

Über den Autor:

Alexander Bálly, Jahrgang 1964, wuchs in Oberbayern auf und wohnt in der Holledau zwischen Ingolstadt und München. Nach dem Abitur und einer Lehre zum Buchhändler studierte er in München Kunstgeschichte und ein wenig Theologie. Während des Studiums und auch danach noch arbeitete er bei mehreren Verlagen und Buchhandlungen. Gelegentlich gab er auch Kurse für Hobbyautoren und ist aktiv in zwei Autorenkreisen. Seit etwa 1995 schreibt er regelmäßig. Die ersten Romanprojekte waren Fantasykrimis. Sie erschienen ab 2010 im AAVAA-Verlag. Es sind bislang drei Fantasy-Krimis und ein Spin-Off. Im Jahr darauf erschienen die Krippengeschichten. Im selben Jahr gab er eine Weihnachtsanthologie. Nebenbei entstanden verschiedenste Kurzgeschichten, ein Kasperlstück und ein Krippenspiel. 2014 erschien im Sutton-Verlag sein erster Holledauer Krimi, der – wie der Folgeband – die Herzen der Leser im Sturm eroberte. Immer wieder kann man ihn bei Lesungen in der Region hören und persönlich kennenlernen.

(Quelle: Amazon.de)




Kurzbeschreibung:

Halblinge haben es schwer unter Menschen.
In der Hafenstadt Garbath muss sich die Halblingsdame Lu zwischen Händlern, Huren und Halunken über Wasser halten. Lu ist stets in Geldnot und nimmt jede Arbeit an, die sie finden kann. Nun ja ... fast jede.
Als einem Bestatter zum vierten Mal eine Leiche gestohlen wird, soll Lu diskrete Ermittlungen anstellen, wodurch sie ganz unverhofft zur Detektivin wird. Mit ihrem Einfallsreichtum, bissigem Witz und spontaner Hochstapelei kommt sie der Lösung immer näher. Während sie dem Täter auf die Schliche kommt, begibt sie sich selbst in tödliche Gefahr.
Ein nicht ganz so ernster Krimi im Setting von High Fantasy, wie sie kaum epischer sein könnte.

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Link zur Lovelybooks Leserunde.

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